Kapitel 18

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Luke POV

Müde schaut mit der Kleinere an. „Abgesehen, dass mir alle Knochen weh tun und mir kalt ist...gut, denke ich" murmelt er.

„Calum, ich muss mich bei dir Entschuldigen. Was ich gemacht habe und wie ich dich behandelt habe war falsch. Es tut mir wirklich leid. Ich meine wir waren mal Freunde und nachdem was du durch machen musstest habe ich dich im Stich gelassen, weil ich den Gerüchten geglaubt habe." Meldet Ash sich zu Wort. Meine Augen weiten sich und mein Kiefer klappt hinunter. „Ihr wart mal Freunde?" Frage ich aufgebracht, worauf Beide zart nicken. Vorsichtig entnehme ich meiner Hand Cal's und erhebe mich dabei. „Du hast Calum im Stich gelassen als er einen Freund gebraucht hätte, nur weil du Gerüchten geglaubt hast?! Was bist du für ein Mensch? Das ist... das ist... Mir fehlen die Worte." Irgendwie bin ich echt enttäuscht von Ashton. Normalerweise ist er so ein freundlicher Mensch und jetzt kommt so etwas raus.

„Luke, bitte komm runter. Es ist schon in Ordnung." Versucht Calum mich zu beruhigen.

„Nein, ich komme nicht runter! Das ist unmenschlich und gemein." Stelle ich klar. „Luke, wir lernen alle aus unseren Fehlern."

„Nein, Calum! Du bist viel zu nett für diese Welt. Abgesehen von der Tatsache das Ashton mein Kindergarten Freund ist, was er dir angetan hat geht einfach gar nicht. Ich will nicht dass dich jemand so behandelt. Ich liebe dich und will nicht dass du schmerzen hast!"

„D-Du liebst mich?" Hab ich es etwas laut gesagt? Fuck!

„Ja" gebe ich zu.

„I-ch dich a-auch"

„Ich muss hier raus." Wispere ich und stürme aus dem Zimmer, gefolgt von Ashton. Ich kann nicht glauben, dass ich es tatsächlich Laut gesagt habe. Es sollte ein Geheimnis bleiben. Ich meine Calum und ich sind Freunde. Daraus könnte nie etwas werden.

„Luke, bleib sofort stehen!" unten vor dem Eingang bleibe ich stehen und schaue Ashton finster an.

„Ich bleibe bestimmt nicht stehen. Ich habe mich gerade bis auf den Knochen blamiert und dazu habe ich noch erfahren was für ein kleines Arschloch du eigentlich bist." Fauche ich ihn an.

„Ashton, Luke. Bitte nicht streiten" Hören wir eine Stimme sagen und sehen Lilly neben uns stehen. „Im Kindergarten reden wir über unsere Probleme. Bitte macht das auch" bittet sie uns. Eigentlich hat sie recht. Sie ist vier Jahre alt und weiß wie man Konflikte löst. Wir dagegen sind 14 Jahre älter und werfen uns nur Dinge gegen den Kopf, naja ich ihn.

„Du hast recht." Gebe ich zu und widme mich wieder zu dem Lockenkopf.

„Sorry" murmel ich und ein kleines Lächeln pflastert sein Gesicht, bevor er wieder ernst wird. „Entschuldige dich lieber bei Calum. Du hast ihn voll den Korb gegeben." Er hat recht. Auf dem direkten Weg laufe ich wieder hoch in den siebten Stock, wo ich erst mal meine Atmung wieder reguliere, bevor ich in seinen Gang gehe. Seine Zimmertür öffne ich und meine Augen drohen raus zufallen.

„Calum, verdammt. Was soll das werden wenn es fertig ist?" Frage ich außer mir. Der Kleinere steht direkt vor mir. Aus seinen braunen Augen fließen unzählige Tränen. Am liebsten würde ich ihn einfach in den Arm nehmen, aber ich habe Angst ihn weh zu tun.

„Du hast versprochen mich nicht alleine zu lassen!" Schluchzt er und ich könnte mir mit der flachen Hand gegen die Stirn klatschen.

„Und du wolltest mich aufhalten?" Frage ich leise und er nickt. „Calum, ich bin wieder da. Und wie ich es dir versprochen habe, lasse ich dich nicht alleine, okay?" Wieder nickt er und fällt mir in die Arme. Beschützend wiege ich ihn hin und her und gehe einige Schritte Richtung Bett, wo ich ihn dann wieder rein setze und ihn die Decke bis zum Kinn hochziehe. „Du brauchst die Wärm" sage ich und küsse seine Stirn, worauf seine Augen groß und rund werden.

„Ich hole kurz eine Krankenschwester oder einen Arzt oder sonst was, damit die dich wieder an deine tausend Geräte machen können. Bleibe liegen! Ich bin gleich wieder da." Sage ich und bekomme erneut ein nicken als Antwort. Somit verschwinde ich aus seinem Zimmer und treffe gleich im Flur auf eine Schwester, die so nett ist und mir folgt, um Calum wieder anzuschließen.

Nachdem sie das Zimmer wieder verlassen hat, setze ich mich neben den Neuseeländer und nehme seine Hand in meine. Eindringlich gucken wir uns an.

„Meintest du es eigentlich im Ernst als du sagtest, dass du mich auch liebst?" hacke ich vorsichtig nach, worauf er seinen Blick senkt und seine Wangen rot werden, bevor er aber nickt.

„Es ist vielleicht gerade voll daneben und unnormal unromantisch, aber wenn es dir nicht zu früh ist und du willst, also ich will dich nicht drängen... Möchtest du eventuell mein Freund sein?" Sofort wirft der kleinere sich erneut an diesem Tag in meine Arme und murmelt viele „Ja, ja, ja, ja,ja's" gegen meine Schulter. Überglücklich gucke ich ihn an und drücke ihn einen sanften Kuss auf die Wange.


Das Waisenkind (Cake)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt