Kapitel 35

254 14 0
                                    

Justin's POV

Ich klingle Faiths Handy an, als ich schon auf dem Hof vor dem Haus ihrer Gastfamilie stehe. Ich denke sie wird merken, dass ich schon auf sie warte.

Ich beginne plötzlich zu lächeln, obwohl ich allein bin und das für Außenstehende komisch wirken muss. Einfach, weil ich mich so auf Faith freue. Ich freue mich immer darauf Zeit mit ihr zu verbringen. Mit ihr ist alles so sorgenlos, so entspannt und doch so aufregend. Mein Herz muss sich immer wieder daran gewöhnen, dauerhaft schneller zu schlagen, wenn ich sie in meiner Gegenwart ist oder wenn sie mich berührt. Es können die kleinsten Berührungen sein und dennoch ist es so, als würde sie mir dadurch alles übergeben. Glück und Liebe und Gefühle, die ich nicht einmal benennen kann.

Wieder denke ich darüber nach, was ich vorhin sagen wollte. Es war ein Ausrutscher, den ich mir am Telefon geleistet habe, aber ich frage mich immer noch, was passiert wäre, wenn ich diese drei Worte über die Lippen gebracht hätte. Einfach so, ohne darüber nachzudenken.

Ich habe keine Ahnung davon, wie es ist jemanden zu lieben. Ich habe es wahrscheinlich nie getan. Ich habe es tatsächlich auch nie gesagt. Isabelle und ich hatten Spaß und wir waren gerne zusammen, aber so tief verbunden, wie ich es mit Faith bin, waren wir nie. Deswegen hatte ich auch nie das Verlangen danach ihr zu sagen, dass ich sie liebe. Weil ich es auch nicht getan habe.

Ab wann ist diese Verbundenheit überhaupt Liebe? Wenn man sich sicher ist, dass der Andere Ich dich auch sagen wird? Oder schon, wenn man denkt, dass man es fühlt? Wenn Ich mag dich nicht mehr reicht?

Eine helle Stimme reißt mich aus meiner Gedankenwelt. "Worüber denkst du so konzentriert nach Baby?"

Ich drehe meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam und sehe auf dem Beifahrersitz Faith, die ihre vollen, weichrosanen Lippen zu einem atemberaubendem Lächeln formt.

Ich nähere mich ihr, bis unsere Gesichter parallel zueinander sind und ich jede Faser ihres perfekten Gesichts erkennen kann. "Ich habe über dich nachgedacht."

"Und was mache ich so in deiner Gedankenwelt?" Sie lächelt herausfordernd und überschlägt ihre Beine.

"Genauso sexy sein, wie du es in der Realität auch bist." Ich betrachte sie genau und lecke mir über die Lippen. Sie trägt einen kürzeren Silber-glänzenden Rock, der ihre Kurven zur Geltung bringt. Ihr kurzes Oberteil lässt einen schnallen Schlitz frei, der einen kleinen Teil ihres Bauches zeigt. Ihre Haare hat sie anscheinend gelockt. Sie hat die Hälfte ihrer braunen Locken über die eine Schulter geworfen, während der Rest hinten runter hängt. "Damn, darf man so überhaupt frei rumlaufen?", frage ich und lache.

Sie verdreht ironisch die Augen. "Dafür bist du doch da. Du bist der starke Freund, der mich vor allen beschützt, die mich vergewaltigen wollen."

"Wenn ich dafür auch etwas als Gegenleistung kriege, dann nehme ich den Job gerne an." Ich hebe eine meiner Augenbrauen verführerisch an und verbinde unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Unsere Zungen sind dabei so eng miteinander verbunden, dass ich es nicht schaffen würde, sie zu trennen. Meine Hände finden ihren Platz um ihrer Taille und ich streiche mit meinen Daumen über die nackte Stelle, die ihren Bauch enttarnt.

Sie legt ihre Hände auf meine Wangenknochen, nachdem sie sich von dem Kuss löst und damit eine Leere in meinem Mund erzeugt.

"Wo fahren wir hin?", fragt sie und lockert die Stimmung damit auf. Sie klatscht sich euphorisch gegen die Oberschenkel und grinst breit.

"Ich wollte kurz zu mir in die Wohnung und danach kannst du dir etwas aussuchen." Ich starte den Motor und fahre rückwärts von dem Hof des Einfamilienhauses.

Following Hearts {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt