15-Erinnerungen

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Kenan

Meine Augen öffnen sich so langsam. Mein Fuß schmerzt. Alles um mich ist verschwommen. Mein kopf tut weh.

»Kenan ist wach« höre ich eine vertrauliche Stimme. Bevor ich raten konnte wer hier im Raum spricht, erscheint mir diese schon vor mein Gesicht. Enes. »Du bist doch wach oder?« er bewegt seine Hand vor meinen Augen hin und her . Erst jetzt bemerke ich das ich in einem Krankenhaus liege. »Ja ich bin wach Enes, du kannst jetzt damit aufhören« antwortete ich, doch seine Hand ging trotzdem noch vor meinem gesicht hin und her. Ich greife danach und lege es zur Seite »Ich hab gesagt du kannst damit aufhören« »Ey ganz ruhig, gestern warst du noch auf Wolke sieben und jetzt so aggressiv.« Er lässt sich in sein Stuhl fallen und überkreuzt seine arme vor seiner Brust. Sitzt er jetzt wirklich wie ein verärgertes Kind hier? Ja.

Meine Mutter kommt auf mich zu. Mein vater ist wahrscheinlich Arbeiten, wie immer. »Hast du gut geschlafen« fragte sie mich um ging dabei durch mein Haar. Hab ich gut geschlafen? Ich weis nicht, ich kann mich an nichts erinnern. »Ja.« »Natürlich hast du gut geschlafen, Ceyda lag ja auch neben dir« sprach Enes wieder, diesmal leise. Warte was? Ich setze mich aufrichtig hin und spüre dabei jeden Zentimeter an schmerz in meinem Fuß. Diese Ärzte sollen mir etwas stärkeres geben.

»Warte mal, was meinst du mit „Ceyda lag neben mir".« »Tust du nur so als hättest du alles vergessen weil es dir peinlich ist oder kannst du dich wirklich an nichts erinnern?« Am liebsten würde ich diesen Jungen anschreien. Spielt er spiele mit mir? Warte ab bis ich wieder normal laufen kann und keine Krücken als hilfe brauche.

»Enes« warne ich ihn. »Okey hab ja verstanden, also wo soll ich anfangen? Mit dem wovon du geredet hast bevor sie ins Zimmer kam oder von dem was du gelabbert hast als sie dann rein gekommen ist?« Ich versuche ruhig zu bleiben »Mit dem bevor sie reingekommen ist.« Enes grinst. Oh Gott bitte lass es nichts schlimmes sein. »Wo soll ich nur anfangen...« er fängt an zu lachen. »Enes ich nehme mir gleich einer dieser Krücken und schlage gegen dich.« Warum bin ich mit diesem Jungen nochmal befreundet? »Okay, Okay. Also, du bist wach geworden und das erste wonach du gefragt hast war "Wo ist Ceyda". Ich wusste direkt das es das Mädchen ist von dem du erzählt hast das ein Gerücht um euch beiden rum geht,dann meinte ich das sie draußen wartet. Also ich würde keine fast 3 Stunden auf dich warten. Ich war zuhause und bin 20 Minuten bevor du wach geworden bist hier angekommen.« Ein wahrer freund würde ich mal sagen.

»Erzähl weiter« »Ja, ich mach doch schon so schnell ich kann, nicht einmal geduldig kann man sein. Aufjedenfall hast du deinen Eltern vorgeschwärmt wie hübsch sie doch ist und das sie deine Frau wird. War richtig lustig dir zuzuhören. Zum ersten mal warst du Unterhaltsam. Deine Eltern meinten das sie jetzt nicht reinkommen kann, sondern erst gleich, du aber hast keine Ruhe gegeben und hast immer wieder so ein komisches Wort wiederholt.« »Was für ein Wort.« »Pssht, lass mich denken. Ah jetzt hab Ichs. Du hast die ganze zeit deinem Vater erzählt "Baba, als ich sie gesehen habe machte es Boom Boom" und das hast du um die 4 mal erwähnt.« Bitte was?

»Boom Boom?« frage ich. Sicher das er hier nicht irgendwas selbst erfindet? »Jap, Boom Boom.« Am liebsten würde ich mich hier und jetzt vergraben. Vor meinen Eltern? Ich will nicht fragen, aber ich muss wissen was ich Ceyda gesagt habe als sie dann im Raum war. »Und was kam aus meinem Mund als sie dann rein kam?«

» Oh, jetzt wird's lustig. Also für mich, nicht für dich.« Dieser Bastard grinst.

»Sie kam rein , und das erste was du sagtest war wieder "Boom Boom Boom". Jetzt mal im ernst was bedeutet das?« »Warum fragst du mich?! Du bist der jenige der mir meine Erinnerung gibt, weil ich alles vergessen habe« »Jaja, nach deiner Boom Boom Aktion hast du rumgemeckert das wir das Licht anmachen sollen damit deine Eltern sie richtig sehen können. Dann sagtest du "Ich will sie sehen, ich kann sie nicht sehen" hast dich dabei wie ein Zombie angehört nur mal so als Info. Als Ceyda dich dann fragte ob du sie meintest hast du mit "Immer du" geantwortet. Zu dem Moment wusste ich nicht einmal das du so ein Charmeur bist, aber gut. Danach, lass mich überlegen... ah, als ich dann ein kleines Licht angemacht habe, da ich mir dein Gemecker nicht mehr anhören konnte, hast du deinen Vater angesehen und meintest nur "Siehst du sie Baba, so hübsch" ab dem Moment musste ich mich wirklich zusammenreißen nicht zu Lachen.« Bitte steckt mich ins Koma. Was hab ich nur gesagt...

»Dann hast du ihr gesagt das sie nicht gehen soll und sie versprach dir nicht zu gehen, wie romantisch. Als sie dann kurz auf Toilette ging und wieder zurück kam wolltest du ihre Hand halten. Sie kam auf dich zu und gab dir ihre Hand, ja und dann hast du sie auf dein Bett gezogen.« Das wird immer schlimmer. »Deine Mutter war sauer auf dich« fügte Enes leise hinzu und schaute dabei zu meiner Mutter rüber die ihm einen Blick rüber warf, welches ihm sagen soll das sie alles hören kann.

»Ah jetzt kommt meine Lieblingsstelle, du hast gesagt das du Angst hattest das das dein ende war und das du sie dann nicht mehr sehen könntest, meiner Meinung nach sehr dramatisch. Schauspieler solltest du nicht werden.«

»Du nervst mich mit deinen Kommentaren.« »Erzähle ich hier die Geschichte oder du?« Arschloch. »Hätte ich mir denken können. Du hast sie auch Baby genannt.« Ich hab was! Nein, nein, nein, in was für eine Situation hab ich mich nur gebracht. »Das ist ein scherz.« sage ich, worauf er nur sein kopf wackelt. Ich greife nach seinem arm »Sag das es nur ein scherz ist.«

»Hey, Finger weg. Ich soll doch noch weiter erzählen oder nicht?« Ich lehnte mich wieder zurück und nahm meine Hand von seinem Arm.

»Als dann die Krankenschwester ins Zimmer kam hast du dich wie ein Baby benommen. Es durfte nur noch ein Familien Mitglied im Raum bleiben, und das sollte deine Mutter sein. Du hast dich aber wie ein Affe an Ceyda geklammert, so das sie nicht aufstehen konnte. Irgendwann haben alle nachgelassen und meinten das sie im Raum bleiben soll.« »Ich dachte nur Familien Mitglieder?« »Achso richtig, du hast der Krankenschwester gesagt das sie deine Frau sei, das war meiner Meinung die Kirsche auf der Sahnetorte. War wirklich sehr lustig die Blicke deiner Eltern dabei zu sehen.« Enes schaute meine Mutter an »Sorry« und grinste dabei. »Ihr habt mich doch nicht wirklich mit ihr alleine gelassen oder?« »Seh ich aus als würde ich lügen?« Nein tut er nicht. Scheisse.

»Und wann ist sie gegangen?« frage ich. »Deine Mutter hat euch geweckt, sie ist in deinen Armen eingeschlafen so wie sie mir es erzählt hat.« Ich schaue meine Mutter an, worauf sie als Antwort nur nickt.

Was soll ich jetzt tun? Wird sie mit mir noch reden wollen, nachdem ich sie in so eine peinliche Situation gebracht habe?

»Aber eine Frage hätte ich« sagte Enes.
» Was?« »Warum durfte ich nicht auf deinem Bett sitzen? Ich bin dein Freund und musste auf einem Kalten Stuhl sitzen. Das war nicht Fair.« Sein Ernst? »Dein Ernst?«

Nur Er - Kenan YildizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt