Kapitel 2

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Faith's POV

Ich schaue ihm nach. Ich habe keinen blassen Schimmer, wer er ist oder wie er heißt. Ich glaube einfach, dass er ein wirklich besonderer Mensch ist. Ich kenne nicht viele Menschen, die andere Menschen einfach ansprechen, aber es hat sich gelohnt, meine Sympathien hat er.

Immer wieder denke ich an seine braunen Augen, die so freundlich leuchten. Komisch. Er hat was an sich, was mich beeindruckt, obwohl ich ihn nicht genau kenne.

Als ich meinen Bus sehe, werde ich aus meinen Gedanken über diesen komischen und doch besonderen Unbekannten, gerissen.

Ich steige ein, um mich dann mit meinem Gepäck auf den Weg zu meinem zu Hause zu machen.

Ich arbeite hier in Birmingham ein halbes Jahr als Au-pair. Über Weihnachten war ich bei meiner Familie zu Hause in Deutschland, aber jetzt sind die Feiertage vorbei und ich mache mich auf den Weg zurück zu meiner Gastfamilie.

Man könnte schon sagen, dass die bisherige Zeit hier anders als erhofft war. Ich habe viel hart gearbeitet und bekam dafür bisher wenig zurück. Und etwas richtig Aufregendes habe ich bisher auch nicht erlebt. Der Streit zwischen den Frauen gerade und der Unbekannte waren wohl das Interessanteste, was ich in den vergangenen Monaten erlebt habe, obwohl man sagen muss, dass es zwischendurch einige lustige Momente gab.

Vielleicht treffe ich den Unbekannten wieder und die Zeit wird dadurch wenigstens etwas spannender. Aber um ehrlich zu sein, ist die Chance gering, weil Birmingham eben auch eine große Stadt ist. Trotzdem hoffe ich, dass sich in der zweiten Hälfte meines halbjährigen Aufenthaltes hier etwas verändert.

-

Als ich die Tür des Hauses aufschließe, kommt Jacob mir bereits entgegen.

"Faith, Faith, Faith.", ruft er mit seiner undeutlichen Babysprache.

"Hi." Ich lächle ihn an und nehme ihn auf den Arm.

Jacob ist zwei und das jüngste Kind meiner Gastfamilie. Und obwohl er manchmal nervig ist, erinnere ich mich an niedliche Momente von ihm.

Kurz begrüße ich Madison, die jetzt sieben ist und mache mich dann auf den Weg in mein Zimmer.

Hier hat sich anscheinend nicht viel verändert. Ob ich darüber froh bin oder eher nicht, kann ich mir selbst nicht beantworten.

In meinem Zimmer angekomme, checke ich kurz die Nachrichten meines Handys und kuschle mich in mein Bett.

Nachdem ich die meisten Nachrichten beantwortet habe, klicke ich auf das Internet und öffne ein neues Fenster. Auf Google angekommen, gebe ich Birmingham, Mann 19-22, braune Augen ein. Bevor ich auf öffnen drücken kann, schüttle ich meinen Kopf und lache leise. Wollte ich gerade wirklich versuchen nach ihm zu suchen? Ich kenne nicht mal seinen Namen, wie sollte ich ihn da finden? Außerdem ist das doch komplett dämlich, ich habe erst einmal mit ihm geredet und das auch nur kurz. Warum sollte ich ihn dann suchen?

Ich lasse mein Handy zur Seite fallen und schließe ruhig meine Augen. Vielleicht sehe ich ihn wieder, irgendwann mal. Und wenn nicht, dann ist das auch nicht schlimm. Er interessiert mich einfach als Person, aber ich mache eine zu große Sache daraus. Es ist nicht mal sein gutes Aussehen, warum ich die ganze Zeit über ihn nachdenke. Es ist irgendwie seine offene Art, seine Ausstrahlung.

Aber das ist jetzt egal. Noch drei Monate liegen vor mir und die müssen erstmal geschafft werden.

Following Hearts {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt