Epilog

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Epilog

Ein paar Monate später...

Matty

„Ta-da!" Matty hob die Arme in die Luft und deutete mit einem breiten Grinsen nach Vorne. Eine kalte Brise wehte ihm seine blonden Haare in die Stirn. „Na, was meinst du?" Flo stand neben ihm, das Gesicht halb hinter einem Schal verborgen, einen Becher heißen Kakao in der Hand. Sie legte den Kopf schief, dann sah sie zu Pearl. „Ganz okay würde ich sagen."

„Ganz okay?" echauffierte sich Wolf, der hinter Matty stand und seine Arme um ihn gelegt hatte. „Jetzt komm schon, das ist mehr als nur „ganz okay"."

„Akzeptabel", sagte Pearl und reckte das Kinn in die Luft. „Was soll man von Männern schon erwarten?"

Für einen Moment starrten Wolf und Matty sie nur ungläubig an. Wie konnte sie das nur sagen? Wolf und er hatten sich so viel Mühe gegeben. Wochenlang hatten sie überlegt, wie sie die Fassade schmücken konnten. Sie hatten stundenlang das Internet nach Ideen abgegrast, hatten sogar eine Weihnachtsausstellung besucht!


„Pearl....", sagte Matty, doch bevor er weiterreden konnte, klatschte ein Schneeball in Pearls Gesicht. Sie riss die Augen auf und kiekste. Nasser Schnee lief ihr übers Gesicht.

„Das war für dein „Was soll man von Männern schon erwarten"," sagte Wolf und wischte sich die nassen Finger an seiner Jacke ab.

„Na warte", sagte Pearl und grinste beinahe diabolisch. „Das wirst du mir büßen!" Und sie beugte sich zu der kleinen Mauer hintern ihnen, die die Gracht begrenzte, wischte den Schnee herunter und warf ihn auf Wolf. Doch der lachte nur und wich dem Geschoss aus.


„Fang mich doch, wenn du kannst!" Er nutzte Matty als Schutzschild, bevor er lachend davonlief.

„Bleib hier und stell dich mir wie ein Mann!" rief Pearl, schnappte sich eine neue Ladung Schnee und rannte Wolf hinterher.

Lachend sah Matty zu, wie die beiden sich auf der Straße kabbelten.

„Es sieht wirklich toll aus, Matty. Ganz wunderbar." Flo hakte sich bei Matty unter und legte ihren Kopf an seine Schulter.

„Ja, oder?" sagte Matty, wandte seinen Blick von Wolf und Pearl ab und sah hinüber zu seiner Bäckerei. Funkelnde goldene Lichterketten bedeckten den Giebel und die Fenster. Eine Girlande aus Tannenzweigen hing um den Türsturz. Hellblaue und goldene Kugeln und Sterne zierten die Girlande. Eine der Lichterketten am Giebel erstreckte sich bis hinüber zum Giebel des Legendary, wo sie sich ebenfalls um das Dach wand. Auch das Legendary war geschmückt. Neben den Lichterketten um die Fenster und die Tür, zierten silberne und dunkelblaue Verzierungen die großen Fenster. Wolf und Pearl hatten schon vor Monaten die Fassade des Legendary mit weißen und silbernen Tattoomotiven verschönert und das Gebäude war zu einem beliebten Instagram Motiv geworden. Es sah ganz und gar nicht mehr nach einem schwarzen Loch aus.

Zwischen der Bäckerei und dem Legendary stand ein großer Weihnachtsbaum, ebenfalls geschmückt mit Lichterketten. Den Baum hatten sie mit den Farben der beiden Läden geschmückt: golden, silbern und blau. Der Weihnachtsbaum verband die beiden Gebäude und ihre Besitzer miteinander. Man hätte meinen können, es wäre nur ein einziges Gebäude.

Es passte zu ihnen, zu Wolf und ihm. Sie hatten einander gefunden, die große Kluft zwischen sich überwunden.

Matty lächelte und sah hinüber zu Wolf und Pearl, die sich immer noch mit Schneebällen bewarfen. Wolfs Haare waren schneebeschmiert und Matty stellte sich vor, wie er sie später mit einem Handtuch trockenrubbeln würde. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus. Er war glücklich. Richtig glücklich.

Als ob er seinen Blick bemerkt hätte, drehte sich Wolf zu ihm um. Ihr Blick traf sich und ein Lächeln stahl sich auf Wolfs Gesicht, breit und unbekümmert und nur für ihn.

Zumindest, bis Pearl seine Ablenkung nutzte und ihm eine Handvoll Schnee mitten ins Gesicht klatschte. Wolf prustete.

Lachend ging Matty zu ihm und wischte ihm den Schnee von den Wangen. „Ich glaube, Pearl hat gewonnen", sagte er und grinste.

„Sie hat gemogelt", grummelte Wolf, doch er meinte es nicht so. Er schniefte und schüttelte sich, dass der Schnee aus seinen Haaren flog.

Pearl lachte laut, als sie an ihnen vorbei zur Bäckerei lief, wo Flo bereits die Tür aufhielt. „Ich hab nicht gemogelt, ich bin einfach besser." Dann verschwanden die beiden Frauen in der Bäckerei.

„Na komm mein Held", sagte Matty und zog einen Klumpen Schnee aus Wolfs Haaren. „Wärmen wir dich auf."

Bevor Matty ihn mit in die Bäckerei ziehen konnte, schlang Wolf seine starken Arme um ihn. „Mir würde da schon was einfallen, um mich aufzuwärmen." Er rückte näher und küsste Matty, warm und langsam und liebevoll.

Matty ließ sich fallen, presste sich an Wolf und griff seine Jacke, zog ihn näher. „Ich glaube", sagte er, „das könnte mir gefallen."

Ende.

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Picture: Unsplash, redcharlie

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Vielen lieben Dank fürs bis hierher lesen. Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen. Lasst doch ein Like da, würde mich jedenfalls super darüber freuen. Bis zum nächsten Mal! 


Tinte, Torte und TestosteronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt