Es ist ein neuer Tag und ich versuche die Gedanken an Baran zu verdrängen. Sein plötzliche auftauchen in mein Leben, auch wenn es nur durch eine nachricht war, öffnete alte wunden in mir. Trotzdem zwinge ich mich aufzustehen und mich fertig zu machen. Die Uni wartet und ich brauche diese Ablenkung, auch wenn ich noch nicht weis was mich in der Uni erwartet.
Barans Nachricht hab ich beschlossen fürs erste zu Ignorieren.
Ich stehe auf, Dusche mich, trinke mein Kaffee und mache mich dann auf den Weg. Die straßen sind um diese Uhrzeit ruhig und leer, auch wenn das nicht oft hier vorkommt.
In der Uni angekommen, hätte ich nichts anderes erwartet als wieder ein paar blicke. Diesmal sind es aber nicht soviele wie beim letzten mal. Fortschritte sind fortschritte. Was ich aber nicht ignorieren konnte war das Geläster von dem mädchen was schon das letzte mal ihr Mund zu weit aufgemacht hat. Sie stand dort, wieder in der gleichen Ecke, mit anderen Mädchen und lachte mich aus als ich an ihr vorbei lief.
Ich drehte mich um und lief nochmal zurück. Jetzt stand ich genau vor ihr. »Was willst du hier? Willst du wieder die Wahrheit zu hören bekommen?« sagte sie bissig.
»Nein, diesmal wollte ich dir mal die Wahrheit zu hören geben. Den der unterschied zwischen uns beiden ist, dass du wahrscheinlich immer noch auf Insta auf eine Antwort von Kenan wartest, während ich die jenige bin die er nach dem Insta fragt« sprach ich nun und ging dann aber wieder weiter, da ich sonst meine stunde verpassen würde.
Die ganze Wahrheit kam jetzt nicht wirklich aus mir den er hat mich nie nach meinem Insta gefragt, aber ich hatte das Geläster satt. Das Gespräch hat so oder so niemand mitbekommen.
Ich betrete den Saal und setzte mich in die hinterste Reihe. Ich versuche mich auf die Vorlesung zu Konzentrieren, aber mein Gedanke immer wieder zu Baran und seiner Nachricht.
Die Vorlesungen ziehen sich und ich kämpfe den ganzen Stoff in mein Kopf zu bekommen. Während einer Pause nehme ich mein handy und sehe eine weitere Nachricht von Baran. Ich zögere, aber öffne sie dann doch schließlich.
"Ceyda bitte. Es ist wichtig. Können wir uns treffen" Erst jetzt realisier ich das er damit sagen will das er hier ist. Hier in Turin. Warum ist er hier?
Mein Herz klopft schneller. Liebe ich ihn noch?
Ich weis nicht ob ich ihm antworten soll. Die Erinnerung an unsere Beziehung sind schmerzhaft, aber ein Teil von mir ist neugierig und will wissen was er zu sagen hat. Trotzdem beschließe ich es vorerst zu ignorieren und mich wieder auf die Uni zu konzentrieren.
Nach der letzten Vorlesung geh ich noch in die Bibliothek um etwas zu lesen. Dabei nahm ich eins der Psychologie Bücher in die Hand und laß etwas dadrin. Währenddessen hab ich mir meine Lieblings stellen notiert.
"Glauben sie an sich selbst und an das, was Sie sind. Wissen sie, dass in ihnen etwas steckt, das größer ist als jedes Hindernis"
"Unsere Ängste entstehen oft aus dem Wunsch, geliebt zu werden, nicht aus der Liebe selbst" ...
Die Zeit vergeht Schnell und ich bemerke kaum wie schnell es draußen dunkel wird. Als ich schließlich die Bibliothek verlasse, fühle ich mich erschöpft und beschließe auf dem
weg nachhause kurz noch zum laden zu laufen bei dem ich letztens mein Kaffepulver gekauft habe. Ich brauch jetzt irgendwas süßes.Während ich den Laden betrete und mich umschaue, greife ich dann doch zur Tafel Schokolade. An der Kasse sitzt wieder das junge Mädchen vom letzten mal. Diesmal lächle ich sie zuerst an, bevor sie mich anlächeln kann.
Ich bezahle und gehe aus dem Laden. Gerade als ich nach Hause laufen wollte, hörte ich eine vertraute stimme hinter mir »Ceyda?«
Ich drehe mich um und sehe Kenan. Er steht mit einem lächeln dort und sieht etwas besorgt aus, das sehe ich in seinen Augen »Hey, alles gut? Du siehst müde aus« sagt er und läuft auf mich zu.
»Ja alles gut, es war nur ein langer Tag« antwortete ich und zwinge mich dabei zu lächeln. Er steht jetzt genau 1 Meter vor mir.
»Ich verstehe« sagte er und wir stehen für einen Moment schweigen da. »Was machst du hier alleine um diese Uhrzeit« fragte ich ihn.
»Ich wollte ein wenig zum Strand, dort krieg ich mein Kopf öfters ganz gut frei. Komm doch mit, vielleicht würde es dir auch helfen«
»Ich glaube ich verzichte, es war ein langer Tag. Ich geh am besten nach Hause«. Sein lächeln verblasse ein wenig, aber nickt verständnisvoll »Kein Problem, ein anderes mal dann.«
Ich drehe mich um und fange an zu laufen. Doch dann bleib ich wieder stehen, ich könnte den Kopf frei bekommen. Auf andere Gedanken kommen...
Ich drehe mich um und sehe Kenan immer noch an der selben stelle stehen. Er hebt lächelnd eine Augenbraue »Meinung geändert?« »Vielleicht...hätte ich doch Zeit« sagte ich verlegend und lief auf ihn zu. »Na dann los.«
Wir machen uns auf weg zum Strand und die stille zwischen uns ist angenehm. Die frische Luft und das rauschen der Wellen, beruhigen mich etwas. Als wir dort angekommen suchen wir uns ein ruhigen platz und setzen uns in den Sand.
Kenan schaut mich an und tippt gegen mein kopf »Und, was geht in dem Kopf von CeyCey so ab?« Ich fing an leicht zu lachen »Nur Uni« das war gelogen. In meinem Kopf geht grad viel mehr ab als nur Uni.
»Ich sehe das du Lügst.« Jetzt schaue ich auf den Boden und fange an mit meinem Haargummi am arm zu spielen. »Rede mit mir« sagt er und ich weis nicht warum, aber irgendwas in mir sagte mir das ich ihm vertrauen kann.
»Ich bin nicht nur wegen der Uni nach Turin gezogen...« und so fing ich an ihm von Baran zu erklären. Wie es in der Beziehung war und was jetzt gerade los ist.
»...jetzt ist er hier und ich weis nicht wie ich damit umgehen soll. Ich hab Angst« das war mein letztes Wort, den danach nahm Kenan mich in den Arm. Er ließ mich los und wischte mir die träne mit seinem Daumen weg, von der ich nicht mal wusste das sie auf meinem Gesicht runter läuft.
»Was wirst du jetzt tun?« fragte er mich worauf ich nur mit einem »ich weis nicht« antworten konnte.
»Das ist also der Ort den du dich verkriechst wenn du Ruhe brauchst?« ich sah ihn dabei lächelnd an, wie er aufs Meer hinaus schaut sich aber dann zu mir dreht. Er schaut auf mich hinab »Ja, hier ist es ruhig und man kriegt sein Kopf gut frei.« Ich nicke und schaue wieder aufs Meer. Die Wellen rauschen sind schön und ich verstehe warum es Kenans Lieblingsort ist.
»Der Ausblick ist schön« sagte ich während ich immer noch die wellen beobachte und bemerke das er mich immer noch anschaut »Ja das ist es.«
Es war eine Angenehme Stille. Wir lauschten der Natur und sprachen kein Wort mehr. Doch diese Stille wurde durch jemanden hinter uns gebrochen.
»Ceyda? Bist du es?«
DU LIEST GERADE
Nur Er - Kenan Yildiz
FanfictionSie will sich nur auf sich konzentrieren- „keine Jungs" sagt sie zu sich selber, aber kann er sie umstimmen? Kenan Yildiz ist Fußballer und konzentriert sich nur auf sich- „Ich muss mich auf fußball konzentrieren und auf sonst nichts anderes" sind s...