Der Abend verlief zum Glück ganz ruhig. Die Männer unterhielten sich und ich schlief fast zwischen beiden ein. Jaro saß auf der linken Seite auf der Ecke der Couch und Travis auf der anderen Seite und beobachtete wie ich schwankte.
"Geh doch schlafen. Du musst dich nicht quälen." Ich versuchte den Kopf zu schütteln. Aber selbst dass klappte kaum. Als ich fast vorfiel, hielt mich Jaro fest und legte mich an seinen Arm.
"Gut. Dann gehen alle. Nimmst du sie mit?" Jaro nickte und hob mich hoch. Kurz blieb er stehen. Travis strich mir noch mal über die Stirn und gab mir einen Stirnkuss.
"Mach dir keine Sorgen. Wir schaffen dass schon." Dies sagte er aber nicht zu mir. Dann brachte er mich hoch. Er schaute auf mein Bein. Und mein blaues Auge. Zwei weitere Wunden, die nicht nur äußerlich Narben hinterließen.
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Ich wurde in der Nacht unter Tränen wach. Jaro bemerkte dies, da er eh einen ziemlich leichten Schlaf hatte wie es schien.
Er schaute etwas verunsichert und wusste erst nicht was er tun sollte. Vorallem meine Tränen waren wieder füe ihn kaum zu ertragen. Er litt förmlich mit. Er nahm mich dann einfach in den Arm. Das half nur bedingt. Ich war innerlich so gebrochen und voller Schmerz. Ich verlor immer mehr. Mein Rest der Familie war gegen mich. Ich hatte niemanden mehr und musste mich in Arme eines Mannes tröstend legen, den ich nur ein paar Tage kannte. Was nützte Geld wenn es dich einsperrt und unglücklich machte? Warum konnte ich es nicht mehr genießen? Die letzten Tage waren so aufregend und schön, trotz meiner peinlichen Situation. Und mein eigener Bruder hat alles kaputt gemacht. Immer mehr kamen Ängste auf. Was ist wenn ich hier auch alles vermassel?"Ich sollte euch nicht mit reinziehen." Sagte ich und erhob mich. Er verstand nicht was ich meinte.
"Ich sollte nicht hier sein." Ihm wurde dann bewusst, was ich damit sagen wollte und hielt mich fest.
"Tu das nicht. Ich weiß wie du fühlst. Lass es nicht zu, dass es dich zerstört." Ich schaute ins Nichts. Ich kam damit nicht klar. Mein Herz blutete.
"Euch sollte es egal sein. Ihr habt euch. Wieso soll ich euch mit meinem Elend zur Last fallen?"
"Bitte. Tu das nicht." Er schien sehr bestürtzt. Wollte nicht wahrhaben was ich sagte. Ich war so weit mit den Gedanken mein Elend zu beenden. Aber als ich in seine Augen schaute, flammte ein kleines Licht wieder auf. Seine traurigen Augen. Die Last, die er auch seit Jahren mit sich trug. Ja. Er verstand mich. Und irgendwie tat es gut zu sehen, dass er mitfühlte. Für mich da war, sich wirklich sorgte.
"Komm zu mir Babygirl." Ich schaffte es mir ein kurzes Lächeln abzugewinnen. Er nahm mich in den Arm und fing plötzlich an zu erzählen. Und normalerweise ist er eher der ruhige Typ.
"Meine Eltern starben, als ich klein war und ich wuchs dann bei Travis und seinen Eltern auf. Seine Mutter gab mir die Schuld an den Tod ihrer Schwester und deswegen konnte sie mich nicht leiden. Sein Vater akzeptierte mich und war ganz nett, aber nur um seinen Sohn den Gefallen zu tun. Du siehst, meine Familie ist nicht besser."
"Wie starben sie?" War dann das einzige was mir einfiel.
"Sieh mich an. Dann weißt du es. Ein brand in unserem Haus war ihr Verhängnis." Ich drehte mich dann und fuhr mit der Hand über seine Narben.
"Wie ist das genau passiert?"
"Ein brennender Balken schwang plötzlich auf mich zu. Er schleuderte mich aus dem Fenster. Das hat mir das leben gerettet. Aber diese Narben sind geblieben."
