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Am nächsten Morgen wurde ich von Geräuschen geweckt. Jaro zog sich an. Hat er mich doch zu sich reingeholt? Habs gar nicht bemerkt.

"Na toll!" War seine Begrüßung.

"Wie nett du bist! Hast du ... ach vergiss es." Er rollte mit den Augen.

"Nein! So einer bin ich nicht. Und du warst nicht brsoffen, sondern Müde. Dass hättest du sicher gemerkt." Da könnte er recht haben. Obwohl ... ich merkte nicht mal wie er mich reintrug. Ich krabbelte dann vom Bett. Hatte das Bedürfnis ihn zu umarmen. Und das tat ich auch.

"Sei nicht böse." Säuselte ich wieder in dieser kindlichen Stimme.

"Bin ich nicht. Ich komme nur nicht klar damit. Mit dir." Ich schaute ihn fragend an.

"Wieso bist du so eine Klette?" Ich ließ ihn sofort los. Ich wusste ich nervte.

"Oh nein! Bitte, nicht weinen." Er zog mich wieder sofort zu sich.

"Ich sagte doch, schrei mich lieber an. Ich will dir nicht immer wehtun. Dich leiden sehen." Ich drückte mich ganz fest an ihn. Ich wollte nicht dass ich nerve. Ich wollte einfach, dass er meine nähe mag.

"Hey, Babygirl schau mich an." Er hob sanft meinen Blick.

"Ich mag es, wenn du so bist. Wirklich. Ich habe da eh eine Schwäche für. Deswegen der Kosename. Aber diese Schwäche wurde zur Qual, da ich sie nicht mehr richtig genießen kann. Ich weiß nicht, ob ich das jeh wieder kann. Du hast besseres verdient. Wir sollten bei den kleinen spielchen bleiben und selbst da bin ich unsicher." Damit hat er mich praktisch abgewiesen und das tat viel mehr weh. Aus Reflex bekam er eine Ohrfeige und ich schnappte meine Sachen und lief aus dem Haus. Ich hörte nur wie Travis noch hinterher rief. Aber ich lief und lief. Ich ging nach hinten zum Hof. Versteckte mich am Gartenhäuschen auf der anderen Seite. Ich fing stark an zu weinen. Wieso versuchte er es nicht einfach. Er musste mich ja nicht gleich heiraten! Ich zog mich an und ging zum Zaun noch war er da. Ich wollte wenigstens sehen, wie er fährt. Er entdeckte mich dann an der Ecke von meinem Familienhaus. Er blieb kurz stehen und nahm den Helm ab. Aber gerade, als er auch die Maske abnehmen wollte kam Shawn raus. Er sah mich und schaute dann zu ihn.

"Verpiss dich!" Dann zog er mich einfach rein. Was sollte das? Ich riss mich von Shawn los und gab ihn ein Schlag in den Magen.

"Verdammt noch mal! Fick dich! Ganz ehrlich! Lass mich einfach in Ruhe! Du hadt reingarnichts zu bestimmen! Ich entscheide wen ich mag, oder gar Ficke du Arschloch! Geh in deine Schickimicki Society und lass mich in Ruhe!" Er war komplett perplex über meinen Wutausbruch. Dad stand dann hinter mir.

"Ich entscheide das! Sonst niemand. Und es ist gut dass wenigstens einer hier Vernunft und Verstand hat."

"Ja! Aber hier beide sicher nicht! Ihr seid einfach verbittert! Deswegen könnt ihr keine Frau halten!" Und wieder bekam ich eine. Diesmal flog ich zu Boden. Shawn wollte helfen. Aber Dad schien ihn langsam auch indoktriniert zu haben. Dad zog mich dann an Arm hoch und schleifte mich ins Zimmer. Er schloss sogar zu.

"Dass kannst du nicht machen! Dad! Bitte! Lass mich raus. Bitte!" Ich klopfte gegen die Tür aber er ließ sich nicht dazu überreden. Egal wie sehr ich bettelte.

"Ich brauche keine weitere Hure im Haus! Wirst du dich nicht fügen, wird es immer schlimmer für dich!" Ich brach weinend zusammen. Ich konnte nicht glauben was aus Dad, vor allem was aus Shawn wurde. Wieder allein. Gehasst von der eigenen Familie und jetzt vielleicht sogar von den einzigen Menschen die mich mochten.

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Am Abend kam Shawn. Er sollte mir essen bringen. Ich hatte keinen Hunger schaute die ganze Zeit rüber. Travis war den ganzen Tag im Haus. Ich wollte die beiden so gerne sehen.

"Iss, bevor Dad sauer ..." ich schlug ihn das essen aus der Hand und drehte mich wieder um.

"Gut. Dann nicht. Ich habe dir gesagt, halt dich fern von ihm. Und Travis kann man dann woh auch nicht trauen. Du hättest genug Auswahl bei unseren ..." ich schlug ihn. Er sollte sich verpissen. Ich schob ihn weg. Wollte nichts hören. Aber ich rutschte aus und viel auf den Teller. Noch mehr Demütigung ging nicht.

"Sis, du bist echt erbärmlich geworden." Und das brach mir das Herz. Mein eigener Bruder. Er schaute mich erst mitleidig an, dann mischte sich trauer in seinem Blick.

"Es tut mir leid."  Entschuldigte er sich. Ich konnte das nicht ernst nehmen. Ich senkte den Blick und blieb liegen. Da wo ich hingehörte am Boden. Als er weg war. Bemerkte ich Blut. Der Teller. Seine Scherben schnitten mir ins Bein. Ich schleppte mich zum Fenster und sah plötzlich Travis mit Shawn reden. Travis schaute enttäuscht hoch. Als er mich erblickte, wandte er seinen Blick sofort ab. Ich wollte das Fenster öffnen, aber bevor mir dass gelang, war er schon weg. Ich klopfte flehend gegen dieses. Wieso tat Shawn das?! Was habe ich ihm jehmals getan?! Ich öffnete das Fenster und blieb an diesem. Ich wartete hoffte Travis noch mal zu sehen. Dann in Jaro's Zimmer. Die Gardine ging auf. Travis machte mir ein Handzeichen. Dann hob er einen Zettel hoch.

"Ich glaube ihm nicht"

Ich war so froh. Ich setzte mich näher an den Rand des Fensters. Rutschte ab und fast vorne über. Er stand plötzlich erschrocken am Fenster. Ich konnte mich gerade so abfangen. Dann hörte ich Sirenen. Was hat Travis getan? Bei uns klingelte es. Dann Stimmen. Travis lächelte.

Vor meiner Zimmer Tür hörte ich Shawn.

"Eingeschlossen? Nein ... ich. Warten sie Offizier. Sis? Bist du da?" Was für ein Lügner. Als ob er das nicht wüsste. Ich spielte mit.

"Ja. Hab mein Schlüssel fallen lassen du hast den Ersatz, mach mal Bitte auf." Das tat er dann. Als die Polizei sah, wie ich aussah und das Essen auf den Boden schienen sie skeptisch.

"Alles ok Miss?" Ich nickte. Versuchte normal zu wirken.
Gibt es keinen Grund zur annahme, dass sie festgehalten wurden? Ich zögerte, sagte aber nein. Was die Beamten noch mehr verunsicherten.

"Wie sie meinen." Die Polizistin die da bei war, gab mir dann eine Visitenkarte.

"Falls doch was sein sollte. Sie müssen da nicht alleine durch." Ich bedankte mich und wartete bis die Polizei wieder weg war, dann lief ich rüber zu Travis. Dieser sah mich aufs Haus zulaufen und kam sofort raus um mich mit offenen Armen zu empfangen.

"Dein Bruder ist ein Arsch!"

"Nein. Nur leicht zu manipulieren. Ich möchte ihn wieder haben, wie damals." Er drückte mich noch einmal an sich. Dann schaute er rüber. Shawn stand da. Er sah nicht sauer aus. Schien nur irgendwie nicht zu wissen wie er mit dieser Situation umgehen sollte.

Riding Neighbor - Doppelter RittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt