Louis - Dank mir später, Darling

270 57 41
                                    

Samstagnachmittag landete ich bei Zayn und brachte direkt drei Koffer mit. Als er mir die Tür öffnete, hob er mit einem Blick darauf eine Augenbraue und musterte mich misstrauisch. „Ziehst du eher ein?" fragte er mich vorsichtig.
Ich verdrehte die Augen und schmunzelte. „Lottie hat mich gezwungen, schon ein wenig auszuräumen. Das hier...", Ich zeigte auf die Koffer. „...ist das Ergebnis."
Er lachte auf. „Sie brauchte den Kleiderschrank?"
Ich bestätigte seine Frage mit einem Nicken. „Sie brauchte den Kleiderschrank." 

"Komm rein, mein Freund", sagte Zayn lachend. Ich grinste schief und schob meine Koffer in seine Wohnung. Er öffnete die Tür zum Gästezimmer, wo ich die Koffer schließlich in der Ecke platzierte, ehe ich mich auf seine Couch fallen ließ und ihn ansah.
„Bereit für heute Abend?" fragte ich ihn, als er sich neben mich setzte und sich anlehnte. Ich legte den Arm um ihn und er sah zu mir. „Ich weiß noch nicht, so richtig noch nicht", sagte er lachend und ich grinste ebenso. „Du lernst Harry kennen."
Zayn nickte. „Habe ich doch schon." Ich rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. „Ihr habt euch Hallo gesagt. Das ist doch heute etwas ganz anderes!" protestierte ich und er hob entschuldigend die Hände, lachte dabei.
„Mach dir mal keine Sorgen, ich werde deinen Hazza schön mögen." Ich stieß ihm in die Seite und sah ihn schmollend an. „Das hoffe ich", murmelte ich.

Ich spürte Zayn's Blick auf mir, doch er sagte nichts und ich erwiderte ihn auch nicht. Einen Moment war es still, dann stand er auf. „Erst einmal Bier. Und dann machen wir dich zurecht, damit du ordentlich heiß aussiehst. Dann wird der Kerl nämlich umfallen und ihm wird dabei einfallen, dass er genauso scharf auf dich ist, wie du auf ihn!" eröffnete er mir mit einem fetten Grinsen und verschwand in der Küche. Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. „Das wird nie passieren, Zayn! Wir sind Freunde. Mehr will er nicht!" rief ich ihm nach und seufzte innerlich, fuhr mir nachdenklich über die Unterlippe. „Mehr will er nicht", wiederholte ich leise zu mir selbst.

Der Schwarzhaarige kam zurück zu mir und hielt mir ein eiskaltes Bier vor die Nase, dass ich nur zu gern nahm und die Flasche gegen seine schlug. „Danke", sagte ich und nahm einen Schluck, seufzte danach genießerisch. Zayn sah durch die Tür zum Gästezimmer auf die prall gefüllten Koffer. „Hast du irgendwas da drin, das nicht alt und schlabberig ist?"
Empört sah ich zu ihm. „Entschuldige mal! Nichts da drin ist alt und schlabberig! Ich bin schwul, falls du's vergessen hast!" protestierte ich. Zayn lachte und sah mich neugierig an. „Dann hast du da drin sicher etwas richtiges Nuttiges, oder? Dezent nuttig, meine ich. Etwas das schreit: Nimm mich!?" Ich dachte einen Moment darüber nach, ob ich mich jetzt geehrt oder beleidigt fühlen sollte. Dann beschloss ich, es zu ignorieren und stattdessen im Kopf meine zahlreichen Outfits durchzugehen. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich Zayn an.
„Ich habe etwas, das immer zieht. Weißes Shirt und Jeanshemd", schlug ich vor. 

Zayn winkte ab und schüttelte den Kopf. „Es muss was Besseres her. Subtil und gleichzeitig nuttig. Ich weiß, ich weiß, schwierig zu treffen. Aber ich habe Vertrauen, mein junger Freund." Er wackelte grinsend mit den Augenbrauen. „Also? Fällt dir was ein? Netzhemd? Lederhose?"
Ich lachte auf. „Ja, äußerst subtiler Vorschlag", antwortete ich und plötzlich kam mir eine Idee. Ich sprang auf, lief in das Zimmer und öffnete die drei Koffer, schmiss sämtliche Kleidung darin auf den Boden und verteilte den Inhalt somit beinahe im ganzen Gästezimmer.
Zayn folgte mir. „Oh ja. Das Chaosprinzip. Toll, du bist ein ganz großartiger Mitbewohner", bemerkte er ironisch. Ich ignorierte ihn. Als ich fand, was ich suchte, hielt ich es triumphierend nach oben und sah begeistert zu Zayn. „Das hier!" rief ich und warf ihm das Oberteil zu. Er fing es auf und sah es sich an. Anerkennend nickte er mir zu. „Subtil, aber nuttig. Perfekt!"

Stolz nickte ich und zog mich aus, nahm das schwarze Oberteil und zog es an. Im Spiegel betrachtete ich es. Es hatte einen Rundhalsausschnitt, unter dem ein kleines Dreieck ausgespart war und das freien Blick auf die Haut gab, inklusive eines Stückes meines Brusttattoos. Grinsend nickte ich und sah zu Zayn. Der schien ebenso begeistert. „Das ist verrückterweise das Schlampigste, was ich je an dir gesehen habe, gepaart mit dieser unverschämt engen Jeans! Dieses Dreieck...woran liegt das nur?!" rief er lachend aus und grinste zufrieden. 

All This Time | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt