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Shawn legte sich nach all dem Stress auf die Couch und schlief sofort ein. Naja, und nach einer halben Flasche Wein. Travis kontrollierte Türen und Fenster, dass alle verschlossen waren, dann schaltete er den Bewegungsmelder an, denn er noch schnell an die Wand anbrachte. Ich verarztete in der Zeit Jaros Gesicht. Eine seiner Narben ist aufgegangen. Dass Tattoo ist erstmal ruiniert. Er hielt ganz, ganz still. Ich fand es irgendwie toll ihn pflegen zu dürfen. Dass fühlte sich gut an. Klar soll er sich deswegen Prügeln, aber mich mal in Abwechslung um ihn kümmern zu können war toll.

"Ich weiß nicht wie weit dein Vater geht, aber dich bekommt er nur über meine Leiche. Du gehörst jetzt zu uns Prinzessin." Ich war so gerührt von seinen Worten. Womit hatte ich das verdient?

"Da muss er wohl über zwei Leichen." Fügte Jaro hinzu.

"Hier gibt es gar keine Leichen! Ich möchte mich an liebsten Stellen. Ich kann mich doch nicht ewig verstecken und euch mit reinziehen! Ich habe eurer Leben in Gefahr gebracht. Dass kann ich nie wieder gut machen!" Wieder fing ich an zu weinen.

"Was für ein Unsinn! Hör auf Prinzessin. Du hast absolut keine Schuld an unserer Situation."

"Komm her Babygirl." Jaro zog mich zu sich auf die Couch. Ich setzte mich auf seinen Schoß und kuschelte mich an ihn. Shawn bewegte sich dann. Und er stieß mit einem Fuß gegen uns. Ich wollte ihn eine verpassen, aber Jaro hielt mich ab. Als ich ihn anschaute, sah er auch müde aus. Er hätte doch was sagen können. Travis fiel es dann auch auf.

"Geh schlafen Jaro. Es war ein langer Tag." Er schaute mich an, als ob er auf eine Reaktion gewartet hatte.

"Ich komm später nach. Ich bleib noch etwas unten." Das war für ihn ok. Er lächelte und gab mir ein Kuss, dann Travis wieder brüderlich die Faust.

"Schlaf gut Bruder." Er nickte dankend und ging hoch.

"Warum müssen gute Menschen ao viel mitmachen." Ich stimmte zu, da ich dachte, er meinte nur Jaro.

"Ja, irgendwie tut er mir leid, auch wenn er kein Mitleid will."

"Ich rede nicht nur von ihm! Auch du warst gemeint. Du warst oft zu nett zu ihm. Dein Bruder hätte Arschtritte gebraucht. Ihr habt euch beide gegenseitig ausgeschlossen und für euch gelebt, anstatt zusammen zuhalten." Dass stimmte mich wieder ziemlich traurig.

"Tut mir leid. Ich will nicht harsch sein Prinzessin, aber ich bin leider oft sehr direkt." Dann wollte ich das Thema wechseln, wenn er schon so offen über sich spricht.

"Gentle-Dom. Was genau ... ich meine ich weiß was Dominanz ist und ich bin eh unterwürwig, aber komplett hörig? Ich habe meinen eigenen Kopf." Er lächelte und setzte sich auf die Couch neben Shawn.

"Das ist auch völlig ok und gut so. Sei du selbst. Als Sub ist man nicht da um blind zu gehorchen. Sondern mit dem Willen sich zu unterwerfen. Mit Demut die Führung zu übergeben. Vollkommen zu vertrauen. Du hast bestimmt in Büchern einiges gelesen, aber oft sind dass überspitzte und falsche Darstellungen von einr Sub und Dom Beziehung." Ich war neugierig. Ob er es mir zeigen würde? Und genau in diesem Moment stand er auf und kam zu mir rüber.

"Wie sehr vertraust du mir?" Im Grunde konnte ich endlich sagen zu hundertprozent. Ich würde ihn mein Leben in die Hände legen.

"Sehr! Hundertprozentig! Ich ..." er verschloss meine Lippen mit einem Finger.

"Es reicht ein Wort um zu antworten."

"Hundertprozentig!" Er strich mir sanft über die Wange.

"Dürfte ich das auch testen?"

"Ja!" Ein Wort wie er sagte.

"Und jetzt lerne, wenn ich mit dir solche Spiele, spielen soll, mit Ja Sir! Zu antworten. Hast du mich verstanden kleines?"

"Ja Sir!"

"Braves Mädchen." Ich senkte den Blick, da er irgendwie plötzlich eine merkwürdig Ausstrahlung hatte. Ich traute mich irgendwie nicht ihn anzusehen. Ich konnte in dem Moment nicht beschreiben was ich fühlte. Er hat sein dasein, seine Aura, alles in Sekunden geändert.

"Schließe die Augen. Und lasse sie zu, egal was du hörst." Ich tat dies und hörte dann, wie er was aus der Schublade nahm. Es fühlte sich kalt an. Hatte er Tatsächlich ein Messer in der Hand? Oder war das was anderes?

"Du sagtest du vertraust mir. Dann laufe ein Stück auf mich zu. Dem Gegenstand entgegen. In dem Moment war mir egal was er in der Hand hielt, ich wusste, er würde mich nie verletzen und ging ziemlich schnell auf ihn zu. Er stoppte mich abrupt.

"Guck mich an!" Wieder hörte ich direkt. Er starrte erschrocken auf micv dann das Messer. Das war tatsächlich ein Messer.

"Das war ziemlich schnell, hätte ich nicht erwartet. Du wärst blind in ein Messer gelaufen?"

"Ja Sir. Mein Leben gehört in eure Hände." Ich habe mit Absicht Jaro mit einbezogen. Ihm vertraute ich genauso. Travis war das erste Mal ziemlich sprachlos.

"Was ist? Hab ich was falsch gemacht?" Er lachte dann so komisch und konnte das wohl nicht glauben.

"Du? Was falsch? Was?! Du hast mir gerade den größten Vertrauensbeweis in meinem ganzen Leben zu spüren gegeben. Und fragst, ob du was falsch gemacht hast?" Er fuhr sich durchs Haar und kam irgendwie nicht drauf klar.

"Weißt du, dass du unglaublich bist? Keine, wirklich KEINE hat das mitgemacht. So bald sie das Metallgeräusch hörten war vorbei.  Aber du ..." Er küsste mich und schien sehr erfreut, was mich irgendwie verwirrte.

"Komm, lass uns auch schlafen gehen." Das war eine gute Idee. Es war aufregend heute. Ich hoffte nur  die Nacht bleibt ruhig.

Riding Neighbor - Doppelter RittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt