Kapitel 22

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Tränen sammelten sich in meinen Augen. Also war das hier kein richtiges Date? Für ihn jedenfalls nicht. In meiner Brust zog es stark und ich wimmerte auf. Ich spürte, wie mein Herz in tausend Teile zerriss. Hoseok sah mich besorgt an, legte sein Handy weg und zog mich in seine Arme. Mit schwachen Armen drückte ich ihn weg. "D-Du bist so sch-sch-scheiße!", schrie ich und stand auf. Die Tränen flossen über meine Wangen. "Was ist los?", fragte er verwirrt. "Du sp-spielst mit meinen Gefüh-fühlen! Das ist alles ni-nicht echt! Macht dir das Sp-Spaß?! Fick dich, Hos-s- Arsch-schloch!" Wieder machte das Stottern alles beschissener für mich. Und doch hatte ich mich gewehrt. Endlich sagte ich mal, wie ich mich fühlte. Weinend lief ich los. Ich wusste nicht wohin mich meine Beine trieben. Ich rannte einfach. 

Schwer atmend und mit müden Beinen blieb ich stehen. Schluchzend ließ ich mich auf den Boden fallen. Ich hasste alles so sehr. Wieso musste ich mich verlieben? Endlich war ich mal glücklich und dann werde ich so verletzt. Was hatte ich getan, dass man mir das an tat? 

"Fuck, Yoongi, du bist zu schnell", hörte ich Hoseok keuchen. Weinend sah ich ihn an. "Geh", flüsterte ich kraftlos. Diese scheiß Liebe raubte mir all meine Kraft. Er ließ sich neben mir nieder und zog mich in seine Arme. Ich hatte keine Kraft mehr mich dagegen zu wehren. Er drückte mich an sich, streichelte meine Wange und sah mir in die Augen. "Fuck, ich verliebe mich doch gerade in dich. Warum sollte ich also mit deinen Gefühlen spielen?", flüsterte er. Ohne darüber nachzudenken drückte ich meine Lippen auf seine. Er bewegte seine Lippen gegen meine. Ein Schluchzen meinerseits unterbrach den Kuss. "F-Fake-Date", flüsterte ich wimmernd. Hobi verstand sofort. "Ich... Ich habe es so genannt, ja... Vor Tae. Man, ich hatte solche Gefühle noch nie. Genauso wie eine Beziehung. Das ist alles neu für mich und ich wollte erstmal rausfinden, was das alles ist." Ich sah auf meine Hände. "Es tut mir leid", hängte er mit schuldbewusster Stimme an und wischte ein paar Tränen von meiner Wange. "I-Ich muss nachde-denken...", flüsterte ich weinend, stand auf und ließ ihn allein dort sitzen.

Zu Hause schmiss ich mich in mein Bett, rollte ich zusammen, machte mir traurige Musik an und weinte. Meine Mutter sah kurz hinein, aber als sie mich sah, ließ sie mich lieber allein. Sie wusste, dass ich nun allein sein wollte. Und dafür war ich ihr dankbar.

Nach einiger Zeit schlief ich ein.


Stutter - SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt