Faith's POV
Die Uhr zeigt 10 Uhr, als ich endlich zu Hause ankomme. Bis 12 Uhr müsste es hier eigentlich ordentlich sein, weil das zu meiner heutigen Aufgabe gehört, aber ich verschiebe das Putzen. Erleichtert davon, dass Jacob und Madison im Kindergarten und in der Schule sind, schmeiße ich mich auf die gemütliche Couch und habe endlich Zeit durchzuatmen und über alles nachzudenken, was heute passiert ist.
Justin heißt er also. In der Grundschule saß mal ein Justin neben mir und ich mochte ihn nicht. Er hat mich in der Stunde immer mit Papierkugeln abgeworfen und irgendwann bin ich komplett ausgeflippt und habe ihn vor der ganzen Klasse angeschrien. Das Ende der Geschichte war, dass ich mich entschuldigen musste und umgesetzt wurde. Und zwar an einen Einzeltisch. Wenn das nicht mal ein gutes Omen ist. Ich lache leise.
Sein Name ist jetzt eigentlich egal. Ich habe das Gefühl, dass er ein besonderer Mensch ist und wir uns gut verstehen könnten. Allein die Tatsache, dass wir uns zufälligerweise wieder getroffen haben, in so einer großen Stadt.
Ich hole mein Handy heraus und entsperre den Lockscreen mit einem einfachen Muster.
Sofort sehe ich eine Nachricht, die aufregenderweise von Justin stammt. Schnell öffne ich den Chat und lese die Nachricht, die er vor einigen Stunden abgeschickt hat.
An Faith Parker, von Justin
Hey :) Ist es komisch, dass ich dich sofort anschreibe? Ich denke ja, aber das ist mir egal. Ich wollte nur sagen, dass ich dich nett finde und wir uns ja irgendwann mal wiedersehen können, zum Beispiel zu einem Essen?!
Er lädt mich ein. Er möchte mehr Zeit mit mir verbringen. Mein Herz schlägt höher.
An Justin Bieber, von Faith
Ich hab nie was von dieser 3 Tage Regel gehalten und freue mich, dass du mir schreibst. Die Einladung nehme ich gerne an, wo wollen wir hingehen? :)
Meine Gedanken schwirren wild in meinem Kopf und ich weiß nicht, ob ich die Nachricht wirklich abschicken soll. Ich überwinde mich und drücke auf senden, als ich an unser Treffen und seine lockere Art denke.
Ich warte kurz und bleibe im Chat, aber er kommt nicht online, also checke ich meine anderen Nachrichten.
Eine stammt von meiner besten Freundin Mary. Sie fragt, ob ich skypen möchte und ich willige mit einem kurzen ok ein, um sie dann über Skype anzurufen. Da sie, wie meine gesamten anderen Freunde und meine Familie, in Deutschland ist, freue ich mich jedes Mal wieder, mit ihr zu reden. Wir kennen uns schon ziemlich lange und ich bin glücklich, sie meine Freundin nennen zu dürfen. Es ist ungewohnt sie nicht täglich um mich zu haben und ich weiß, dass ich sie brauche.
Nach ein paar Sekunden geht sie ran und ich sehe ihr Lächeln sofort.
"Hey!!!", kreischt sie fröhlich vor sich hin.
"Hi.", angesteckt von ihrer guten Laune grinse ich los.
"Wie geht's dir Süße?" Bei dem Wort Süße schüttle ich lachend den Kopf. Bei anderen Freundinnen wäre es komisch, wenn diese mich Süße nennen, aber bei ihr nicht. Ich weiß nicht, das passt einfach zu uns beiden.
"Alles ist ein wenig anstrengend, aber sonst geht es mir gut, und dir?", murmle ich.
"Mir gehts super!" Ich sehe von hier, dass ihre Wangen rot werden. "Jack und ich haben am Wochenende..."
Sie bringt den Satz nicht zu Ende, weil ich kurz anfange zu kreischen. "Habt ihr nicht?"
"Doch am Samstag.", sagt sie und guckt schüchtern nach unten.
"Ich kanns nicht glauben, Mary! Während ich hier ungeküsst sitze...", grinsend fahre ich mir mit meiner Hand durch meine Haare.
"Wird alles noch." Sie spitzt ihre Lippen und zieht eine Augenbraue hoch, als mein Handy beginnt zu vibrieren.
Schnell öffne ich meine Chats und sehe, dass Justin mir geschrieben hat. Ich lese seine Nachricht und lächle sanft.
An Faith Parker, von Justin
Wie wäre es, wenn du morgen zu mir zum Essen kommst. So um sieben, wenn du magst. :D
"Was ist passiert?" Mary reißt mich aus meinen Gedanken.
"Warum?", sage ich und starre auf Justins Nachricht.
"Du hast plötzlich angefangen so peinlich süß zu grinsen, als du auf dein Handy geguckt hast."
"Quatsch...", sage ich leise und lächle beschämt.
"Natürlich Faith, ich habs genau gesehen. Also raus mit den Neuigkeiten." Mist. Mary kennt mich einfach zu gut.
"Ich hab nur wen kennengelernt und der hat mich jetzt zum Essen eingeladen. Also besser gesagt, er kocht für mich."
"Aww.", sagt sie laut und legt ihren Kopf schief. "Wer ist er?"
"Ich weiß eigentlich garnicht so viel über ihn, weil wir uns nur zwei Mal aus Zufall getroffen haben. Er heißt Justin, hat braune Haare, richtig schöne braune Augen, einen guten Klamottengeschmack und ist ein ziemlich offener Typ, der mich irgendwie beeindruckt.", erst zum Schluss bemerke ich, wie sehr ich von ihm schwärme, obwohl ich eigentlich so wenig über ihn weiß.
"Das klingt toll, ich freu mich für dich..." Sie atmet tief ein. "Aber Faith, du weißt, dass du in zwei Monaten zurück nach Hause musst, also verrenn dich da in nichts Ernstes."
"Ach Quatsch, das ist nur ein Treffen und ich habe nicht vor mich zu verlieben oder soetwas, aber ich bin hier so alleine und fühl mich so einsam manchmal, da wäre wenigstens ein Freund gut." Ich nicke.
Erst jetzt fällt mir auf, dass sie Recht hat, ich darf mich auf nichts Ernstes einlassen. Ich hoffe, Justin macht sich da keine Hoffnungen, weil das bald nur ein Treffen ist, damit wir uns anfreunden können. Nur ein Treffen.
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Following Hearts {German}
Fanfiction"Sometimes following your heart means losing your mind." Die 19-Jährige Faith will etwas erleben, neue Menschen kennenlernen und ein halbes Jahr in einem anderen Land leben. Deswegen beschließt sie, als Au-pair nach England zu reisen und hofft dort...