Kapitel 5

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Hoseok blieb bis Abends. Wir redeten viel. Also eigentlich redete er und ich hörte ihm zu. Abends verabschiedeten wir uns und klärten ab, dass er mich morgen abholen würde. Lächelnd legte ich mich in mein Bett und dachte nach. Ich dachte an den hübschen Jungen, der bis eben noch bei mir war und wie sehr mir gefiel. Hatte ich mich etwa direkt in ihn verliebt? Das kann nicht sein. So schnell ging das nicht. 

Es klopfte an meiner Tür und kurz danach ging sie auf. Meine Mutter kam herein. "Wer war denn der Junge?", fragte sie mich neugierig. Ich wurde leicht rot. "Hos-s-s-", ich brach ab, da ich merkte, dass sein Name zu schwer war. Schnell schnappte ich mir meinen Notizblock und den Stift und schrieb seinen Namen darauf. Danach reichte ich meiner Mutter den Block. "Hoseok. Er wirkte nett. Freut mich, dass du eine Freund gefunden hast", lächelte sie, "und hübsch ist er auch noch." Ich biss mir unsicher auf die Unterlippe. "Mama...", fing ich an und atmete durch. "Wie f-fühlt es sich an verl-liebt zu s-s-sein?" Meine Mutter setzte sich zu mir. "Du denkst nur noch an die Person. Du kannst deine Augen nicht mehr von ihr abwenden und alles was sie macht ist einfach nur wundervoll. Dein Herz schlägt schneller wenn sie lacht oder du in ihrer Nähe bist. Du willst nur noch bei ihr sein." Sie strich mir durch die Haare. "G-Gibt es Liebe a-auf den e-e-erste Bli-Blick wirklich?" "Ein Mensch kann sich innerhalb der ersten Sekunden in einen Menschen verlieben." Ich seufzte leise. "Hoseok hat dir den Kopf verdreht, oder?" Ich sah sie unsicher an und nickte leicht. Sie lächelte und küsste meine Stirn. "Deine erste Liebe. Sie ist etwas besonderes. Halt daran fest", sagte sie, stand auf und ging wieder aus meinem Zimmer. Also hatte ich mich doch in ihn verliebt. Ich schloss die Augen und sah sein Gesicht vor meinem inneren Auge. Er war so wunderschön. Mit den Gedanken an ihn schlief ich ein.

Am morgen wurde ich von meiner Mutter geweckt und machte alles wie immer. Als ich gerade meine Schuhe anzog klingelte es an der Tür und lächelnd öffnete ich diese. "Guten Morgen", lächelte mir Hoseok entgegen und schnell schnürte ich meinen zweiten Schuh zu. Dann machten wir uns schon auf den Weg zur Schule. Mein Herz klopfte so doll, dass ich Angst hatte, dass er es hören konnte. "Hast du Lust heute mit mir in das Café zu gehen, was ich gestern Abend noch entdeckt habe?", fragte er mich und schnell nickte ich. Lächelnd sah er mich an. Für mich wäre es wie ein Date, für ihn nur ein normales Treffen unter Freunden. Doch das war okay für mich. Selbst wenn ich wirklich verliebt in ihn sein sollte, wollte ich meinen ersten und einzigen Freund nicht wegen meiner Gefühle verlieren. Ich werde es unterdrücken können.

Stutter - SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt