Justin's POV
Sie atmet tief durch. Erwartungsvoll schaue ich in ihre Augen. Der Kuss eben war mehr als überraschend. Aber das hat ihn sogar schöner gemacht. Faith zu küssen löst in mir einfach das wundervollste Gefühl aus, das es gibt.
"Ähm...", unterbricht sie die Stille. "Ich will das gerade einfach."
Wieder lehnt sie sich rüber. Ihre warmen Lippen berühren meine zärtlich und wieder setzt jeder meiner Gedanken aus. Ich atme tief ein und halte einen Moment inne. Endlich versteht sie, dass es richtig ist.
Kurz löst sie sich, um Luft zu holen. Meine Hand streift an ihrem Bein entlang, während sie mich erneut küsst. An ihrer Taile angelangt, wandert sie wie selbstverständlich langsam unter ihr Shirt. Ihre Haut ist weich, genauso wie ihre Lippen es sind. Als sie ihren Mund öffnet und unsere Zungen sich lustvoll umkreisen, ist die Spannung förmlich spürbar.
Ich lege mich über sie und öffne meine Augen. Lächelnd küsse ich sie erneut. "Freunde also, huh?", ich lache fast unhörbar.
Sie schlingt ihre Beine sanft um meinen Köper und ich atme tief ein. Ihre Lippen nähern sich meinen "Wenn beide Freunde das wollen, dann kann man das als Freunde auch machen.", haucht sie leise.
Ich realisiere erst einige Sekunden später, was sie gesagt hat und lehne mich dann verwirrt ein wenig zurück. "Was meinst du damit?"
Sie leckt sich über die Lippen und schaut mich mit einem fast unschuldig wirkendem Blick an. "Ich meine, dass das okay ist, wenn wir das locker angehen, weißt du?"
Locker. So meint sie das also. "Ich weiß nicht ganz, was du damit bezwecken willst...Sollen wir jetzt so weiter machen und trotzdem Freunde bleiben oder wie?" Mein Ton ist kritisch und mein Gesichtsausdruck durch eine meiner hochgezogenen Augenbrauen, vermutlich auch.
"Ich meine, dass das einfach wird, wenn ich wieder gehe. Wir tun einfach...das hier und sonst nichts eben." Sie gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange, aber mein Gesichtsausdruck bleibt monoton.
Ich wusste, dass sowas kommt. Niemals wird sie sich eingestehen, dass wir beide etwas füreinander empfinden, dass uns etwas besonderes verbindet. Dass wir zusammen gehören.
"Ich will das aber nicht.", murmle ich leise und stehe von der Couch auf. Als unsere Körper sich nicht mehr berühren, merke ich sofort, dass mir etwas fehlt.
"Okay..." Sie verschränkt ihre Arme und starrt auf den Boden. Sie scheint trotzig zu sein. Warum kann sie nicht denken, wie ich denke?
Der Raum ist von Stille erfüllt, als ich mich traue etwas zu sagen. "Ich will dich ganz oder garnicht...nicht so ein Ding dazwischen."
Sie nickt stumm, schaut mir aber immer noch nicht in die Augen.
"Ich gehe jetzt, okay?", verabschiede ich mich monoton.
Sie nickt erneut und ich verlasse, ohne eine Antwort den Raum. Faith ist einfach stur. Immer wieder frage ich mich, wie man sich vor seinen Gefühlen verstecken möchte. Auch wenn man es versucht, werden diese einen kontrollieren und zwar immer und in jeder Lebenslage. Ist die Hoffnung auf gute Gefühle nicht der Grund, warum wir jeden Tag aufwachen und weiterleben wollen? Sind Glück und Liebe nicht das höhste Ziel eines jeden?
Wenn ja, dann frage ich mich, warum Faith meine Liebe nicht annehmen will. Warum sie immer alles so unglaublich pessimistisch sehen muss.
Ich schließe mein Auto auf und setzt mich hinein, um einige Sekunden die Augen zu schließen. Warum mag ich sie so sehr, obwohl es mich so agressiv macht, dass sie uns keine Chance gibt?
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Following Hearts {German}
Fanfic"Sometimes following your heart means losing your mind." Die 19-Jährige Faith will etwas erleben, neue Menschen kennenlernen und ein halbes Jahr in einem anderen Land leben. Deswegen beschließt sie, als Au-pair nach England zu reisen und hofft dort...