Riding Neighbor - Doppelter Ritt

28

Jaro bekam einiges ab. Er setzte die Kapuze wieder auf und war plötzlich so traurig. Als ob ihn die Sprüche immer noch trafen all den Jahren, oder war es etwas anderes dass ihn in dem Moment zu schaffen machte?

"Danke." Kam es kleinlaut von Shawn. Er sprach aber erst nur Travis an. Dann wandte er sich an Jaro.

"Leider muss ich dir wohl auch ..."

"Nein! Ich tat das für sie! Du schuldest mir nichts!" Ich hob die Hand und wollte nach Jaro greifen. Dieser kam dann zu mir und half mir auf um mich dann liebevoll an sich zu drücken. Er zitterte. Ich hatte ihn so noch nicht erlebt. Was war los mit ihm.

"Du solltest doch warten Babygirl."

"Ich konnte nicht. Ich konnte nicht zusehen, wie sie dich beleidigen. Du hast das nicht verdient!" Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich wusste ich mag dass nicht, deswegen versuchte ich sie zu unterdrücken.

"Du darfst weinen. Sei du selbst. So wie ich es auch sein darf, dank dir." Travis fing auch plötzlich an zu lächeln und schien gerührt.

"Kommt, wir fahren nach Hause und waschen den hier erstmal." Travis half Shawn hoch. Dieser war vollkommen fertig und lief geduckt neben Travis her. Ich hoffte, sie hatten ihn nicht gebrochen. Wir brauchten nicht noch eine Kaputte Seele im Haus. Jaro hob die meisten Tüten hoch und ich nahm den Rest, dann liefen wir hinherher zum Auto.

Shawn war die ganze fahrt total ruhig und in sich gekehrt. Er wirkte plötzlich so klein und hilflos. Die haben ihn die restliche Würde und seinen Stolz genommen. Ich hätte nie gedacht Shawn so zu sehen.

Vorm Haus gab Travis die Schlüssel an Jaro weiter, dann bemerkte er Licht bei uns im Haus.

"Dein Dad, schnell verschwinde rein." Plötzlich ging die Haustür auf und tatsächlich hörte ich Dad, der die beiden ansprach.

"Was denn mit ihm passiert?" Wollte er wissen. Er meinte Shawn.

"Eine kleine Schlägerei. Was Männer halt so machen." Travis wurde Sarkastisch. Er sollte acht geben, denn Dad merkt sowas.

"Und wo ist deine Schwester? Hast sie immer noch nicht gefunden? Jetzt passt dein Aussehen ja gut. Nicht mal das kannst du erbärmlich! Mehr bist du nicht. Unnütz! Genau wie deine Schwester! Ihr kommt beide nach ihr. Ich kann nicht glauben, dass ihr meine Kinder seid! Bastarde. Mehr seid ihr nicht!" Jaro musste sich wirklich stark Zusammenreißen. Er ballte die Fäuste. Ich beobachtete alles von drinnen.

"Und ihr? Ihr habt sie nicht gesehen? Immerhin hurt sie gern rum und zumindest du, bist ein ansehnlicher Bursche." Auch Travis verlor langsam seine guten Manieren und Geduld.

"Nein. Zu dem gesehen und nein zu dem rumhuren. Sie ist anständiger, als manch anderer Bewohner hier. Guten Tag!" Er wollte ihn tatsächlich einfach stehen lassen, aber Dad packte Jaro an der Schulter.

"Fasse mich noch mal an und du verlierst deine Finger." Dad hob beide Hände abwehrend. Das war aber provokant gespielt. Er grinste nämlich.

"Uh! Ziemlich viel selbstbewusstsein. Sollte jemand wie du nicht haben." Dann platzte auch Travis der Kragen.

"Entweder sie halten sich von uns und dem Grundstück ab jetzt fern, oder ich werde ihnen das Leben zur Hölle machen, Sir! Und ihr Sohn wird heute bei uns bleiben." Dann wollte er mit Shawn rein, ließ ihn aber kurz bei Jaro und wandte sich noch ein letztes Mal an Dad.

"Und erheben sie jemals wieder die Hand gegen ihre Kinder, wird das, dass letzte Mal gewesen sein." Dann lief er rein und knallte die Tür hinter sich zu. Ich sah, wie Dad mit unglaublich bösartigen Blick zurück zum Haus lief. Hoffentlich wird er jetzt nicht zu anderem Mitteln greifen. Dad ist hinterhältig. Und ich traute ihm alles zu.

"Verdammt!" Travis flippte kurz aus. Aber beruhigte sich schnell wieder.

"Wir werden sicher noch Probleme bekommen. Ich kenne Menschen wie ihn. Ich habe es gesehen, in seinen Augen, wozu er fähig sein kann! Wir müssen sie schützen, egal was passiert! Und du Kollege! Sei endlich ein Mann! Hoffentlich siehst du jetzt, dass su falsche Seite gewählt hast. Und nun ist es deine letzte Chance. Für, oder gegen uns! Ich werde sie nicht für jemanden wie dich in Gefahr bringen. Also überlege es dir gut. Drüben hast du keine Freunde. Draußen anscheinend auch nicht, versau es dir noch mit uns und du bist erledigt!" Wow! Ich hätte nie gedacht, dass Travis so sein kann. Ich war fassungslos. Ich starrte ihn mit großen Augen und offenen Mund an.

"Für ... Für euch. Ich habe ja keine Wahl. Ich ..."

"Du hast die verdammte Wahl! Schon immer gehabt! Du warst einfach nur Faul und Feige Eigenverantwortung zu übernehmen! Werde endlich erwachsen! Ihr habt beide gelitten, nicht nur du! Und du hattest die verdammte Verantwortung für für ein kleines Wesen! Alle anderen hätten dir scheißegal sein müssen! Du warst der ältere, nicht sie!" Jaro wollte Travis beruhigen. Aber das erste Mal sah ich ihn so aufgebracht und Wütend. Ich lief dann zu ihm. Umarmte ihn. Dass schien zu helfen.

"Nicht mehr schimpfen." Er wurde dann ruhiger. Jaro grinste bei dem Anblick.

"Tut mir leid. Ich .... Normalerweise kann ich mich gut beherrschen. Aber dein Bruder ... eine Katastrophe. Komm großer, ich gebe dir was frisches zum anziehen." Shawn wurde richtig zusammengestaucht. Er hatte wohl richtig Respekt vor Travis. Sein Blick verriet alles.

"Wie viel älter ist er?" Wollte Jaro wissen.

"Sechs Jahre. Erst ist jetzt neunundzwanzig." Er schüttelte plötzlich den Kopf.

"Peinlich. Er ist der älteste hier und benimmt sich wie ein Kleinkind." Älteste? Wie alt waren die beiden denn?

"Und ihr? Wenn er der älteste ist?"

"Ich bin fünfundzwanzig und Travis gerade mal ein Jahr älter." Wow! Bauunternehmer in dem Alter. Ich war echt baff! Ob er es sich ganz allein erarbeitet hatte? Wenn ja, hatte er viel mehr Respekt verdient, als ich eh schon hatte.