Kapitel 2

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Als der Schultag endlich vorbei war lief ich nach Hause. Dort angekommen schmiss mich auf mein Bett und machte mir meine Lieblingsserie an. Es ging um zwei Jungs, die sich mit der Zeit ineinander verliebten. Ich war etwas neidisch auf die beiden. Sie konnten so einfach jemanden finden. Natürlich gab es bei ihnen auch Drama, aber sie hatten keine Probleme mit dem reden oder wurden ausgelacht. In der Schule wusste niemand das ich schwul war. Woher auch, wenn niemand mit mir redete ohne mich auszulachen? Seufzend schloss ich die Augen und schlief nach kurzer Zeit ein.

Ich wurde dadurch geweckt, dass meine Mutter mich zum Abendessen rief. Verschlafen trottete ich in die Küche und setzte mich zu ihr an den Tisch. "Wie war die Schule?", fragte sie mich und tat mir etwas von dem Essen auf den Teller. Ich zuckte nur mit den Schultern und fing an zu essen. "Hast du jemanden kennengelernt?", fragte sie ich wie jeden Tag. Sie wusste von meinen Problemen in der Schule und meiner Sexualität. Natürlich hoffte sie, dass ich Freunde und vielleicht irgendwann mal einen Freund fand. Ich hoffte es ja auch. Betrübt schüttelte ich meinen Kopf und aß auf. Meine Mutter erzählte anschließend von ihrem Arbeitstag und wir räumten den Tisch ab. "Ich g-geh wieder in m-m-mein Zimmer", sagte ich und verschwand wieder in meinem Zimmer.

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, öffnete meinen Laptop und öffnete den Ordner mit meinen Songtexten. Es tat mir gut zu schreiben. Und vielleicht könnte ich sie eines Tages aufnehmen. Ich öffnete den neusten Text und las ihn mir nochmal durch bevor ich weiter an ihm schrieb.

Nach einiger Zeit klappte ich meinen Laptop wieder zu und zog mich bis auf meine Boxershorts aus. Müde legte ich mich ins Bett und schlief ein.

Am Morgen weckte mich meine Mutter wie jeden Tag und ich machte meine Morgenroutine. Auch heute kam ich nicht weiter im Satz als gestern. Auf dem Weg zur Schule lief ein mir unbekannter Junge vor mir. Ich hatte ihn noch nie hier gesehen. Neugierig musterte ich seine Rückansicht. Geht er auch auf meine Schule? Als ich in der Schule ankam lief ich sofort in mein Klassenzimmer und verlor den Jungen aus den Augen. Nachdenklich setzte ich mich an meinen Platz. Heute wurde ich nicht schon vor Unterrichtsbeginn geärgert. Dafür hörte ich alle tuscheln. Redeten sie über mich? Doch mehr Gedanken konnte ich daran nicht verschwenden, da der Lehrer hinein kam und hinter ihm ein Junge lief. Es war der Junge von meinem Schulweg und von vorne sah er noch besser aus als ich gedacht hätte.

Stutter - SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt