Kapitel 32

222 18 0
                                    

Justin's POV

Der Aufzug zu Isabelles Wohnung benötigt gefühlte Stunden, um die dritte Etage zu erreichen. Nervös bewege ich einen meiner Füße hin und her.

Seit ich von Faith gestern erfahren habe, was Isabelle ihr erzählt hat, bin ich in Gedanken ständig bei ihr. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie solche Lügen erzählen würde.

Isabelle ist eine meiner besten Freunde seit ich denken kann. Meine erste große Liebe und mein Ein und Alles. Ich vertraue ihr und bin mir eigentlich sicher, dass sie das Beste für mich möchte. Ein umso komischeres Gefühl habe ich jetzt im Magen.

Der Fahrstuhl hält und ich mache einen Schritt nach vorne. Schnell habe ich ihre Wohnungstür erreicht und drücke lange auf den Klingelknopf.

Ich starre auf den Boden und schaue erst hoch, als die Tür geöffnet wird.

Unsere Blicke treffen sich und Stille erfüllt die Gegend. Ihre Lippen formen sich zu einem leichten Lächeln und sie durchbricht die immer noch präsente Stille. "Hey Justin."

Ich nicke ihr zur Begrüßung kurz zu und mache einen Schritt nach vorne, um die Wohnung zu betreten und die Tür danach hinter mir zu schließen.

"Ich muss mit dir reden Isabelle.", murmle ich und reibe mir nervös mit einem Finger über den Nacken.

"Ich habe gerade Besuch, aber wir können hier im Flur reden."

Ich sehe mich um und bemerke, dass zwei schwarze Lederschuhe neben dem der Garderobe auf dem Boden liegen. An der Seite ziert die Schuhe eine dünne Linie, die aus einem anderen Leder gefertigt ist, was wie Schlangenleder aussieht. Ich weiß nicht, von wem die Schuhe stammen, aber an Geld mangelt es der Person nicht.

"Worum geht?" Sie lächelt mich fröhlich an und blickt mich neugierig an.

"Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll...", zögere ich. "Faith hat mir erzählt, dass ihr euch kennengelernt habt und du behauptet hättest, dass ich dich beauftragt hätte sie auszuhorchen oder so etwas in der Art..."

Ich atme tief durch und beobachte, dass Isabelle ihre langen, blonden Haare über eine Schulter wirft und sich auf die Unterlippe beißt. Ich warte darauf, dass sie etwas sagt, aber statt das zu tun, starrt sie nur unbeholfen auf den Holzboden.

"Warum Isabelle?" Ich ziehe meine Augenbrauen in Verwirrung zusammen.

"Ich..." Ich bemerke, dass eine Träne über ihre roten Wangen läuft. "Ich bin einfach dumm, es war mein Fehler."

Ich öffne wortlos meinen Mund und sehe dabei zu, wie eine Träne nach der anderen über ihr Gesicht kullert.

"Ich habe es getan, ja.", flüstert sie nun in einem sehr leisen Ton. "Es gibt da etwas, was du wissen musst." Sie holt tief Luft und scheint ihren ganzen Mut zusammenzunehmen. "Ich mag dich sehr Justin. Mehr als du denkst...Und ich war eifersüchtig auf Faith." Sie wischt sich über ihren Wangen und schließt ihre Augen für einige Sekunde,

Ich komme einige Schritte auf sie zu und gebe ihr eine kurz Umarmung, bei der sie sich eng an mich schmiegt. Tausend verschiedene Gedanken kommen in mir hoch und lassen mich plötzlich nicht mehr los.

"Ich weiß, dass das nicht schlau war. Nur weißt du Justin..." Sie geht einen halben Schritt zurück und schaut mir tief in die Augen. "Ich liebe dich, Justin."

Mein Atem stockt für einige Zeit und ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. "Ich will dich als Freundin nicht verlieren Isabelle.", sage ich schließlich und weiß jetzt schon, dass es wahrscheinlich nicht die richtigen Worte waren. Sie nickt zustimmend und ich zucke die Schultern. "Ich hab dich lieb Isabelle. Nur weißt du ja, dass ich mit Faith zusammen bin."

Following Hearts {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt