Kapitel 18

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Faith's POV

Verlegen starre ich auf unsere Hände. Justin zieht seine schnell wieder ein und schüttelt den Kopf. Kurz herrscht Stille zwischen uns.

Ich merke, dass mir warm geworden ist und dass ich, wegen diesem komischen Moment gerade, rot im Gesicht geworden sein muss. Man kann garnicht beschreiben, wie peinlich es ist. Ich lache leise, um die Stimmung aufzulockern.

"So ich mache jetzt die CD rein und dann essen wir was, ok." Er winkt mit der CD und sucht nach einem CD-Player.

"Es ist schon 23:30 irgendwann sollten wir auch raus gehen, also um zwölf besser gesagt.", schlage ich vor und lasse mich auf die Couch fallen.

"Werden wir." Er lächelt und drückt auf Play, nachdem er die CD eingelegt hat. "Ich dachte, Elvis würde eine gute Stimmung machen."

Ich lache. Warum hatte er sich ausgerechnet diese alte CD ausgesucht? Das erste Lied erklingt und ich bin glücklich, dass es in dem Raum etwas lauter ist, so dass es kein peinliches Schweigen gibt.

Justin holt das Essen aus der Tüte und stellt es vor mich hin. "Guten Appetit."

Ich greife nach der Packung und beginne zu essen. Irgendwie ist die ganze Situation merkwürdig, aber andererseits fühle ich mich wohl.

"Hast du eigentlich Geschwister Faith?", fragt er interessiert.

"Hab einen Bruder und eine Schwester. Mein Bruder ist 22 und meine Schwester 10. Passt bei uns alles ganz gut, obwohls manchmal echt anstrengend ist." Irgendwie ist es schön mal wieder über meine Familie zu reden. Erst jetzt realisiere ich, wie sehr ich sie eigentlich vermisst habe. "Und du?"

"Ebenfalls eine Schwester und einen Bruder. Sie sind 16 und 18." Er schaut zu Boden. "Aber ich seh sie nicht besonders oft, weil sie bei meinen Eltern in L.A. leben."

"Schade." Ich weiß nicht, ob ich ihn auf Los Angeles ansprechen sollte, aber ich lasse es lieber und wechsle das Thema. "So Justin. Ich weiß noch garnicht, was dein Lieblingsessen ist, oder dein Lieblingstier oder deine Lieblingsfarbe oder so." Meine Augen beginnen zu strahlen.

"Ich mag viele Sachen, ich könnte mich nie auf eine beschränken."

Ich nicke ihm zu. "Also so siehts aus, also kannst du dich nicht auf eine Freundin beschenken, sondern bleibst immer Single?" Ich lache.

"Das ist was anderes. Ich glaube ich bin eher romantisch und suche nach der Einen, die richtig für mich ist. Nur das Leben gibt einem nicht immer, was man sucht." Er beißt sich auf die Lippe.

"Dein Leben ist nicht vorbei, keiner weiß wann du sie findest und vielleicht weißt du nicht mal, dass du sie schon getroffen hast." Meine Gesichtszüge werden weicher und ich merke, dass ich nervöser werde.

"Hmm vielleicht hast du Recht..." Er atmet beruhigt. "Ich mag dich Faith. Sehr. Und ich bin ehrlich, ich könnte mir vorstellen, dass du diese Eine bist."

"Ich dich auch." Schüchtern lächle ich und sehe, wie Justin dichter zu mir rückt. Verwirrt schaue ich mich um. Sein Gesicht scheint meinem schneller und schneller näher zu kommen. Ich weiß genau, was gleich passieren wird und ich weiß nicht genau, ob ich will, dass es passiert.

Seine Augen schimmern hell. Es ist kein gewöhnliches Braun. Es ist ein Braun, das mich immer wieder hypnotisiert.

Ich bemerke, dass er seine Augen geschlossen hat und lächelt, kurz bevor unsere Lippen sich berühren. Ein Gefühl von Glück breitet sich in meinem Körper aus und ich beginne den Kuss zu genießen.

Als mir plötzlich bewusst wird, was ich gerade tue, schrecke ich zurück und balle meine Hand in eine Faust.

"Justin...", wispere ich verlegen. Ich öffne meinen Mund, aber weiß nicht, was ich sagen soll.

Ich schaue ihm in die Augen und betrachte sein Gesicht, das perfekt scheint. Sein Blick ist fragend, aber seine Gesichtszüge weich und freundlich.

Einen Moment später verfallen wir beide wieder in einen Kuss, diesmal habe ich ihn begonnen. Seine Lippen sind, genauso wie sein Atem, angenehm warm. Er legt seiner Hände auf meine Taile, die andere streicht sanft über mein Gesicht. Ich schließe meine Augen und lasse allen Gefühlen freien Lauf.

Wir lösen uns kurz und verbinden unsere Lippen erneut, nachdem wir Luft holen konnten. Immer weiter lehnt er sich nach vorne, so dass ich hinten rüber aufs Sofa kippe. Zärtlich legt er sich über mich und küsst mich erneut, dieses Mal länger und intensiver. Ich lege meine Hände um seinen Bauch und lasse sie langsam unter sein Hemd fahren. Er beißt sich auf die Lippe als er mich kurz betrachtet und beginnt meinen Hals leideschaftlich runter zu küssen. Eine seiner Hände ist um meinen Körper geschlungen und es fühlt sich an, als würde er allein mich festhalten. Eine Gänsehaut fährt über meinen Körper. Ich kann nicht fassen, was ich gerade tue, aber es fühlt sich besser an, als ich es je erträumt hätte.

Ich versuche sein Hemd aufzuknöpfen, bis ich plötzlich laute Geräusche aus Richtung Tür höre. Verwundert hebe ich meinen Kopf. Erst einige Sekunden später wird mir bewusst, was passiert ist. Das neue Jahr ist angebrochen und Justin und ich hatten es verpasst.

Auch er scheint zu realisieren, was gerade passiert ist und schaut verwirrt durchs Fenster, nachdem er aufgestanden ist und sein Hemd wieder zugeknöpft hat.

Following Hearts {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt