Hektisch presse ich meine Lippen auf seine. Völlig überrumpelt zuckt er zusammen, aber er wehrt sich nicht. Nach wenigen Sekunden, die ich seine weichen Lippen küsse und sein Gesicht festhalte, reißt er seine Augen auf, als würde er jetzt erst verstehen, was passiert. Aber er stößt mich noch immer nicht weg. Nach wenigen weiteren Sekunden, ist er es, der endlich seine Hände von der Brust nimmt, in meinen Nacken legt, mich zu sich auf die Knie zieht und den Kuss erwidert.
Und erst nach einigen weiteren Sekunden, löse ich mich von ihm, weil ich zu Atem kommen muss.Kais Mund steht offen, er sieht mir verdutzt in die Augen, seine Atmung ist normal. Es hat funktioniert.
Für einen Augenblick sehen wir uns einfach nur an. Scheiße, was habe ich getan?
Gerade, als ich meine Brille wieder zurecht rücke, aufstehen und abhauen will, bevor mir bewusst wird, was ich hier tatsächlich tue, legt Kai wieder seine Hände in meinen Nacken und zieht mich zu sich.Nun küsst er mich. Und diesmal anders. Er küsst mich gierig, bewegt seine Lippen und ich kann nicht anders, als es zu erwidern. Ohne mich zu wehren, lasse ich mich von ihm auf seinen Schoß ziehen, wir küssen uns weiter. Seine Hände fahren durch meine Haare, meinen Rücken entlang, halten mich an der Taille. Meine linke Hand vergräbt sich in seinen Haaren, meine rechte Hand sucht Halt an seiner Schulter, damit ich nicht von seinem Schoß rutsche. Wir küssen uns, die ganze Zeit.
Keine Ahnung, wie viel Zeit vergeht, als wir uns endlich wieder lösen. Kais Brustkorb hebt und senkt sich schnell, doch seine Panikattacke ist verschwunden. Seine Augen funkeln nun aufgeregt, seine Lippen feucht von meinen Küssen, seine Ohren sind knallrot. Ich streichle ihm über die Wange, spüre seine Bartstoppeln. Er sieht mir tief in die Augen, dann zurück auf die Lippen.
„Was war das?", fragt er flüsternd. Ich schlucke schwer.
„Ich wollte, dass du vergisst, zu atmen", flüstere ich zurück.
„Hat funktioniert", sagt er.
Er kommt wieder näher, drückt seine Nasenspitze gegen meine, ich kann mich kaum beherrschen, so schnell pocht mein Herz, mein ganzer Körper steht unter Strom, mein Hals trocken vom hektischen Atmen, dann sehe ich auf seine Lippen hinab und er zieht lächelnd seinen linken Mundwinkel nach oben. Er lächelt.
Wieder falle ich über ihn her, küsse ihn noch stürmischer als vorher, er kippt nach hinten um, doch anstatt den Kuss zu lösen, folge ich ihm einfach und lasse mich auf ihn hinab sinken. So liegen wir da, auf dem Kabinenboden und küssen uns eine weitere Ewigkeit lang.Seine Hände sind überall, meine Lippen an seinem Hals, unsere Atmung wird immer erregter, unsere Körper werden mit jeder Sekunde, die wir uns küssen, heißer. Kais Hände fahren unter mein Trikot, meine ganze Haut fühlt sich an, als würde sie unter seinen Finger brennen. Er streicht an meiner Seite entlang, ich zucke zusammen, weil mich die Berührung wahnsinnig macht. Kai löst den Kuss, wir richten uns beide auf und er sieht mich fragend an. Ich kaue auf meiner Unterlippe, er streicht mit seinem Finger darüber.
„Lass das", haucht er und seine heisere Stimme sorgt nur dafür, dass mir noch heißer wird. Er schaut an mir herab, sein Blick landet auf dem Trikot. „Ich liebe es, wenn du mein Trikot trägst."
Kurz grunze ich auf, er lächelt schräg.„Ich wollte es verbrennen", sage ich und zucke mit den Schultern, er schüttelt den Kopf.
„Weil du darin so heiß aussiehst?", fragt er und zwinkert. Ich schlage ihm gegen die Schulter, er packt sofort meine Hand, mit der anderen Hand drückt er mich mit dem Rücken wieder näher an sich.
Ich kann seinen ganzen Körper spüren.Gierig küsse ich ihn schon wieder, mein Gehirn hat sich vollständig von mir verabschiedet. Da ist nur er, überall. Nur er.
Nun bin ich es, die mit den Händen unter sein Trikot fährt. Seine Haut ist noch nass vom Schweiß, aber das stört mich überhaupt nicht. Ich löse unseren Kuss, starre auf Kais Brust hinab, beiße mir auf meine Unterlippe. Er zieht fragend eine Augenbraue nach oben, dann ziehe ich ihm sein Trikot einfach aus.
Mit großen Augen starre ich auf seine perfekte Brust, seinen durchtrainierten Bauch und seine wunderschönen Arme. Er hat nicht ein Gramm Fett am Körper, er besteht nur aus Muskeln. Ich kaue noch immer auf meiner Lippe, während ich nicht aufhören kann, ihn anzusehen. Leise kichert er, weshalb ich nun meinen Kopf hochreiße, um das zu sehen. Er fährt wieder mit dem Finger über meine Unterlippe, damit ich aufhöre darauf zu beißen, er hat noch immer ein schräges Lächeln im Gesicht und seine Augen funkeln. Er ist so scheiße schön.
Wieder zieht er mich an sich, küsst mich. Als wären wir Süchtige.Ich berühre seine nackte Haut überall, wo ich kann. Ich will mehr, mehr, mehr. Und Kai auch, das spüre ich. Er presst seinen Körper noch näher an meinen, er dreht uns so, dass ich nun mit dem Rücken auf dem Boden liege, er ist über mir gebeugt. Seine vom Schweiß strähnigen Haare hängen ihm in der Stirn und ich kriege nicht genug von diesem Anblick. Wieder küssen wir uns, wieder presst er sich stärker an mich. Er küsst meinen Hals entlang, zu meinem Schlüsselbein hinab. Seine Küsse treiben mich in den Wahnsinn.
„Ich will dich", raunt er in mein Ohr. Mein ganzer Körper zuckt, weil ich es auch will. Ich beiße noch einmal auf meine Lippe, dann ziehe ich ihn zu mir hinab. Gerade, als ich ihm erlauben will, mir sein Trikot auszuziehen, höre ich ein Geräusch durch die Kabinentür. Sofort stoße ich Kai zurück, springe auf und weiche einen Meter auf Abstand zu ihm zurück.
„Geh nicht", sagt er panisch, steht ebenso auf und schaut mich verdutzt an. Hat er das Geräusch nicht gehört?
„Was ist, wenn jemand reinkommt?", frage ich. Mein Herz pocht noch immer auf einer viel zu schnellen Frequenz und mein Körper verzehrt sich nach seinem. Obwohl wir jetzt auf Abstand sind, kühle ich nicht ab. Im Gegenteil. Ich will wieder zu ihm. Auch er starrt mir wieder auf die Lippen, kommt mit einem großen Schritt auf mich zu, packt mich grob an der Taille, schiebt mich ohne große Mühe an die Kabinenwand, presst sich an mich und küsst schon wieder meinen Hals. Ich schlucke schwer, versuche zu atmen, meine Finger legen sich wie automatisch auf seine Brust, ich fahre seinen Bauch entlang, streiche an ihm hinab, bis ich am Bund seiner Hose ankomme. Kai stöhnt leise.
„Wieso sollte jemand reinkommen?", fragt er gegen mein Schlüsselbein und sein Atem auf meiner nackten Haut lässt mich durchdrehen.
Ich lege meine Hände um den Bund seiner Hose und ich bin wirklich so kurz davor, alles zuzulassen, als mehrere Dinge gleichzeitig passieren.Ich habe die Erkenntnis, dass hier sehr wohl jemand reinkommen könnte, da wir keine Ahnung mehr haben, wie viel Zeit vergangen ist.
Kai bemerkt im Augenwinkel gleichzeitig, dass der Zeiger der Uhr an der linken Wand bereits auf halb zwölf steht.
Julian bemerkt, dass der ausgewechselte Kai gar nicht auf der Bank sitzt, weshalb er Sandro schickt, um ihn zu suchen, dieser nun, zum selben Zeitpunkt, die Türe zur Kabine öffnet und das Geräusch der Klinke uns beide in die Realität befördert.Kai und ich lassen sofort voneinander ab. Sandros Kinnlade fällt herab. Na, wenigstens ist's nur Sandro. Kais Haare stehen ihm wild zu Berge, sein Oberkörper ist noch immer nackt. Ich stehe mit viel zu wenig Abstand sehr eindeutig an die Wand gedrückt da, bin völlig außer Atem und vermutlich knallrot im Gesicht.
Kai wirft mir einen letzten Blick zu und auf einmal sieht er so ratlos und verzweifelt aus, als würde er gar nicht verstehen, was passiert ist. Ich verstehe es auch nicht.
Sandro sieht konsterniert zwischen Kai und mir hin und her.
Und dann erst verstehe ich Sandros Ausdruck. Er schaut nicht unseretwegen so. Scheiße, das Spiel.„Wir haben verloren."
Fuck, fuck, fuck. Wie konnte das passieren?!
Kai stößt einen verzweifelten Seufzer aus und ich fühle mich innerlich leer. Verdammt, wir haben die komplette Verlängerung verpasst. Julian bringt uns um.„Kai, zieh dir schnell das hier an und komm auf den Platz!", fährt Sandro ihn an und wirft ihm eines der schwarzen Deutschlandshirts zu. Dann geht er und knallt die Türe hinter sich ins Schloss.
Als Kai sich das T-Shirt anzieht, starre ich ihn einfach nur an. Ich weiß gar nichts mit mir anzufangen. Natürlich muss er aufs Feld, er muss sich verabschieden. Was muss ich nochmal tun in einer solchen Situation?
„Kai", krächze ich. Ich komme mir komplett dumm und verloren vor. Ich gehe wieder einen Schritt auf ihn zu, doch diesmal weicht er von mir zurück. Er sieht mich mitleidig an und damit legt sich bei mir augenblicklich der Schalter um.
„Das war ein Fehler", sage ich.
Kai schluckt heftig und fährt sich durch die Haare, um sie zu richten, bevor er aufs Feld zurückkehrt. Langsam nickt er, sein Lächeln und das Funkeln in seinen Augen sind restlos verschwunden.Mir fällt nichts mehr ein. Ich spüre nur, wie meine Beine schwach werden und ich gleich wirklich falle.
Kai geht von mir weg, wirft einen kurzen Blick in den Spiegel vor der Türe, dreht mir den Rücken zu.
Ich halte mich selbst mit meiner letzten Kraft zusammen.
Er öffnet die Türe und ich kann es kaum erwarten, bis er endlich verschwindet und ich laut losschreien kann.Bevor er die Türe hinter sich schließt, hält er inne, seine Stimme klingt wieder wie immer.
„Du hast damit angefangen."
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[Kai Havertz] Wer zuerst fällt
Fiksi Penggemar[2024] „Wieso müssen sich ausgerechnet unsere Wege immer wieder kreuzen?" Romina und Kai kennen sich schon länger. Aber Romina und Kai mögen sich nicht. Oder? „Es ist nicht ein einziger Moment, der dein Leben verändert. Es ist die Summe an Momente...