Kapitel 31

221 18 0
                                    

Justin's POV

"Ich glaube ich sollte sie einfach anrufen.", beschließe ich und starre auf mein Handy. Faiths Nummer ist bereits eingetippt und ich muss eigentlich nur auf den grün gefärbten Button drücken.

Es ist schon drei Tage her, dass wir das letzte Mal gesprochen haben. So lange ist es auch her, dass ich sie zusammen mit diesem Kerl gesehen habe. Ich weiß nicht mal, was zwischen den Beiden lief. Vielleicht kennen sie sich irgendwoher und sind nur befreundet. In dem Fall hätte ich sie total ungerecht behandelt.

Deswegen hatte ich auch vor, Faith gleich am nächsten Tag anzurufen, aber Isabelle hat mir davon abgeraten, weswegen ich es gelassen habe.

"Justin..." Sie atmet tief aus. "Lass nicht so mit dir umspringen. Du bist ein guter Kerl und wenn sie das nicht sieht und nur Augen für Andere hat, dann hat sie dich offensichtlich nicht verdient."

Ich höre ihr aufmerksam zu. Auf der einen Seite hat sie Recht. Faith verschwindet und taucht dann mit einem Anderen auf, der ihr gefährlich nah kommt. Soetwas macht doch niemand, der nichts zu verbergen....Auf der anderen Seite liegt mir zu viel an uns und an ihr, um das jetzt einfach so stehen zu lassen und es zu beenden.

"Ich kann sie nicht einfach aufgeben..." Ich verberge mein Gesicht mithilfe meiner Hände und stütze meine Ellenbogen auf meine Knien.

"Warte einfach ab. Wenn sie sich bald meldet, dann weißt du, dass sie es ernst mit dir meint und kannst sie nach einer Erklärung fragen." Sie spitzt ihre Lippen und formt sie dann zu einem Lächeln.

Ich nicke ihr zustimmend zu und beschließe bis morgen zu warten, um sie dann anzurufen. Wahrscheinlich wird meine Sehnsucht sowieso viel zu groß sein, als, dass ich sie nicht anrufen könnte.

"Tu es einfach Justin." Jaxon reißt mich aus meiner Gedankenwelt und bringt mich wieder zurück in die Realität.

"Aber sie hat sich auch noch nicht gemeldet..." Nachdenklich starre ich an die Decke und wende meinen Blick dann Jaxon zu, der den Kühlschrank öffnet, um sich eine Flasche kühles Bier herauszunehmen.

Genervt verdrehe ich meine Augen und stehe auf, um ihm die Flasche gleich wieder abzunehmen. "Du bist 16 Jaxon." Ich stelle das Bier zurück und sehe dann, dass er mir kurz seinen ausgestreckten Mittelfinger entgegenstreckt. Lachend geht er auf die Couch zu und lässt sich fallen.

"Ich bin zwar 16, aber ich mach wenigstens nicht um Alles so ein Drama, als wäre ich wieder zwölf." Er grinst frech.

"Manchmal glaube ich, dass du keine schlechte Erziehung genossen hast, sondern einfach garkeine." Ich setze mich neben ihn und gebe ihm dabei einen freundschaftlichen, aber bestimmt schmerzhaften, Stoß in die Rippen.

"Autsch, lass das.", beschwert er sich lautstark.

Ich lache laut und gebe ihm einen erneuten Schlag, um mich dann zurückzulehnen und die Augen zu schließen.

"Was ich meine ist...", beginnt Jaxon dieses mal in einem ernsten Ton. "Du magst sie, sie mag dich. Ihr habt doch so für euch gekämpft. Warum ist das dann so kompliziert? Geh hin und sag ihr, was du willst."

Ich öffne meine Augen und schenke meinem kleinen Bruder meine ganze Beachtung. Vor Kurzem lag der Kleine doch noch in den Windeln und jetzt erzählt er mir etwas von Liebe. Das ist komisch, aber seine Worte scheinen etwas Wahres an sich zu haben.

"Und dann legst du sie flach." Er leckt sich über die Lippen und grinst spöttisch.

"Halt die Klappe." Ein Kissen kommt fast magisch und selbstverständlich in meine Hand und meine Hand scheint sich selbst zu bewegen, als ich es mit voller Wucht gegen Jaxon werfe.

Following Hearts {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt