Louis - Enten füttern

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Z: Hey Lou, wie läuft das Wochenende mit dem Lockenkopf? ;) 

L: Zaynie, hi! Es läuft fantastisch. Ehrlich, ich war schon so lange nicht mehr so glücklich. Es ist so ein perfektes Wochenende <3 

Z: Fantastisch? Wow ... Lou das freut mich. Wird er Lilly verlassen? 

Ich starrte auf die Buchstaben von Zayn's Nachricht und seufzte innerlich. Wieso musste er sie erwähnen? Ich war glücklich, ich wollte nicht über die wunderschöne Blondine nachdenken, die in London auf ihren Freund wartete und der Meinung war, dass er mit seinem alten Kumpel ein lustiges Wochenende verbrachte. Seufzend sperrte ich das Handy und legte es auf den Nachttisch, drehte mich zu Harry und kuschelte mich an ihn. Er schlief noch und ich atmete tief durch, schloss die Augen und lächelte selig. 

Seine Arme schlangen sich um mich, während er sich zu mir drehte und aufseufzte. Grinsend hauchte ich einen Kuss auf seine Brust. "Wieso weckst du mich?" murmelte er unzufrieden, ließ mich leise auflachen. "Du bist von alleine wachgeworden, du alte Dramaqueen", antwortete ich leise. Sein raues Lachen ertönte und er küsste meine Stirn. 
"Guten Morgen", sagte er und gähnte ausgiebig. 
"Guten Morgen, Hazza", antwortete ich kichernd, während ich die Decke über unsere Köpfe zog um das hereinkommende Sonnenlicht von uns abzuschirmen. Sanft streichelte er meinen Rücken und die entstandene Gänsehaut ließ mich wohlig erschaudern. Seufzend vergrub ich mein Gesicht an seiner warmen Haut. "Ich wünschte, das hier würde nie enden", flüsterte ich vollkommen zufrieden. 
"Das wäre wundervoll, nicht?" 

Ich rutschte leicht weg und sah ihn an. Er öffnete die müden Augen und blickte direkt in meine. "Haz?" sagte ich leise. "Kann es das nicht? Niemals enden, meine ich", fügte ich hinzu und mein Herz fing an zu klopfen vor lauter Nervosität. 
Er lächelte leicht und atmete tief durch, strich mir sanft über die Wange. "Ich denke da genau wie du, Boo", sagte er.
Milde überrascht sah ich zu ihm und meine Augen weiteten sich leicht. Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte mich eher darauf vorbereitet, dass er mir nun eine Ansage machen würde, wieso das hier ein einmaliges Wochenende war und dass sich all das nicht wiederholen würde. Doch diese Aussage kam nicht. 

"Hat es dir die Sprache verschlagen?" fragte er mit einem leisen Lachen und ich stieg darin ein, schüttelte den Kopf und rollte mich auf ihn. Sein müdes Lächeln wurde schnell zu einem dreckigen Grinsen und er legte die Hände auf meine Oberschenkel, während ich seinen Oberkörper entlangküsste und sanft in seinen Nippel bis. Aus seiner Kehle kam ein leichtes Knurren und er atmete tief ein und aus. "Boo, du gibst mir so ein gutes Gefühl. Ich möchte das immer haben. Ich habe wirklich viel Zeit verschwendet, ich bin so dankbar, dass wir uns wieder getroffen haben", flüsterte er und griff in meinen Nacken, zog mich zu sich herunter und verband unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss. In meinem Magen flatterten tausende von Schmetterlingen und ich lächelte in den Kuss, kuschelte mich mehr an ihn und fuhr mit meiner Hand durch die schokoladenbraunen Locken, die so seidig weich waren. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht glücklicher werden konnte. Das war überhaupt nicht möglich. 

Er drehte uns um, wir lachten leise und er schob sich zwischen meine Beine, drückte sich leicht an mich und küsste mich fester. "Wollen wir das feiern?" flüsterte er gegen meine Lippen. Ich sah zu ihm. "Was genau willst du denn feiern?"
"Na, dass wir uns wieder gefunden haben, Boo", antwortete er mit einem Kichern und ich lachte leise, küsste seine Lippen. Er biss mir in die Unterlippe, dann ging er zu meinem Hals über und biss leicht hinein, während seine Hand an meinem Körper herunterwanderte. Ich keuchte auf und mein ganzer Körper kribbelte vor lauter Aufregung und Vorfreude. Ich konnte sein Herz spüren, seine Aufregung, teilte dieses Gefühl mit ihm und als er seine Hüfte rollte und sich gegen meine Mitte drückte, stöhnte ich auf. 
"Gott, was machst du nur mit mir", stöhnte er nah an meinem Ohr, krallte sich in meine Hüfte und rieb sich weiter an mir. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt, ich zog ihn näher an mich heran und dieser perfekte Moment schien unendlich, bis plötzlich neben uns ein Handy schrill klingelte. 

Harry erschrak sich und riss den Kopf nach oben, sah sofort aus das Display. Dann erstarrte er. "Das ist Lilly", hauchte er. 
Ich nickte und schob ihn sanft vor mir. "Geh ruhig ran", sagte ich mit einem enttäuschten Lächeln. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu, rollte sich von mir herunter und nahm sein Handy, nahm den Anruf an. "Hey, Darling. Bist du gelandet?" fragte er atemlos und räusperte sich leicht. 

Ich starrte an die Decke und traute mich nicht, mich zu bewegen. Wie ein Zug überrollte mich die Realität. Sie war noch da, sie war real und an seiner Seite. Lilly existierte. Und gerade redete sie mit ihm, während er nackt mit mir unter eine flauschigen Decke lag. Ich schluckte, denn noch viel schlimmer war, dass ich jedes Wort hören konnte, was sie sagte. Es war so ruhig im Zimmer, dass es unvermeidbar war. Und so durfte ich mit anhören, wie sie ihm die Ohren volljammerte, wie sehr sie ihn vermisste und dass sie sich unglaublich freute, ihn heute wiederzusehen. Beinahe wurde mir schlecht und ich schloss die Augen. "Ja Darling, ich fahre bald los und dann können wir wie besprochen in den Park gehen. Hast du denn Entenfutter?" fragte er und ich verzog das Gesicht. Enten füttern im Park, was für eine Klischeescheiße war das denn bitte?! Jetzt wurde mir wirklich schlecht und ich verkniff mir ein gehässiges Lachen. 
"Und heute Abend sind wir bei deinem Vater, du weißt das noch oder? Wir müssen die Verlobungsfeier weiter planen!" 

Nur ein kleiner Satz. Ich hielt den Atem an und riss die Augen auf, während der Mann neben mir sich sichtlich verkrampfte und sich aufsetzte. Eilig stieg er aus dem Bett aus und griff nach seiner Boxershorts, dann verschwand er aus dem Zimmer. Und ich blieb wie erstarrt liegen und starrte die weiße Zimmerdecke an, mein Atem stockte und ich hatte das Gefühl zu fallen, auch wenn ich im Bett lag. Verlobungsfeier? 

Langsam stand ich auf, wie mechanisch griff ich nach Kleidung und zog mich an. Aus dem Schrank zog ich einen Hoodie und warf ihn mir über, während meine Gedanken sich überschlugen. 
"Lou?" 
Ich sah sofort zu ihm. "Du wirst sie also heiraten? Denn ich glaube kaum dass dein Vater und Anne sich kürzlich verlobt haben. Und wenn es nicht Gemma ist, dann muss es sich ja um dich drehen, oder? Harry, sag mir, ist es Gemma? Heiratet Gemma?" fragte ich ihn. Ein Funken Hoffnung steckte noch in mir. Ein Wunsch, dass er sagen würde, Gemma hätte sich verlobt. Dass Lilly ihr einfach nur bei den Vorbereitungen für die Feier half. 

Harry sah mich schuldbewusst an und senkte den Blick. Und damit zerschlug sich auch meine letzte Hoffnung. 
"Ernsthaft?" hauchte ich und sah ihn ungläubig an. Harry nickte leicht und mied meinen Blick. "Es ist nicht Gemma, Boo. Wir haben uns verlobt", flüsterte er. 

Das Blut gefror mir in den Adern und ich runzelte die Stirn, versuchte meine Gedanken zu sortieren. Versuchte zu verstehen, wieso er dieses Wochenende mit mir verbracht hatte, wenn er bald diese Frau heiraten würde. "Hör zu, ich..." begann er, doch ich hob die Hand. 
"Nein! Ich höre dir nicht zu!" sagte ich lauter, erschrocken sah er mich an. "Was hast du dir dabei gedacht? Hast du gedacht, hey, ich heirate bald aber ein Wochenende mit Louis, das kann nicht schaden. Noch einmal die Sau rauslassen, etwas Neues probieren!" spottete ich und schnaubte. "Louis macht da schon mit, nicht wahr? Jetzt, wo du weißt, was ich für dich fühle, die Mail kam genau richtig, oder?" 
Ich starrte ihn wütend an und er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch ich griff nach seiner Kleidung am Boden und schmiss sie ihm entgegen. Erschrocken fing er sie auf und sah mich sprachlos an. 

"Jetzt guck mich nicht auch noch so an, verdammt!" rief ich laut, sah ihn zusammenzucken und lachte bitter auf. "Du hast es wieder getan, Harry. Du hast mir schon wieder mein Herz rausgerissen!" 
Er schüttelte den Kopf. "Boo, bitte, es ist alles nicht so einfach. Ich habe...ich habe damit nicht gerechnet, mit uns. Bis vor wenigen Wochen dachte ich, wir beide würden uns niemals wiedersehen!" versuchte er sich zu verteidigen. 
"Hör auf mich Boo zu nennen!" schrie ich, der Lockenkopf wich vor mir zurück und sah mich aus traurigen Augen entsetzt an. " Louis, bitte! Bitte hör mir zu! Es ist nicht so einfach, aus dieser...es ist nicht so einfach mit Vater! Ich muss..." 
Ich winkte ab und ging in den Flur, öffnete die Wohnungstür und sah ihn demonstrativ an. Er schluckte sichtlich und seufzte. Langsam ging er zur Tür, blieb vor mir stehen und sah mich bedrückt an. "Das alles war so nicht geplant", murmelte er.  
"Spar dir das!" sagte ich erneut und er nickte, dann verließ er seufzend meine Wohnung. 

Ich knallte die Tür laut zu und lehnte mich gegen die Tür. So wie Stille in meinen vier Wänden eintrat, stiegen die Tränen in mir auf und ich schluchzte auf und verzog gequält das Gesicht. Es war wieder passiert, die Geschichte wiederholte sich und endete erneut damit, wie ich allein und weinend auf dem Boden hockte. Unglücklich und ohne ihn. 

All This Time | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt