Nur Er - Kenan Yildiz

37-Zwei Seiten

3 Monate später...

»Gehts dir denn soweit gut?«

Diese Frage höre ich zu oft in der Woche, da fällt es mir schon leichter mit, "Mir gehts gut" zu antworten, obwohl es kein einziges Mal der Wahrheit entsprach.

3 Monate ist es jetzt schon her.

»Seni seviyorum, lütfen kal.«

»Bende seni seviyorum ama allah bunu aramızda istemedi.«

Ich denke das alles einfach nur eine Lektion war. Eine Lektion für mein Leben. Ich bin hier um für meine Zukunft zu arbeiten, und nicht um mich vom allem und jedem abzulenken. Diese Ablenkung brauche ich nicht, also musste sie weg. Und sie ist auch zum Glück weg, oder eher gesagt, er.

Kenan ist in Deutschland mit der Türkischen Mannschaft. Die EM beginnt und das heißt, dass es zu keinen Problemen die nächste zeit führen wird. Vielleicht denke ich einfach auch nur das es Probleme sind, das er ein Problem in meinem Leben ist, obwohl das garnicht so ist. Vielleicht oder auch  weil ich mich selber schützen will.

»Ceyda?«

»Mir gehts gut, ja« antworte ich Alessia. Wir sitzen zusammen im Wohnzimmer bei mir in der Wohnung trinken dabei Tee. Mir gehts gut, Mir gehts gut, Mir gehts gut. Wann wird es mir wirklich gut gehen? Wann kommt meine Zeit um zu heilen? 3 Monate hört sich so lange an, doch die ganzen Momente die ich mit Kenan hatte fühlen sich so an als wären sie noch vor ein paar Wochen passiert.

»Ich weis nicht, seit das passiert ist mit-« »du brauchst seinen Namen nicht erwähnen« unterbrach ich sie. Ich will seinen Namen nicht hören, den sonst würde die ganzen Erinnerungen wieder hochkommen.

»Gut, dann erwähnen wir halt nicht seinen Namen.« »Danke.«

»Also, nochmal von neu. Du bist seit der Sache die passiert ist komisch. Du weist das du mit mir reden kannst.« Und genau dieses gespräch haben wir jetzt zum fünften mal. „Ich weiß, Ich weiß, es ist nichts. Ich würde es dir schon sagen.« Gelogen. So sehr ich sie liebe, weiß ich nun mal das sie es Enes erzählen wird. Die beiden sind jetzt offiziell seid fast 2 Monaten ein paar. Das einzige was ich hoffe ist, dass er ihr niemals das herz brechen wird, denn ich weis jetzt schon das Alessia eine andere art von typ ist wenn es um eine Trennung geht. 

»Du warst heute wieder nicht in der Uni« sprach sie. Ich bin die komplette Woche nicht in der Uni gewesen. Es geht irgendwie nicht. Ich bin vielleicht alle drei tage in der Uni. Ich weis das war Mein Ziel hier in Italien, aber wie soll in einer Vorlesung sitzen um dann mit meinen Gedanken woanders zu sein? 

»Mir ging's nicht gut« antworte ich ihr und vermeide dabei den Augenkontakt. »Vor zwei Tagen warst du krank, so wie restlichen Tage. Man sieht dich mehr Zuhause als in der Uni...« »Man kann doch auch mal krank werden oder nicht?« »Seid genau 3 Monate bist du jetzt also jede Woche mindestens einmal Krank?« Ich wollte grade Antworten, auch wenn ich keine vernünftige Antwort parat hätte, da klingelt Alessias Handy. 

Sie schaut drauf und dann wieder zu mir »Enes« »Geh ran.« Sie nickt und nimmt den Anruf an.

»Hey, was machst du gerade?« Mit einem deutlichem Handzeichen zeige ich ihr das sie ihr Handy auf Lautsprecher stellen soll, was sie dann auch tat.

»Nichts besonderes, wir sitzen hier in so einem Café« antwortet Enes leicht amüsiert. Er ist also nicht alleine. »Wen meinst du mit "Wir"?« fragt Alessia ihn, und ich hätte keine andere Antwort erwartet als »Mit Kenan, mit wem sonst? Die sind gerade eben fertig mit dem Training geworden. Weißt du wie langweilig es war die Stadt alleine zu erkunden.« Und genau jetzt wenn ich diesen Namen wieder höre, bekomme ich ein komisch kribbliges Gefühl. Ich mag dieses Gefühl nicht.