"Und machten dich zu was besonderem. Zu etwas unglaublich schönen." Er hickste etwas ungläubig.
"Das sagst du doch immer nur so. Sowas ist nie schön." Ich biss ihn dann voll in sein Brustmuskel.
"Au! Was sollte ... du ..." Er konnte nicht mal mehr meckern, was mich zum lachen brachte. Dann wurde ich wieder ernster.
"So wie Shawn. Hat dich jeder so gesehen? Dich so behandelt?" Er nickte.
"Ich war das Monster, das Biest. Der hässliche Riese. Oder gar Golum. Ich war schon immer größer als normal in meinem Alter. Und die Narben machten meine Erscheinung noch schlimmer. Das Mobbing ging über einfache Worte hinaus. So weit, dass sie mir weitere Narben verpassten. Selbst meine eigenen Eltern haben mich manchmal gehänselt. Angeblich nur Spaß. Aber irgendwie nervte mich das, dass ich nicht mal zuhause meine Ruhe hatte. Das zog sich durch mein ganzes Leben. Irgendwann wollte Travis dort von allem weg. Ein neues Leben anfangen. Dann traf ich ein Mädchen dass ganz anders scheint. Sie ist was besonderes." Ich lächelte dankbar. Dann interessierte mich ehrlich gesagt, wie es mit den Frauen war.
"Wie war es mit den Mädels? Ich meine ... wie ..." Er zog die Augenbraue hoch und grinste.
"Eifersüchtig? Willst du wissen, wie viele an mich ran durften?"
"Tzz! Bilde dir bloß nichts ein." Er lachte.
"Eher gesagt, wie viele MICH ranließen, du weißt, einen entstellten lässt man ungern ran. Du wärst die dritte. Ich kam nie weit und oft hatten sie schnell aucg keine Interesse mehr. Biker sein war sexy, wenn du aber zeigst was unter dem Helm ist ... Deswegen wollte ich nicht, dass du siehst wie ich aussehe, ich dachte du würdest auch das Interesse verlieren." Ich setzte mich dann auf ihn. Das hatte er nicht erwartet. Es war unglaublich wie frei ich mich bei ihm fühlte.
"Lass mich deine dritte sein und die anderen vergessen." Dann sagte er was, was mir echt ein unglaubliches Gefühl gab.
"Nein. Lass dich meine letzte sein." Ich wollte es nicht so deutlich sagen wie er. Hatte Angst er würde mich wieder für anhänglich oder so halten. Zu voreilig. Und ihm das Nerven würde. Ich freute mich sehr, dass er auch so dachte wie ich.
"Bist du sicher? Jetzt schon? Darf ich dann ... darf ich Nerven so viel ich will? Ich weiß dass ich echt netvig sein kann, ich meine ... wir kennen uns ja kaum und was ist mit Travis? Ist er nicht böse? Oder ändert sich nichts? Ich meine ..." er zog mich zu mich runter und küsste mich.
"Daran denk noch nicht. Noch ändert sich nichts. Ich will dass du meine letzte bist. Aber auch für Travis. Wenn du doch nicht möchtest und du dich entscheiden willst, musst du ehrlich sein. Gefühle kann man nicht lenken. Und dass wäre für uns ok. Die Gefühle entscheiden dann. Nicht wer mit dir schläft. Genieße uns beide noch, so lange es ok für dich ist." Die Antwort war genug vorerst. Er gab mir Hoffnung. Ich kenne nur Monogamie, aber in einer Dreiecksbeziehung leben ist mal was anderes. Mal sehen ob sich noch richtige Liebe entwickel kann. Ich hoffte aber das dadurch niemand verletzt würde. Wichtig waren sie mir beide aber definitiv!
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Riding Neighbor - Doppelter Ritt
RomanceLeseempfehlung ab 16! ----------------------------- Layla wohnt seit ihrer Geburt in dem gleichen Haus. Zusammen mit ihren Vater und Bruder. Ihr Vater ist sehr streng und sie hatte nie die Möglichkeit sich zu entfalten. Ihr Bruder Shawn versucht ih...