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Ich zog mich um. Eine Leggings und kurzes Top, so wie Turnschuhe. Feste Schuhe sollten es schon sein beim Arbeiten. Aber ich sah eher aus, als würde ich ins Gym gehen. Egal. Mir gefiels und ihm hoffentlich auch. Aber was sollte ich mit der Lippe machen. Dad traf ziemlich gut. Sie platzte seitlich auf. Hoffentlich stellt er keine Fragen.

Ich hatte angeboten zu helfen, also zog ich das durch. Ich lief ziemlich  angespannt zur Vordertür und wollte klopfen, traute mich aber nicht. Tat es aber dann doch ganz schnell und hielt den Atem an. Dann bemerkte ich, dass nichts passierte. Ich wollte klingeln, aber diese ging nicht. Ich schlappte dann ums Haus. Normalerweise macht man das ja nicht. In fremde Gärten schleichen, aber ich wollte wissen wo er war. Hinten sah ich auch niemanden, wollte dann wieder nach Hause, wurde aber dann doch bemerkt.

"Was machst du?" Er schien plötzlich hinten raus und sah mich, wie ich wieder gehen wollte.

"Ich ... Ich habe geklopft. Aber ..." Bekam ich gerade so raus.

"Bist du echt rüber un zu helfen? Es ist noch sehr früh. Du hättest auch Nachmittags kommen können." Oder jetzt einmal, und in einer Stunde noch mal und ... hör auf! Gekommen wird heute gar nicht! Wieder musste ich mit mir selbst schimpfen. Er bemerkte meine Unruhe. Beobachtete mich genau und schien irgendwie zu wissen, was in mir vorgeht.

"Deine Gedanken sind nicht das schlimme, sondern dass du sie versteckst." Ich war erst verwirrt. Er kam dann noch näher und grinste.

"Deine Mimik und Gestik verraten viel. Das kleine Zucken des Mundwinkels und kurze nach auf den Boden schauen. Und das bei einem bestimmten Wort." Er legte mir meine Haare über die Schulter und grinste ziemlich verführerisch.

"Wir sollten ..." Wollte ich wieder ablenken und zeigte zum Haus. Er machte sich daraus ein Scherz.

"Sollen wir nicht erst ein Kaffe trinken? Oder willst du gleich kommen." Ich machte große Augen. Das meinte ich nicht.

"Nicht rein! Ich meine ... das da ... Helfen." Ich konnte kaum ganze Sätze bilden. Er lachte dann ziemlich sexy.

"Du bist süß. Dann halt erst die Arbeit und dann das Vergnügen." Zwinkerte er. Mensch, konnte er das mal lassen. Sonst schmeiß ich mich ohne Vorwarnung Beine breit in sein Bett.

"Es ist eigentlich keine Arbeit für solch zarten Mädels wie dich. Ich reise gerade eine Wand raus. Das Haus ist einfach zu verwinkelt und Eng gebaut." Nein, dass ist nicht witzig! Das ist nur ein Wort! Was stimmt mit mir nicht?!

"Du solltest dir öfter selbst machen. Hilft manchmal gegen solche Gedanken." Ich blieb kurz erschrocken stehen. Kann er Gedanken lesen?

"Was? Selbst? Äh ..." Dann schob er mich gegen die Wand. Das kam aus dem nichts und ich hatte damit nicht gerechnet. Ich ließ einen kleinen Ton von mir vor Schreck.

"Soll ich dir zeigen wo? Ich kann  dir auch zeigen wie." Hauchte er mir entgegen und berührte mit seinen Fingern sanft meine Lippen. Mein Mund stand etwas offen und ich hoffte, er würde mich küssen. Er war nah genug dafür. Mein Atem war außer Kontrolle. Er spielte mit mir und schien es zu genießen.

"Wollen wir?" Ich nickte, obwohl er mich verarschte und was anderes meinte als ich. Er hat es natürlich mit Absicht zweideutig gesagt.

"Dann ab an die Arbeit." Grinste er ziemlich zufrieden, dass ich auf seine spielchen reinfiel. Gott! Wie kann man so ein Arsch sein.

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Wir brauchten echt lang. Ich war weiß vom ganzen Gibs. Das Zimmer wirkte auch gleich heller. Ich fragte mich bloß, wie konnte man hier Leben? Das Haus war total dreckig und überall wurde was neu gemacht. Ob das oben auch so aussah? Ich war neugierig. Er war gerade auf Toilette und ich schlenderte die Treppe leise hoch. Eine der Stufen knarte und ich blien kurz stehen und lauschte. Nichts. Oben sah ich dann Folien hängen. Haben sie das obere Stockwerk abgegrenzt? Wo wohl ihre Zimmer waren? Oder teilten sie sich eines? Gott! Diese Vorstellung, dass zwei so heiße Kerle nebeneinander liegen. Will gleich dazuhüpfen in meiner Fantasie. Dann hörte ich was. Er schien wieder aus dem Bad zu sein. Verdammt! Schnell wieder runter. Aber dass nahmen meine Beine etwas zu wörtlich. Ich stolperte und polterte auf dem Po ein paar Stufen runter. Konnte mich aber am Geländer festhalten und schaffte es mich vor größeren Schaden zu bewahren.

"Oh Shit! Alles ok?" Er kam die paar Stufen hoch zu mir und half mir hoch. Mein Hintern schmerzte und meine Hüfte auch.

"Bevor wir zu zweiten Phase übergehen, bitte vorher duschen. Oben soll es sauber bleiben. Zumindest vom Baudreck." Wieder diese zweideutigkeit und das freche Grinsen.

"Sorry." Kam es ziemlich kleinlaut.

"Neugier. Ist ok. Du hattest ja keine bösen Absichten. Kann dir gern das Haus zeigen. Oben ist nur das Büro, die Schlafzimmer, ein Badezimmer und die Ecke im Flur, die momentan Wohnzimmer ist. Wir wollen erst unten alles fertig machen, hier sah es a schlimmsten aus." Ich fragte mich immer noch. Warum wohnten die zwei zusammen? Und diesmal fragte ich auch.

"Warum zusammen? Ich meine ... naja ..." Er verstand bei diesem undefinierbaren Satz komischerweise was ich meinte.

"Weil es billiger ist. Besser als eine Wohnung. Und wir viel Platz habeb zu tun was wir wollen. Und ja, auch mit Partnerin. Weiß du ..." er stoppte kurz und wollte dass ich vorgehe. Ich hunpelte etwas, deswegen nahm er mich einfach im Hochzeitsgriff. Ich wog nicht gerade wenig. Über siebzig Kilo und er schaffte es ohne Mühen.

"Wir kenne uns unser ganzen Leben. Waren immer wie Brüder. Und er ... schwere Zeiten. Aber darüber solltest du mir ihm selbst reden. Ich sag nur, dieses Leben hat uns stark verbunden." Dann setzte er mich in der Küche ab.

"Du wirst uns noch kennenlernen. Wenn du das wirklich willst. Es wird mit ihm nicht so einfach werden. Mit uns BEIDEN nicht." Was er wohl damit meinte?

Riding Neighbor - Doppelter RittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt