Luke POV
Calum zum Weinen zu bringen war ganz und gar nicht meine Absicht. Besorgt gucke ich ihn an und lege meine Hände auf seine Knie, da ich mich vor ihn gehockt habe.
„Ich-es- tut m-mir leid." Schluchzt dieser. „Du- wir-st mich verlassen." Weint er weiter. Ich ziehe den Dunkelhaarigen in eine feste Umarmung.
„Cal, ich werde dich nicht verlassen. Wie gesagt, du bist mir wichtig." Der Körper des jüngeren zittert leicht, als er sich von mir löst und sich mit den Ärmeln die Tränen weg wischt.
„Sorry" murmelt er erneut und zieht sich die Ärmel des Pullovers wieder über die Hände.
Wie kommt der Junge darauf, dass ich ihn verlassen würde? Ich dachte er kennt mich.
„Komm, ich nehme dich jetzt mit zu mir und dann schauen wir zusammen mit meiner Mum wie es weiter geht." Sage ich einfühlsam. Ich kann Calum nicht auf der Straße leben lassen. Die Nacht wird mittlerweile ziemlich kalt. Nicht das er sich zu Tode friert.
Der Neuseeländer nimmt seinen Rucksack und folgt mir bis zu meinem Haus. Ich stecke den Schlüssel ins Schloss, kicke die Tür auf und ziehe meine Schuhe aus, so wie Calum. Vorsichtig nehme ich das Handgelenk meines Freundes in meine Hand und ziehe ihn sachte mit ins Wohnzimmer, wo meine Mum aufschaut.
„Calum." Sagt sie erfreut, springt auf und zieht ihn in eine Umarmung, die er unsicher erwidert.
„Du kannst dir nicht vorstellen was für sorgen wir uns gemacht haben." Sagt die blonde Frau. Gemeinsam setzen wir uns hin. Der Waise setzt sich dicht an mich, weshalb ich ihn meinen Arm um die Schulter lege.
„Ich ruf den mal im Heim an" sagt meine Mutter und erhebt sich.
„Nein bitte! Ich möchte nicht ins Heim." Die Panik steht ihn ins Gesicht geschrieben, was auch meiner Mum nicht entgeht. Sie nimmt wieder Platz und ihr Gesicht ist ernst.
„Calum, wirst du im Heim Misshandelt? Oder warum willst du nicht zurück?" Ich bin erleichtert, dass meine Mama meinen guten Freund mag. Sobald sie einen meiner Freunde nicht mag, hat diese Person es nicht leicht mit ihr, aber Calum scheint ihr ebenfalls am Herzen zu liegen.
„Nein, ich möchte nur nicht ins Heim. Bitte!" Der kleinere klingt so verzweifelt, es tut mir leid ihn so zu sehen.
„So gern ich dich auch hier behalten würde, bin ich gezwungen dort anzurufen." Sagt meine Mum und verlässt den Raum.
„Jungs essen ist fertig." Hören wir meine Mutter rufen, weshalb wir runter gehen. Calum hatte nun eine warme Dusche und hat eine blaue Jogginghose und ein graues Tank Top von mir an.
„Ich hab Lasagne gemacht." Teilt sie uns mit, während wie die Teller vor unsere Nasen stellt. Die Augen von Calum beginnen zu leuchten, und wir hauen rein.
„Ich hab mit dem Heim telefoniert." Beginnt meine Mum, weshalb der Dunkelhaarige aufhört zu kauen und sie besorgt anschaut.
„Du bleibst heute Nacht bei uns und dann holt Frau Finster dich morgen gegen Abend ab." Klärt sie ihn auf, weshalb er leicht nickt. Glücklicherweise darf er heute Nacht noch bei uns bleiben. Bevor er keinen Schulabschluss und ohne Geld für eine vernünftige Unterkunft darf er nicht ausziehen und so wie er mir berichtet hat, hat er noch 1 und ein halbes Jahr vor sich. Es ist so offensichtlich, dass es ihn dort nicht gefällt aber trotzdem muss er da sein. Das ist doch nicht fair. Allerdings ist er auf einer Adoptionsliste, von daher gibt es Hoffnung, dass er aus dem Heim kommt. Aber um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht was er von einer Adoption hält. Es ist ein Tabu Thema bei ihm, so wie vieles andere auch. Calum hat viele Geheimnisse, es ist als ob er ein riesiges Geheimnis ist und aus einem unerklärlichen Grund will ich all seine Geheimnisse heraus finden. Ich war nie ein Fan von Geheimnissen, weshalb ich auch immer alles mit Ashton und meiner Mum geteilt habe, und noch immer tu. Ashton hatte auch nie Geheimnisse vor mir. Dachte ich zu mindestens, aber er hat eins und dieses will er nicht mit mir teilen, obwohl es etwas mit Calum zu tun hat. Was steckt dahinter?
Ich werde all diese Sachen heraus finden!
„Ich muss mir aber keine Sorgen machen, dass du heute Nacht wieder abhaust oder?" Frage ich Calum, der es sich in meinem Bett bequem macht.
„Ich verspreche es dass ich hier bleibe" bestätigt er mir müde. Ich lege mich zu ihm und decke mich zu. Ich schließe meine Augen, öffne sie aber, als ich spüre wie er unter meine Decke klettert, meinen Arm nimmt und ihn sich um Hüfte legt. Mit einem Lächeln schließe ich meine Augen erneut und es dauert nicht lange, bis ich im Land der Träume bin.
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Das Waisenkind (Cake)
Fiksi PenggemarCalum, ein 17 jähriger Teenager, der in einem Waisenhaus lebt. Sozialen Kontakt hat er eigentlich nur zu Kenneth und Damien. Die beiden leben ebenfalls im Waisenhaus. Leider sind die beiden alles andere als freundlich zu dem Jüngeren. Sie zwingen de...