32-Zweisamkeit

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»Du bist ein Schleimer Enes« sage ich während wir zusammen aus der Cafeteria laufen. Alessia liegt krank im Bett, und genau in solchen momenten vermisse ich sie. »Bin ich nicht« antwortet er und gibt mir ein kleinen schubser.

»Sie haben heute eine schöne friseur« spreche ich Enes Worte nach die er der Frau hinter der Theke gesagt hat. »Ich wollte doch nur ein extra cookie« antwortet er. »Enes, die frau hat ein Haarnetz aufgehabt...« »egal, ich hab jetzt mein cookie.« Da hat er recht.

Wir laufen zum Ausgang. »Und, freust du dich schon auf heute?« fragt Enes mich und ich schaue ihn fragend an. »Ich gehe in die Bibliothek, warum genau sollte ich mich darauf freuen?« Ich bin fast jeden tag in der Bibliothek und hab nie zeit für irgendwas anderes. Kenan. Als er letze Woche mich in der Bibliothek überraschen kam hab ich mich wirklich gefreut. Allein der Gedanke das jemand an mich denkt bringt mir ein lächeln aufs Gesicht.

»Nein? Schon vergessen, Kenan holt dich doch jetzt ab damit ihr zusammen Essen geht.« Ich glaube Enes vertut sich. Ich schaue ihn weiterhin fragend an. »Oh nein, nein, nein... Bitte petz mich nicht. Scheiße, ich sollte das garnicht sagen. Es war eine Überraschung« Enes schlägt seine hand gegen sein kopf »Wie konnte ich nur so dumm sein.« »Enes, hör auf. Ist schon Oke das könnte jeden passieren« Eigentlich nur Enes...

Als ich nach links schaue, sehe ich schon Kenans Auto. Enes hält mich an beiden armen und zieht mich zu sich »Du hast das nicht von mir gehört. Er wird mir sonst nichts mehr erzählen und du weißt wie neugierig ich bin.« Ich fange an zu lachen. Enes ist der neugierigste von uns. »Ich werd nichts sagen, versprochen.« Er nickt und wir laufen beide zum Auto.

Ich tue so als würde ich nicht wissen weshalb Kenan hier ist »was machst du hier« frage ich überrascht und laufe auf ihn zu. Er nimmt mich in die arme und gibt mir währenddessen ein Kuss auf den Kopf. Meine arme sind immer noch um ihn während seine auch noch um mich sind. Ich schaue zu ihm hoch. »Überraschung« sprach er. »Überraschung?« Er nickt. »Was für eine?« frage ich ihn. »Steig ein und ich zeig es dir« er lächelt so als hätte man ihn gerade mit etwas überrascht. Er freut sich weil ich mich freue.

»Ich glaube das ist mein Zeichen zu gehen« sprach aus dem nichts Enes wieder. Ich hab vergessen das er auch noch da ist. Ich löse mich von Kenan und drehe mich zu Enes »Bis morgen« sage ich lächelt. Ich sehe nur wie Enes Kenan noch zuzwinkert, was auch immer das bedeuten soll, und dann geht.

Ich drehe mich wieder zu Kenan und bemerke das seine Augen schon auf mir liegen. Er hat immer noch dieses breite grinsen auf seinem Gesicht. »Warum grinst du« frage ich ihn und bemerke das mein lächeln bei diesem anblick von ihm nicht vergehen kann.

Er zuckt mit seinen schultern »Einsteigen CeyCey.« Er will mir nichts beantworten. Ich hasse es. Wir steigen ins auto und fahren los.

»Nur ein Tipp.« Er schüttelt sein Kopf. »Bitteee« ich schaue ihn anflehend an. Er schaut mich kurz an, lacht auf und schaut dann wieder auf die straße vor sich »Wenn du mich weiterhin so anschaust zwingst du mich noch dazu es dir zu verraten.« Mein blick bleibt auf ihn »Bitte« sage ich erneut, nur diesmal leiser. Er atmet laut aus »Picknicken.« Meine Augen werden groß »Wir gehen picknicken?« Er nickt auf meine Frage. Ich liebe Picknicken. Man ist dann immer so schön von der Natur umgeben. Manchmal frag ich mich womit ich Kenan verdient habe.

Wir fahren schon seid 40 Minuten, als dann endlich der Wagen hält. Ich schaue mir die Umgebung an und bemerke das sonst keiner hier ist. Etwas weiter vor uns ist eine kleine fläche wiese und drumherum sind nur bäume und Gebüsche. Die Sonne scheint genau perfekt auf das kleine stück wiese und beim aufmachen der Autotür kommt mir das Vogelgezwitscher entgegen. Ich habe noch nie so einen schönen Ort gesehen.

Ich höre wie der Kofferraum zu gemacht wird und Sekunden später spüre ich Kenan hinter mir. »Gefällt es dir?« fragt er mich. Ich drehe mich um und nicke mit einem breitem grinsen. »Weinst du gleich?« Ich hab tränen in den Augen. Diesen Ort sollte jeder einmal sehen können. »Es ist so schön« sage ich ihm um mich für meine tränen recht zu fertigen. Er schüttelt lachend sein kopf und legt dann sein Arm um mich. Wir laufen zu dem kleinen punkt Wiese und ich sehe zu wie er die große drecke aufbereitet.

»Du hast dir echt soviel zeit genommen um Burger zu machen?« Wir haben uns hingesetzt, da holt er einfach zwei burger raus mit zwei Cola Flaschen. »Keine Zeit ist verschwendet wenn es um dich geht.« Er findet wirklich immer die besten Worte.

»Erzähl mir wie dein Tag war. Ist heute irgendwas passiert?« Ich beiße in mein Burger und nicke grinsend, den bei dem Gedanken was heute passiert ist muss man einfach nur grinsen.

Ich fing also an von meinem Uni tag zu erzählen während wir gegenüber voneinander sitzen und unser Essen essen. »Die ersten beiden Vorlesung waren ganz normal. Alessia ist heute krank weswegen ich mein Tag heute nur mit Enes verbracht habe. Als wir aber dann Pause hatten gingen wir in die Cafeteria um zu essen. Wir diskutierten ein wenig darüber das Enes sein Brot manchmal mit Nutella und Käse ist, was ich mal so nebenbei immer noch ekelhaft finde, als wir aufeinmal ein lautes schreien hörten. Wir drehten uns in die Richtung aus dem der Geschrei kam und sahen Ambar voll beschmiert mit Nudeln und Tomaten soße. Jemand ist gegen sie gelaufen und hat sein essen auf sie verschüttet. Wir mussten uns echt ein Lachen verkneifen, hat dann aber doch nicht so geklappt. Sie ist danach wahrscheinlich nach Hause gegangen.«

»Die Ambar die dich nicht mag?« Ich nicke, da ich gerade was im Mund habe. »Naja, hat sie meiner Meinung nach verdient. Ich denke es war Karma für das was sie alles schon getan hat, den ich denke sie mag nicht nur mich nicht. Ich will garnicht wissen wieviele sie noch klein gemacht hat um sich besser zu fühlen« ich schaue Kenan an, der seine Augen keine Sekunde von mir genommen hat »Ich hab glaube ich zu viel geredet, du kannst ruhig auch etwas sagen.« »Ja aber ich finde es so gut. Ich mag es deine stimme zu hören, vor allem wenn du über deine Gedanken redest. Es hilft mir dich besser zu verstehen.« Ich schmelze hier, obwohl die sonne schon fast garnicht mehr auf uns scheint.

Wir haben zu ende gegessen und liegen jetzt hier zusammen. Kenan auf dem Rücken und hat beide Arme an seinem Hinterkopf, während ich beide arme auf seiner Brust habe um mein kopf drauf abzulassen. Ich höre seinen Herzschlag und ich weis nicht ob es sich komisch anhört wenn ich sage das es mich beruhigt.

»sen en güzel kızsın« du bist das schönste Mädchen sprach er und ich fühle wie sein Herz schneller schlägt.

Er nennt mich schön, so als wäre es mein Name.

Ich schlinge meine Arme um ihn und umarme ich nur. Ich will diesen Ort niemals verlassen. Kann ich nicht für immer hier mit ihm liegen?

»ve sen başıma gelen en iyi şeysin« Und du bist das beste was mir je passiert ist sage ich ihm und meine es auch so. Jedes einzelne Wort.

Ich habe ein zuhause in seinen armen gefunden und weis nicht ob ich es jemals verlassen will.

So fühlt sich also verliebt sein an? So fühlt es sich an wenn man geliebt wird? Bis jetzt kannte ich das Gefühl noch nicht. Ich dachte immer ich wüsste wie es sich anfühlt aber er hat mir das gegenteil bewiesen.

Wenn es heißt sich zwischen den armen von ihm sich wie zuhause zu fühlen und jedesmal erneute schmetterlinge im Bauch zu bekommen, wenn man ihn anschaut und bemerkt das er mich schon seid längeren anschaut, dann will ich hier bleiben.

Wenn es heißt solange in einer Umarmung zu sein, dass ich schon den Geruch von ihm in meiner Nase spüre und jedesmal aufs neue wieder rot werde sobald ich ein Kompliment oder auch nur irgendwas gesagt bekomme was süß ist, obwohl ich mich schon dran gewöhnt haben sollte, dann will ich hier bleiben.

Ich will hier bei ihm bleiben, den ich denke ich wüsste nicht mehr was ich sonst ohne ihn tuen sollte.

Nur Er - Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt