Justin's POV
"Ähm lass mich überlegen." Sie runzelt die Stirn. Dann räuspert sie sich. "Ich glaube es ist die Angst davor jemanden Wichtigen zu verlieren, weil ich daran Schuld bin. Vielleicht weil ich was falsch gemacht habe oder so."
Stille herrscht zwischen uns beiden. "Danke für die Ehrlichkeit. Ich dachte jetzt kommt sowas wie Spinnen oder so, aber du warst offen, danke.", sage ich schließlich.
"Ich habs versucht." Sie lächelt schüchtern.
"Ok your turn Faith." Ich versuche die Situation lockerer zu machen.
"Umm ok..." Wieder überlegt sie. "Was ist deiner Meinung nach das schönste Gefühl?"
Meine Gedanken schwirren in meinem Kopf herum und ich suche nach den richtigen Worten.
"Ich sage jetzt nicht Liebe oder Glück oder so, das sind schöne Gefühle, aber es gibt welche, die einzigartiger und schöner sind. Zum Beispiel Freiheit. Wie oft fühlen wir uns heutzutage richtig frei? Oder auch das Gefühl loszulassen und danach zu wissen, das es die richtige Entscheidung war und man allein gut auskommt." Ich schaue auf den Boden und beiße mir auf die Lippe. Dass die Frage so tief gehen würde, hätte ich nicht gedacht.
Ich sehe mich um und bemerke, dass die Decken verlassen werden und das Restaurant leerer wird.
"Wir sind hier bald nur noch zu zweit. Willst du hier übernachten?", flüstere ich lachend.
"Lieber nicht, aber lass uns noch etwas bleiben.", betont sie.
Ich nicke und bemerke, dass die Stimmung garnicht so schlecht ist, wenn wir nur zu zweit sind.
-
Nach einem längeren Gespräch über unsere Lieblingsbücher und Lieblingsfilme und andere Dinge, wie das, schländern wir aus dem Restaurant.
Kurz vor dem Eingang kommt mir eine jüngere Frau entgegen. Ich realisiere schnell wer es ist und winke fröhlich.
"Miranda?", rufe ich, bis sie mich bemerkt und breit grinst.
"Hey Justin." Sie klingt euphorisch und kommt gut gelaunt auf mich zu, so dass wir uns freundschaftlich umarmen können.
"Du bist in Begleitung, was?" Ihr Blick wandert zu Faith, um sie einmal von oben bis unten anzuschauen. Dann wendet sie sich wieder zu mir und tut so als wäre Faith nicht da.
Ich nicke. "Das ist Faith.", ich reibe mir nervös über den Nacken. Irgendwie spüre ich, dass die Stimmung angespannt ist.
"Faith also...", sagt sie in einem mehr oder weniger abwertenden Ton, der mir nicht gefällt.
"Wir müssen dann auch gehen Miranda. Wir sehen uns." Ich lächle ihr zu und mache einen Schritt Richtung Ausgang.
"Bis dann.", Miranda kommt näher zu mir, hält mich am Sakko fest und zieht sich näher zu sich ran, um mir dann einen sanften Kuss auf die Wange zu geben.
Ich merke förmlich wie ich rot werde und schaue schnell zu Faith, die genervt und anscheinend etwas wütend ihre Arme verschränkt hat.
"Kommst du?", frage ich Faith und lege meine Hand um ihre Taile.
"Ja." Sie lächelt gezwungen und geht schnell in Richtung Ausgang.
Bis wir im Auto sitzen, gehen wir schweigend nebeneinander her.
"Du kennst ziemlich viele Leute, huh?", sagt sie herausfordernd und durchbricht die Stille.
"Ja das ist richtig, aber ich war heute mit dir hier. Wie hat dir das Essen gefallen?", frage ich stumpf ohne richtig auf sie einzugehen.
"Das Restaurant war echt schön." Ihre Gesichtszüge werden weicher. "Danke.", flüstert sie leise.
"Kein Problem." Ich starte den Wagen. Und fahre geradewegs auf die leicht glatten Straßen. Immer noch liegt Schnee, was mir gefällt, weil in Los Angeles selten Schnee fällt und es doch eigentlich perfekt zum Winter passt. "Bald ist Silvester, hast du schon was vor?"
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Following Hearts {German}
Fanfiction"Sometimes following your heart means losing your mind." Die 19-Jährige Faith will etwas erleben, neue Menschen kennenlernen und ein halbes Jahr in einem anderen Land leben. Deswegen beschließt sie, als Au-pair nach England zu reisen und hofft dort...