Kapitel 19

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Jongup führte mich in das Café in dem ich schon mit Hoseok war. Er brachte mich oft zum Lachen und wir verbrachten mehrere Stunden dort. Wir verstanden uns super. Lächelnd musterte ich ihn. Ich hatte einen neuen Freund gefunden, mit dem ich über alles reden konnte. Es war so befreiend und ich fühlte mich wohl. 

"Weißt du eigentlich, dass Yongguk Bi ist?", fragte mich mein Gegenüber. Ich verschluckte mich an meinem Kakao und sah ihn mit großen Augen an. "Du darfst das echt keinem sagen. Aber er stand lange Zeit auf Daehyun. Da wurde nie was draus und Yongguk hat seine Freundin getroffen." Mir blieb der Mund offen stehen. Machte er mich nur fertig, weil er bei sich selbst nicht akzeptierte? Das war ja oft so. Jongup stützte seinen Kopf auf eine Hand. "Er hat es mir erzählt nachdem ich mich vor den Jungs als Pan geoutet hatte. Nachdem sie mich aus ihrer Gruppe geworfen hatten, haben sie versucht mich deshalb fertig zu machen. Aber ich stehe dazu. Ich bin Pansexuell. Na und?" Er lächelte mich an. Vielleicht sollte ich auch einfach dazu stehen, dass ich schwul war. Es war doch was ganz normales. 

Nachdenklich trank ich einen Schluck. "Ich will a-a-auch dazu stehen. Vielleicht hö-hören sie dann auch auf", murmelte ich. Jongup lächelte mich aufmunternd an. "Ich unterstütze dich dabei." Er nahm meine Hand und drückte sie zu Bestärkung seiner Worte. Die kleine Klingel an der Tür läutete und neugierig sah ich hin. Es kam kaum jemand hierher. Das Café war schließlich neu und noch unbekannt. Doch es kam eine Person herein, die ich wirklich nicht sehen wollte. 

Hoseok ging an die Theke und bestellte sich etwas. Während er auf seine Bestellung wartete, sah er sich um und entdeckte uns. Mit großen Augen sah er erst zu mir, dann zu Jongup und dann auf unsere Hände. Schnell entzog ich meinem Gegenüber meine Hand und sah weg. Ich sah im Augenwinkel nur noch, wie Hobi seine Bestellung nahm, bezahlte und schnell wieder verschwand. Schwer schluckend sah ich auf meine Hände. "Der Typ gerade... Das ist doch der, der dich geoutet hat, oder?" Ich nickte nur leicht. "Du magst ihn, richtig?" Wieder nickte ich. "Er meinte es sicher nicht böse. Sicher wusste er nicht, dass du nicht geoutet warst. Klar, dass ist keine Entschuldigung, aber ihm tut das sicherlich wirklich leid." Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Hoseok hatte sich bei mir entschuldigt und ich habe ihn nur angeschrien. Wahrscheinlich hatte Jongup recht. Und vielleicht sollte ich mit Hoseok darüber reden. "Ich so-sollte mit i-i-ihm reden", murmelte ich. Jongup nickte und wir bezalten. "Ich bringe dich zu ihm", lächelte er und machte sich mit mir auf den Weg zu Hoseok. 

Stutter - SopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt