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Ich machte das Abendessen. Mehr konnte ich momentan eh nicht tun. Und Jaro kramte in der riesen Kiste rum, die ich von Shawn bekam.

"Er hat dir auch deine Dokumente mitgehen lassen. Irgenwelche Briefe und hier ist ein Schlüssel." Er schaute rauf und wusste sofort was es ist.

"Ein Motorrad? Du hast auch ein Bike? Wieso hast du das nie erwähnt?"

"Du hast nie gefragt. Oder denkst du ich bin dieses Typische Büchermädchen, dass einfach auf Biker steht, weil sie mystisch sind? Naja ... auch irgendwie. Und weil ich selbst Bike fahre. Bikes sind einfach Therapie pur. Nur konnte ich momentan nicht mehr dran."
Er war erstaunt und schien es beeindruckend zu finden.

"Wie du wohl in Leder aussiehst?" Grinste er.

"Nicht so heiß wie ihr Männer." Diese Antwort schien ihn nicht zu gefallen. Sagte aber nichts.

"Aber du bist natürlich unschlagbar. Allein dein Blick war ... Ich kann es nicht erklären. Außergewöhnlich. Du hattest so eine starke Ausstrahlung, nur mit den Augen. Dass muss man erstmal können." Diesmal schien er zufrieden. War er tatsächlich eifersüchtig? Und diesmal sprach ich ihn auch darauf an.

"Du magst es nicht wenn ich andere Männer erwähne, oder? Dabei müsstest du gemerkt haben, mich interessieren keine anderen mehr. Dass weiß ich sicher. Ich bin endlich angekommen." Und das sagte ich mit einem liebevollem Lächeln. Es war mein absoluter ernst. Was soll ich noch mit anderen, wenn ich durch die beiden vollkommen erfüllt bin. Vor allem von Jaro. Er ist alles was ich jeh wollte. Plötzlich machte mir das Gefühl wieder etwas Angst. Ist das gut, dass ich so an Jaro klebte? Ob das Travis ok findet? Ich wollte ja beiden eine Chance geben.

"Stört dich ... euch eigentlich meine Art? Ich meine, ich bin ... Anhänglich. Vor allem bei dir." Mir war es unangenehm so offen zu sein. Zu fragen. Zu sagen was ich dachte. Aber seine Antwort war alles andere als schlimm.

"Nein. Im Gegenteil. Oder besser gesagt, ich genieße es endlich wieder. Ich kann wieder ich selbst sein. Vertrauen. Und mich auf jemanden einlassen. Alles dank dir." Ich freute mich riesig darüber. Es war das schönste Kompliment was ich jeh bekam. Er schlenderte dann langsam zu mir und legte von hinten die Arme um mich.

"Ich liebe es wenn du zeigst, dass du dich über mich freust. Schon an dem Tag, als du freudig zu mir kamst um mir den Helm abzunehmen. Mir tat es so weh, als ich sah, dass du enttäuscht warst, wo ich dich abwies." Dann drehte er mich um. Strich sanft über meine Wange bis zum Kinn und kam näher um sanft meine Lippen zu berühren.

"Ich wollte dich vom ersten Augenblick an. War mir aber sicher, dich nie haben zu können."

"Und nun stehe ich hier Daddy." Er lächelte.

"Ja, dass tust du." Dann küsste er mich erneut. Mit mehr Leidenschaft und etwas fordernd. Ich wollte auch, aber konnte das essen nicht ignorieren.

"Ich tu das ungern, muss dich aber stoppen." Dabei drückte ich ihn weg von mir.

"Gib mir fünf Minuten." Grinste er und versuchte es erneut.

"Für fünf Minuten versaue ich mein Meisterwerk nicht." Ich drehte mich dann wieder um. Er hob meinen Rock und fasste unter diesen.

"Jaro, bitte!" Plötzlich war er sogar im Slip. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren.

"Das Essen ..." Hechelte ich. Er rutschte immer wieder durch die Mitte. Brachte mich völlig aus dem Konzept. Dann griff er unglücklich neben mich und Schnitt sich am Messer.

"Verdammt!" Kurz machte ich mir sorgen. Als ich aber sah, dass es gar nicht so schlimm war, musste ich schmunzeln.

"Kein Fick, bei spitzen Gegenständen!" Genervt blickte er mich an. Fand das wohl weniger Witzig.

"Heut Abend spiele ich gern mit deinem Lolli als Entschädigung." Säuselte ich sanft und gab ihn einen Kuss.

"Du bist wieder bei mir?" Er schien überrascht.

"Ja. Warum? Sollte ich nicht?"

"Nein! So war das nicht gemeint. Du darfst gern ab jetzt jede Nacht bei mir schlafen." Erwiderte er dann.

"Wäre das wirklich ok für euch?" Er nickte zustimmend.

"Er sagte doch, du entscheidest." Das stimmt. Und ich entschied mich wohl unbewusst für Jaro. Meinte das Travis? Ich würde es merken? Noch war ich mir unsicher. Ich wusste bloß, dass ich mich unglaublich Intensiv zu Jaro hingezogen fühlte. Ich hatte wieder diese Angst vor Komplikationen und Gefühlen. Etwas falsch zu machen.

"Wenn ... wenn ich mich wirklich für dich entscheiden würde, würdest du ... auch ... ich will nicht dass ihr mich verlasst. Bitte." Das letzte Wort kam nur noch gequält raus. Meine Stimme versagte. Die Angst saß plötzlich tief. Denn Travis Worte halten in mir wieder.

"Hey! Jetzt verrat ich dir doch mal eine Kleinigkeit. Vergiss was er sagte. Dass ist nicht mehr Aktuell. Er hat mir versprochen, egal was ist, du wirst bei uns bleiben. Du sollst dich frei fühlen. Dich entfalten können. Fühlen dürfen, ohne Angst, dass du alleine gelassen wirst. Bitte. Sei frei zu tun und zu fühlen was du möchtest. Du musst dich nie wieder jemanden fügen und dich verstecken. Ich würde mein Leben geben, nur damit du glücklich bist." Ich umarmte ihn. Konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

"Nur ich hab noch das sagen Babygirl. Und wenn ich spielen will, tu ich es. Wenn du nicht gerade versuchst mich zu etstechen." Und wieder schaffte er es mich zum lachen zu bringen. Ich war ihm so unendlich dankbar. Was die beiden für mich tun, konnte ich niemals zurückzahlen. Ich wusste nur, sie brauchten etwas weiblichen Flair im Haus. Jemand  der sich kümmert und sie umsorgt. und das werde ich tun! Ich bin bereit alles zu geben. So wie sie für mich!

Riding Neighbor - Doppelter RittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt