Kapitel 3

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"Ab heute haben wir einen neuen Schüler. Stell dich doch bitte vor", sagte der Lehrer. Der Junge sah durch die Klasse. "Hi, ich bin Hoseok und bin neu hierhergezogen. Ich hoffe, wir können Freunde werden", lächelte er. Er wird es bestimmt leicht haben Freunde zu finden. Er wirkte echt nett. "Dann setz dich doch bitte neben Yoongi dort hinten", sagte der Lehrer und setzte sich an sein Pult. Mit großen Augen sah ich Hoseok an, der nun auf mich zu kam und sich neben mich setzte. "Hey", lächelte er freundlich. Ich lächelte nur zurück und sah wieder auf meinen Block, der vor mir lag. Der Unterricht begann und ich schielte immer mal wieder unauffällig zu meinem Sitznachbarn. Sollte ich mich trauen und ihn fragen, ob ich ihm die Schule zeigen soll? Schnell verwarf ich den Gedanken wieder. Am Ende wird er mich auch nur auslachen für mein Stottern.

Es klingelte zur Pause und mein Sitznachbar drehte sich zu mir. "Kannst du mir die Schule zeigen?", fragte er mich und sofort sah ich ihn mit großen Augen an. Konnte er Gedanken lesen? Ich nickte kurz, packte meine Sachen zusammen und stand auf. Gemeinsam gingen wir aus dem Klassenraum und ich zeigte ihm, ohne etwas zu sagen, die Schule. Am Ende wollte ich wieder an meinen Lieblingsplatz verschwinden, doch Hoseok hielt mich fest. Ich sah ihn fragend an. "Warum redest du nicht mit mir?", fragte er mich ziemlich direkt. Ich atmete tief durch und probierte es mit meiner Übung. "Du wirst mich ausl-l-lachen", sagte ich leise und sah weg. "Warum sollte ich?" Ich sah zu Boden. "W-W-W-Weil ich so stot-t-ter." Im Hintergrund hörte ich Yongguk lachen, was mich kleiner werden ließ. Dauernd waren sie in meiner Nähe um mich auszulachen. "Ist doch nicht schlimm", lächelte Hoseok mich an. "W-Wirklich?", fragte ich unsicher. Er fand es wirklich nicht schlimm? "Hoseok, gib dich nicht mit dem ab. Der ist behindert", rief Youngjae, einer von Yongguk's Freunden. Hoseok sah zu ihnen. "Und wenn schon. Er scheint trotzdem nett zu sein. Nur weil ihr alle Fickfehler seid und Probleme mit euch selbst habt, heisst das nicht, dass ihr das Recht habt jemanden so auszulachen, der für sowas nichts kann!", rief er laut und wütend zu der Gruppe. Mit großen Augen starrte ich ihn an. Er hatte mich verteidigt.

Stutter - SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt