Luke POV
Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Immer und immer wieder musste ich daran denken, was meine Mum mir sagte. Ich hoffe nicht, dass er zu Hause Misshandelt wird. Er ist so freundlich, es tut mir weh ihn so leiden zu sehen. Obwohl ich nicht einmal weiß, in wie fern er leidet.
Müde gehe ich runter in die Küche, wo ich zu meinem Verwundern auf meinen älteren Bruder Jack treffe. Ich dachte er sei bei seiner Freundin. Ich habe nicht einmal mitbekommen, dass er nach Hause gekommen ist. Abwesend stochert er durch sein Müsli. Ich mach mir nichts draus und setze mich gegen über von ihm, wo ich auf mein Müsli warte, welches meine Mum mir vorbereitet.
Da ich, wie immer, am verhungern bin, schlinge ich es sofort in mich rein. Es dauert nicht lange, da bin ich fertig und stelle fest, dass mein Bruder noch immer nichts gegessen hat.
„Was ist passiert?“ Frage ich vorsichtig. Er schenkt mir einen kurzen Blick, bevor er aufsteht und die Küche verlässt. „Katja hat Schluss gemacht“ klärt meine Mum mich auf. Oh. Wow, er muss fertig sein. Mein Bruder hat diese Frau geliebt. 6 Jahre Beziehung. Wow.
Unsicher, ob ich hinterher gehen soll, oder sitzen bleiben soll, entschließe ich ihn zu folgen. Der Ältere sitzt an unseren Pool, die Füße im Wasser. Leise setze ich mich neben ihn und schaue in das klare Wasser. „Mum hat es dir erzählt oder?“ möchte er wissen, worauf ich nicke. „Das tut mir leid“ sage ich und schaue ihn an. Ich frage mich, wann er das letzte Mal so niedergeschlagen aussah.
„Vielleicht war sie einfach nicht die Richtige. Ich brauche niemanden, er mich betrügt“ antwortet er, obwohl es ihm viel Überwindung kostet. „Kann ich alleine sein?“ Als Antwort stehe ich auf und gehe Richtung Terrassentür. „Jack, wenn irgendwas ist. Ich bin immer da für dich!“ Lasse ich ihn wissen, worauf er ein kaum hörbares „Danke“ murmelt.Calum und ich haben uns im Park getroffen und machen uns nun auf den Weg zur Eisdiele. Es ist ein schöner Tag. Obwohl die Sonne scheint, ist es nicht zu warm aber auch nicht zu kalt. Es ist ein angenehmes Wetter.
Während wir durch den Park gehen, reden wir über alles Mögliche, einschließlich über gestern. Es hat den dunkelhaarigen anscheinend gefallen.
Auf dem Weg zur Eisdiele laufen uns Ashton und Michael überm Weg. Ich begrüße Ash mit einer kurzen Umarmung, Michael ignoriere ich einfach.
„Ashton, das ist Calum. Cal, das ist Ashton. Und diese Papagei Gestalt ist Michael, den Namen musst du dir aber nicht merken“ sage ich zu Calum, weshalb Michael mich sauer anschaut, was mich recht wenig interessiert. Calum guckt mich aber ebenfalls Fragend an, weshalb ich ihn zuflüstere, dass ich ihm später alles erkläre. Er nickt mir zu. „Was macht ihr so?“ möchte Ashton wissen. Ich erzähle ihn von dem Plan, dass wir Eis essen gehen wollen, worauf er besteht mit zu kommen. Weder Michael, noch Calum oder ich wollen es, aber da ich aus einem guten Haus komme, kann ich nicht so unhöflich sein und stimme wiederwillig ein.
Immer und immer wieder tauschen mein neuseeländischer Freund und mein langjähriger Freund sich undefinierbare Blicke zu. Was zum Teufel ist hier los?
An der Eisdiele angekommen herrscht zwischen uns allen noch immer eine seltsame Stimmung.
„Was möchtest du für ein Eis, Cal?“ Frage ich den Dunkelhaarigen. „Ich hab selbst Geld“ erwidert er. „Gestohlenes Geld“ mischt Ashton sich ein. Erneut guckt Calum ihn mit einen undefinierbaren Blick an, der allerdings eine Mischung aus schmerz zeigt. „Hör nicht auf ihn. Er ist ein Arsch. Was möchtest du?“ „Dasselbe wie du. Ich warte draußen“ Teilt er mir mit, bevor er geht. „Du bist so ein Penner“ zische ich und gebe meine Bestellung auf, bevor ich schon einmal mit zu meinen Freund gehe, der am Ufer des Teiches sitzt. Gedankenverloren schaut er auf das blaue Wasser, welches vor ihm liegt. „Tut mir leid, dass die beiden dabei sind.“ Sage ich und überreiche ihn das Eis. „Schon okay und danke“ Es dauert leider nicht lange, da kommen die anderen beiden wieder zu uns. Allerdings ignoriere ich sie, bis Ashton wieder anfängt Calum komische Blicke zu zuwerfen. „Das ist nicht mehr normal. Was ist los zwischen den beiden?“ fragt Michael mich leise, so das nur ich ihn hören kann. „Das frage ich mich auch.“ Antworte ich ehrlich. Cal ignoriert Ashton gekonnt.
Unser Eis ist schnell verspeist, weshalb der Dunkelhaarige und ich beschließen zu gehen.
„Bevor ihr geht hat Calum dir glaub ich noch etwas zu sagen.“ Meint der Lockenkopf auf einmal. Irritiert schaue ich zwischen den beiden hin und her. Wovon redet er?
„Hood, sag es ihm endlich, sonst mach ich es!“ Das Fragezeichen in meinen Kopf wird größer. „Cal, wovon redet er?“ will ich wissen. Während er seine schwarzen Vans beobachtet sagt er leise: „Ich weiß es nicht“ Ashton kommt Calum gefährlich nahe, weshalb er einige Schritte zurück geht, bis er mit den Rücken an einem Baum ist. „Ich geb dir noch eine Chance. Sag ihn die Wahrheit. Zum Beispiel wo du wohnst? Ich werde ihn sonst alles sagen! Ich will nicht, dass du erbärmliches Ding meinen besten Freund mit auf dem Niveau runter ziehst. Haben wir uns verstanden?“ faucht der Ältere.
Am Handgelenk zieht Calum mich ein bisschen abseits und beginnt zu Reden. „Luke, Ashton hatte die ganze Zeit über Recht. Ich bin einfach nicht gut für dich. Ich sollte dich nicht mit runter auf meinem Niveau ziehen, weil du so viel bessere Freunde verdient hast. Du lebst in so einer tollen Familie, hast ein schönes Haus, hast Freunde die auf dich Aufpassen, sowie Ashton. Und ich? Ich hab nichts von dem. Ich hab weder Freunde, noch ein tolles Haus noch eine Familie. Ich lebe nur in einem Waisenhaus. Ich bin dir dankbar für alles was du für mich getan hast. Die Zeit mit dir war die schönste seit langem aber ich will dich nicht runter ziehen.“ Als er sein letzten Satz beendet, dreht er sich um und läuft weg.
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Das Waisenkind (Cake)
FanfictionCalum, ein 17 jähriger Teenager, der in einem Waisenhaus lebt. Sozialen Kontakt hat er eigentlich nur zu Kenneth und Damien. Die beiden leben ebenfalls im Waisenhaus. Leider sind die beiden alles andere als freundlich zu dem Jüngeren. Sie zwingen de...