„Romina Valerie Engel!"
Meine Mutter steht schockiert über meine Worte auf, kann ihre Freude mich zu sehen aber nicht verbergen, weshalb sie trotzdem lächelnd auf mich zukommt und mich in eine liebevolle Umarmung zieht. Ich erwidere diese, vergrabe mein Gesicht in Mamas Haaren, die so blond sind wie die ihrer Kinder, und bin froh, bei ihr zu sein.
Wenn auch diese Freude leicht beschattet wird von dem Arschloch, welches noch immer am Tisch sitzt und von mir vollkommen ignoriert wird. Leider versteht Toffee die Tatsache, dass wir Kai keinerlei Beachtung schenken, nicht und läuft geradewegs neugierig schnüffelnd auf ihn zu. Gerade, als ich Mama loslasse und im Augenwinkel bemerke, dass Kai seine Hand nach dem Welpen ausstreckt, der mit seiner Schnauze vor Kais Schienbein hängt, greife ich ein.„Geh da nicht dran", mahne ich den Welpen. Kai schnalzt mit der Zunge, meine Mutter starrt mich an, als wäre ich bescheuert. Ich nehme Toffee auf den Arm, noch immer ohne Kai anzusehen, und drehe ihm den Rücken zu.
„Sag mal, Romina!", mahnt sie nun kopfschüttelnd. Dann fragt sie: „Kaffee?"
„Ja", sage ich, obwohl ich heute schon zu viel Kaffee hatte.
„Setz' dich", befiehlt meine Mutter, während sie zu dem Kaffeevollautomaten geht und auf das von mir persönlich einprogrammierte Romina-Kaffee-Programm drückt.
„Nein, danke", sage ich, deute mit dem Kopf auf Kai und bleibe stehen. Meine Mutter wirft mir einen so strengen Blick zu, dass ich leise aufstöhne. Wir haben quasi eine Tafel, an der zwölf Leute sitzen könnten. Kai und Mama sitzen sich an den vordersten Plätzen gegenüber. Um meiner Mutter einen Gefallen zu tun, setze ich mich an das andere Ende des Tisches vor Kopf, so weit weg wie möglich, setze Toffee auf meinem Schoß ab, rücke meine Brille zurecht, weil ich nicht sicher bin, ob ich richtig sehe, dass sie ihre Augen verdreht. Kai sagt noch immer nichts, was auch besser für ihn ist. Er starrt auf die Tasse Kaffee, die er sich an die Lippen hält und etwas zu lange daran trinkt.
Meine Mutter bringt den Kaffee zu mir rüber, nicht ohne mir mit einem verdutzten Blick zu signalisieren, dass ich unnötig weit weg sitze. Sie selbst nimmt wieder gegenüber Kai Platz und sieht zwischen uns hin und her.
„Willst du nichts zu unserem Gast sagen?", fragt sie mich. Kai hält in seiner Bewegung inne und sieht meine Mutter an. Wieso unser Gast? Ihrer. Ich wohne hier schon lange nicht mehr.
„Das ist Toffee", sage ich und gebe dem Welpen einen Kuss auf den Kopf. „Mein neuer Freund."
Meine Mutter sieht mich jetzt wirklich so an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen und schüttelt den Kopf, Kai presst seine Lippen aufeinander.Doch Mama legt jetzt den Kopf schief und formuliert mit ihren Lippen ein stummes ‚bitte'. Ich seufze theatralisch, kraule Toffee zwischen den Ohren, dann lasse ich ihn los, weil er neugierig auf meinem Schoß zappelt. Toffee tippelt auf meine Mutter zu, springt an ihren Beinen hoch. Meine Mutter ist nicht so gut im Umgang mit Tieren, etwas unbeholfen versucht sie ihn zu streicheln, aber so treudoof wie er ist, wedelt er trotzdem mit dem Schwanz und freut sich.
„Das ist Leos Hund", sage ich. „Sie kommt ihn später hier wieder abholen."
„Oh, das heißt, ich sehe Leona endlich nochmal wieder?", fragt Mama und ihre Augen funkeln. Ich nicke lahm, starre auf Toffee und versuche den Kerl am anderen Ende des Tisches zu ignorieren, der wieder am Kaffee trinkt.
„Da freu ich mich aber. Ist ja richtig viel los hier heute, wie früher", sagt Mama unglaublich glücklich lächelnd und sieht nun wieder Kai an. „Wie ist der Aromi-Kaffee?"
Ich zucke kurz zusammen, weil ich mein Programm vor Jahren mal so genannt habe, was damals unglaublich lustig war, jetzt aber irgendwie unangenehm ist.
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[Kai Havertz] Wer zuerst fällt
Fanfiction[2024] „Wieso müssen sich ausgerechnet unsere Wege immer wieder kreuzen?" Romina und Kai kennen sich schon länger. Aber Romina und Kai mögen sich nicht. Oder? „Es ist nicht ein einziger Moment, der dein Leben verändert. Es ist die Summe an Momente...