Kapitel 20

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Calum's POV

Bevor ich meine Augen öffne spüre ich eine warme, weiche Hand in meiner. Langsam öffne ich meine Augen und blinzele einige Male, bis ich direkt in die blauen Augen von Luke schaue.

„Wie fühlst du dich?" werde ich sofort gefragt, worauf ich ihn wissen lasse, dass es mir, abgesehen von Kopfschmerzen, gut geht. „Du hattest Glück, dass Damien dich gefangen hat. Die Ärzte meinten du hättest einen Zusammenbruch erlitten, weil dein Körper noch zu erschöpft war um den Stress stand zu halten. Warum bist du mit gegangen?" Fragt er und schaut mich besorgt an. Ich hasse diesen Blick, den er mir zu oft schickt. Ich habe das Gefühl ich bringe sein ganzes Leben durch einander.

„Ich- Ich hatte Angst." Gebe ich ehrlich zu. Vorsichtig drückt er meine Hand und guckt mich mitleidend an. „Als du noch bewusstlos warst habe ich mit meiner Mutter telefoniert und sie hat mir berichtet, dass ihre Anwältin gerade bei ihr ist und die nun gemeinsam auf den Weg zum Jugendamt sind." Ich nicke leicht. Ehrlich gesagt möchte ich nicht wieder in ein neues Heim. Bis jetzt war es immer das Gleiche. Erst waren die Leute nett zu mir und dann hat sich ihr wahres ich zu erkennen gegeben.

Ungewollte Tränen bilden sich in meinen Augen, die ich versuche weg zu blinzeln, doch es sind zu viele.

„Cal, Honey, was ist los?" Wieder zeigt sich diese Besorgnis in seinen Augen und setzt sich zu mir, auf die Kante des Bettes. Ich senke meinen Blick. „Ich weiß auch nicht. Irgendwie ist mein Leben ein riesen auf und ab. Ich- kann nicht mehr" schluchze ich und mein Freund zieht mich in seine Arme.

Ehrlich gesagt hasse ich es in der Gegenwart anderer Menschen zu weinen, aber ich kann mir nicht helfen. Mein Leben ist die reinste Katastrophe. Dass einzig Schöne in meinen Leben ist Luke. Luke ist einfach perfekt und egal ruiniert ich eigentlich bin, steht er immer hinter mir.

Vorsichtig wiegt er mich in seinen Armen hin und her, bis ich mich beruhigt habe und ihn mit meinen glasigen Augen angucke. „Danke" murmel ich. „Dafür nicht" sagt er und küsst meine Stirn. Ich liebe wenn er dies tut. Es gibt mir das Gefühl besonders zu sein.

Nach einer Weile schweigen beginnen wir uns wieder über alles Mögliche zu unterhalten, bis es an der Tür klopft und Liz mit einer anderen blonden Frau eintritt.

„Calum, Luke hat mir erzählt, was vorhin passiert ist. Das ist Frau Renz, meine Anwältin." Sagt Lukes Mutter sie scheint erleichtert zu sein, dass ich wieder im wach bin.

Die Anwältin begrüßt mich und Luke indem sie uns die Hand gibt und nimmt sich ein Stuhl neben mein Bett. Mein Freund sitzt noch immer bei mir auf der Matratze und hält meine Hand.

„Ich hab schon einiges gehört, was alles so im Heim abläuft und das klingt ziemlich schlecht klingt. Vorhin beim Jugendamt habe ich ein ernstes Gespräch mit einer Sacharbeiterin gehabt. Sie wird sich selbst einen Überblick verschaffen, und dann wird es hoffentlich ein gutes Ergebnis ergeben und wenn nicht werden wir es gerichtlich machen, um dich aus den Heim zu holen. Das ist kein Zustand dort." Erklärt mir Frau Renz und ich nicke. Dies klingt gut, glaube ich.

„Du siehst ziemlich erschöpft aus. Schlaf am besten." Sagt Liz. Sie ist immer so fürsorglich. Ich wünschte ich hätte dies auch. Meine Mutter und ihre fürsorgliche Art. Ich vermisse diese Zeit.

***

Beim Aufwachen fällt mir wieder auf, dass ich alleine bin. Ich schnappe nach meinem Handy, welches auf den Nachttisch steht und stelle fest, dass es 13 Uhr Nachmittag ist, weshalb mir klar wird, dass ich ziemlich lange geschlafen haben muss. Außerdem habe ich eine neue Nachricht von Luke, die ich sofort öffne.

Baby, ich wünschte ich könnte bei dir sein, wenn du aufwachst, aber leider war die Besuchszeit zu ende. Ich hoffe du hattest eine gute Nacht und einen tollen Traum.

Ich bin gegen 13:30 da.

Ich liebe dich,

Luke <3

Grinsend lege ich mein Handy wieder bei Seite und gehe meine Gedanken nach, bis ich ein klopfen wahr nehme.

Lächeln kommt Luke zu mir ins Zimmer mit einem XXL-Teddybär. Der Bär hat eine Körpergröße von mindestens 1.70 Metern und hat zudem eine rote Schleife um mit der Aufschrift „Ich liebe dich Calum" Mit großen Augen und geöffneten Mund gucke ich den älteren an.


Das Waisenkind (Cake)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt