Azra
Die Tage vergingen und Barış und ich kamen uns immer näher. Also nicht physisch näher, sondern mental. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich sehr oft, arg bremsen musste. Er war einfach so unwiderstehlich heiß. Diese rohe sexuelle Anziehung machte mich echt fertig.
Wir behielten unsere Routine so ziemlich bei und trafen uns immer bei mir in der Wohnung. Er hatte sowieso immer nur Abends nach dem Training Zeit und da hatte es keinen Sinn bis nach Hannover reinzufahren um etwas zu unternehmen.
Und ehrlich gesagt, war mir das auch viel lieber. Auch wenn ich gerne etwas unternahm und ausgehen mochte, war ich unter der Woche lieber daheim.
So war es angenehmer für ihn und für mich. Dadurch hatten wir mehr Zeit füreinander und konnten uns gut unterhalten und uns kennenlernen. Je mehr ich von ihm erfuhr, desto mehr mochte ich ihn.
Er war wirklich so ein süßer Typ. Wie ein knuffiger Teddybär zum lieb haben. Er hatte einen sehr angenehmen und ‚einfachen' Charakter und es machte mega Spaß mit ihm abzuhängen. Er brachte mich zum Lachen und seine Art war einfach so erfrischend. Manchmal war er wirklich wie ein kleiner, frecher Junge den man einfach auffressen wollte.
Manchmal dachte ich daran, dass er ja bald gehen würde oder musste und wurde dann wirklich recht trübselig. Als ich ihn einmal danach gefragt hatte, meinte er nur wieder, er wäre noch eine Weile da und wüsste selber nicht wie lange er noch bleiben würde. Ich ließ es dann so stehen und hakte nicht länger darauf herum, obwohl mir mein innerer Kontrollfreak bei so etwas eigentlich keine Ruhe gönnte.
Ich war es durch meinen Beruf gewohnt alles vorauszuplanen um jegliche Überraschungsmomente dadurch einzudämmen. Das hatte mich das Referendariat gelehrt. Je mehr Planung, desto weniger Stress mit den Schülern im Unterricht.
Aber nun, wo ich mit Barış einfach so für den Moment lebte, fiel es mir wirklich schwer nicht an die Zukunft zu denken. Denn je besser ich ihn kennenlernte, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass es schwer sein würde ihn gehen zu lassen. So eine verdammte Scheiße echt...
Ich beschloss meine beste Freundin endlich mal anzurufen. Sie wusste von der ganzen Action hier noch garnichts. Wir waren beide immer sehr beschäftigt wegen unserer Arbeit (sie hatte auch Lehramt studiert) und kamen nicht oft dazu mal in Ruhe zu quatschen oder uns auszutauschen. Außer uns gegenseitig reels zu schicken, passierte meist nicht viel.
Doch jetzt brauchte ich psychische Unterstützung. Und sie war mein Fels in der Brandung, bei allem.
Es war Donnerstagabend und Barış hatte sich für heute nicht angekündigt, weshalb ich beschloss Lea anzurufen. Ich saß an meinem Schreibtisch und textete ihr kurz, ob sie Zeit hätte zu telefonieren.
Bff: Klar 💋
Kurz darauf sah ich ihr Gesicht auf Face-Time.
„HIIIIIIIII Leaaa, na wie geht's dir?", sagte ich ganz aufgeregt und merkte wie sehr ich sie vermisst hatte.
„Booaahhhh frag nicht, gestresst wie immer. Ey ich dreh' hier noch durch mit dem ganzen Scheiß in der Schule. Aber kennst du ja. Wie geht's dir so? Was gibt's neues?", seufzte sie völlig erschöpft und ohne viel bla bla fing ich an von Barış zu erzählen.
„OH MEIN GOTT Azraaaaa. Das klingt ja richtig süüüüüß. Sieht aus, als wärst du schon ziemlich verschossen in ihn was?", zuckte sie mit den Augenbrauen und sah mich schief an.
Hahaha oh man Lea... „Ah ich weiß auch nicht Leaaaaa. Keine Ahnung heeeyy. Ich kenn ihn jetzt kaum eine Woche, aber irgendwie ist es voll intensiv. Sowas kenn ich garnicht. Desto schlimmer macht es die Situation.", quietschte ich verzweifelt am Handy.
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Unknown Love
RomanceAzra, eine Lehramtsanwärterin, trifft eines Tages beim Einkaufen in ihrem kleinen Dorf einen Typen, der sich später als berühmter türkischer Fußballer entpuppt. Jedoch weiß sie nichts von seiner bekannten Persönlichkeit, weil er es ihr verschweigt u...