JJ Maybank: Survive

Kurze Fluchten, tiefe Stürze

In diesem Kapitel erlebt JJ einen Sommer voller aufregender Abenteuer und unbeschwerter Tage mit seinen Freunden. Gleichzeitig verschlechtern sich jedoch einige Aspekte seines Lebens erheblich. Konflikte mit seinem Vater und belastende Ereignisse führen dazu, dass JJ zunehmend in eine Krise gerät. Seine Freundschaften werden auf die Probe gestellt, und er flüchtet sich immer mehr in destruktive Verhaltensweisen. Am Ende des Kapitels sucht JJ verzweifelt nach einem Ausweg aus seiner schwierigen Situation, was in einer entscheidenden Begegnung mündet, die sein weiteres Leben stark beeinflussen könnte.

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Neue gute Dinge passieren. JJ hat im Sommer Sex mit zwölf verschiedenen Touron-Mädchen. Es ist fantastisch. Er versucht, damit in den Wettbewerb mit John B zu gehen, und als Kie es herausfindet, nennt sie sie schreckliche Frauenhasser und spricht 36 Stunden lang nicht mit ihnen. Also gibt John B auf. JJ macht daraufhin einen Wettkampf mit sich selbst und gewinnt. Am Ende des Fischräucherns bricht ein Feuer aus, und sie können zusehen, wie drei Zelte abbrennen, während die Feuerwehr das Feuer löscht. Kie läuft vorübergehend von zu Hause weg, weil ihre Eltern sie zurück zur Kook Academy schicken wollen. Big John ist weg, und alle vier bleiben drei erstaunliche Tage lang bei John B. Sie machen Pancakes, kiffen und surfen den ganzen Tag auf dem Meer. Es ist wie in all den Fantasien, die JJ sich ausmalt, um von Dad wegzukommen, live und in Farbe. Es sind die besten drei Tage des Jahres.

Neue schlechte Dinge passieren. Pope geht aufs Festland, um sich Colleges anzusehen, und kommt aus irgendeinem Grund wütend und komisch zurück. Sie geraten in einen Streit, weil JJ sagt, Pope müsse aufhören, über das College zu jammern, weil es peinlich sei. John B sperrt sie in Heywards Lagerraum ein, damit sie wieder miteinander reden. Dad findet das Geld, das JJ versteckt hat, um ein Fahrrad zu kaufen, und nimmt es ihm weg. Seine Ringe schneiden JJs Gesicht während der Prügel auf, die er dafür kassiert, dass er das Geld versteckt hat. Er wird aus dem Club gefeuert, weil er „ständig ohne verdammte Vorwarnung nicht auftaucht", und es ist nicht so, als könnte JJ sich damit verteidigen, dass er ebenfalls keine verdammte Vorwarnung bekommt, wenn er nicht erscheinen kann.

Das Schlimmste passiert. JJ wacht auf. Er ist nicht in Dads Haus. Er ist nicht in Dads Truck. Stattdessen liegt er auf einem Hotelbett und starrt einen fremden Typen im Bademantel an, der ihn direkt fixiert. Er trägt eine Brille mit silbernem Rand und lächelt JJ an.

„Schau mal, wer da wach ist," säuselt er.

Panik durchströmt ihn, sein Herz rast, und er fühlt sich, als ob er ersticken würde. Die nächsten Minuten sind ein verschwommenes Chaos aus Angst und Ekel. Es dauert eine geschlagene Stunde, bis JJ sich genug im Griff hat, um dem Typen den Kopf gegen den Nachttisch zu schlagen. Jede Sekunde dieser Stunde brennt sich in sein Gedächtnis ein, während er noch von der Droge runterkommt und die absolute Hölle erlebt. Die Erkenntnis, dass das alles seit Jahren passiert und es ihm nur nicht bewusst war, verleitet JJ eher dazu, vom Balkon zu springen, als mit den Schuhen in der Hand den Hotelflur hinunterzurennen.

Dad tut erst so, als wäre das alles ein schrecklicher Fehler und er fühle sich so schlecht, aber als JJ seine Zähne so lange schrubbt, bis sie weh tun, sagt er: „Vielleicht brauchst du es ja gar nicht mehr. War doch am Ende gar nicht so schlimm, oder?"

„Wenn du aufhörst, mich zu betäuben, bringe ich dich um," sagt JJ.

Wenn das alles nicht aufhört, wird er Dad umbringen oder sich selbst. JJ hat keine Ahnung, wie er das alles sonst beenden könnte.

***

Es wird schwieriger, so zu tun, als sei alles in Ordnung. JJ hat kaum noch Interesse, etwas anderes zu tun, als high zu werden und zu surfen. Kie beobachtet ihn mit laserartigen, urteilenden Blicken, als er bei John B versucht, eine Packung Cornflakes zu öffnen.