Kapitel 23

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Am nächsten Tag blieb ich zu Hause. Warum sollte ich auch zur Schule gehen? Es mochte mich doch dort eh niemand und wenn, dann musste ich über die Person nachdenken. Seufzend setzte ich mich an meinen Laptop und arbeitete an ein paar neuen Songtexten. 

Es klopfte nach einiger Zeit an meiner Tür. Erschrocken quiekte ich auf und drehte mich zur Tür. "H-H-Herein", murmelte ich. Die Tür ging auf und ein schmunzelnder Jongup betrat den Raum. "Das klang ja süß", grinste er. "Gar ni-nicht!", protestierte ich. Jongup kam auf mich zu, beugte sich über mich und stützte sich auf meinen Armlehnen ab. Grinsend sah er mir in mein nun errötetes Gesicht. "Doch klang es", schmunzelte er. Völlig überrumpelt nickte ich bloß. Er war mir so nah. Würde Hoseok das sehen, würde er durch drehen. 

"Du warst heute nicht in der Schule. Du hast mir gefehlt", schmollte Jongup, richtete sich auf und strich mir durch die Haare. "Mir gi-gi-gings nicht gut", murmelte ich. "Bist du krank?", fragte er sofort besorgt. Ich schüttelte bloß den Kopf und sah auf meine Hände. Anscheinend verstand er sofort, denn er hockte sich vor mich und nahm meine Hände. "Was hat er getan?", fragte er flüsternd und sofort erzählte ich ihm, was passiert war.

"Aber ihr scheint euch wirklich zu lieben", sagte er als ich fertig war. "Er ist nur zu blöd." Ich schmunzelte leicht. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht sollte ich Hobi noch eine Chance geben. Eine letzte. Aber dieses Mal werde ich nicht zu ihm gehen. Er musste selbst kommen. Ich erzählte Jongup davon und er segnete es lächelnd ab. 

Jongup sah zu meinem Laptop. "Was schreibst du da?", fragte er neugierig. "Songs", sagte ich unsicher. "So wie der, den alle sich lachend angehört haben?" Ich nickte verletzt, als er die Erinnerung daran wieder aufwirbelte. "Ich höre den Song fast täglich. Du hast ein unglaubliches Talent", lächelte er und sofort sah ich ihn an. "Wie hast du das gemacht? In so einem richtigen Studio?" Ich nickte lächelnd. Jemand mochte meine Musik. Das machte ich so unbeschreiblich glücklich. "Mei-Mein Cousin hat mir geho-ho-holfen." "Das ist so cool", lächelte er und las weiter meine Texte. 

Nach kurzer Zeit stellte er meinen Laptop wieder an seinen Platz und ließ sich auf mein Bett fallen. "Du kannst so gut schreiben. Ich wünschte, jemand würde für mich auch mal einen Song schreiben", seufzte er. Ich musterte ihn. Etwas zögerlich stand ich auf und legte mich zu ihm. Direkt, als er es merkte, sah er mich an. "Ich hoffe wirklich, dass Hoseok es ernst meint. Du bist so ein toller Typ und hast das alles nicht verdient." "E-Es ist gutes S-S-Songmateri-rial", grinste ich. Jongup schmunzelte und legte seine Arme um mich. "Pass gut auf dich auf, okay?" Er sah mir in die Augen. Ich nickte leicht und schloss die Augen. 

Ich fühlte mich wohl bei ihm. Es machte mich so unbeschreiblich glücklich endlich einen Freund zu haben. Jemanden mit dem ich über alles reden kann. 

Stutter - SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt