Kapitel 11

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Ein Neues Kapitel am Frühstückstisch 

Der Morgen dämmerte leise über dem Königreich, die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die Fenster des prächtigen Palastes und tauchten den Frühstückssaal in ein warmes, goldenes Licht. Chanyeol saß bereits am Kopfende des langen Tisches, seine Hände um eine dampfende Tasse Tee gelegt, während er gedankenverloren auf den gedeckten Tisch blickte. Die Ruhe des Morgens war etwas, das er schätzte – ein Moment der Stille, bevor die Pflichten des Tages ihn wieder einholten. Baekhyun trat leise in den Raum, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, als er sich neben Chanyeol setzte. „Guten Morgen," flüsterte er und legte eine Hand auf Chanyeol's Arm. „Du wirkst nachdenklich." Chanyeol nickte leicht und erwiderte das Lächeln seines Mannes. „Es gibt heute einiges zu besprechen. Besonders mit Seonghwa." Baekhyun neigte den Kopf leicht zur Seite und sah ihn aufmerksam an. „Geht es um den neuen Diener?" „Ja," antwortete Chanyeol, seine Stimme ruhig, aber fest. „Es ist an der Zeit, dass Seonghwa lernt, Verantwortung zu übernehmen. Und dieser Junge... Kim Hongjoong... wird ihm dabei eine Hilfe sein, denke ich." Baekhyun sah Chanyeol für einen Moment an, dann nickte er verstehend. „Ich vertraue dir. Du hast immer das Wohl unseres Sohnes im Blick." Chanyeol seufzte leise und war dankbar für die bedingungslose Unterstützung seines Mannes. „Ich hoffe nur, dass Seonghwa den Wert dessen erkennt, was ich für ihn tue." Noch bevor Baekhyun antworten konnte, öffnete sich die Tür erneut, und Seonghwa trat in den Raum. Er war bereits für den Tag gekleidet, sein Gesicht trug den Ausdruck stiller Entschlossenheit, den Chanyeol so gut kannte. Seonghwa war ein junger Mann von wenigen Worten, aber großer Einsicht – genau wie sein Vater. „Guten Morgen," sagte Seonghwa höflich und setzte sich gegenüber von Chanyeol. Er griff nach einem Stück Brot und begann, es in kleine Stücke zu reißen, ohne dabei die ruhige Haltung zu verlieren, die er sich über die Jahre angeeignet hatte. Chanyeol beobachtete seinen Sohn für einen Moment, dann setzte er die Tasse ab und räusperte sich leicht, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. „Seonghwa, es gibt etwas, das ich heute Morgen mit dir besprechen möchte." Seonghwa sah auf und nickte knapp, seine Augen ruhig und aufmerksam auf seinen Vater gerichtet. „Was ist es, Vater?" Chanyeol lehnte sich ein wenig zurück und wählte seine Worte sorgfältig. „Ab morgen wirst du einen eigenen Diener haben. Sein Name ist Kim Hongjoong. Er wird dir in allem zur Seite stehen und dich in deinen täglichen Aufgaben unterstützen." Seonghwa hob eine Augenbraue leicht, aber sein Ausdruck blieb neutral. „Ein eigener Diener?" „Ja," bestätigte Chanyeol mit ruhiger Stimme. „Es ist wichtig, dass du lernst, Verantwortung für andere zu übernehmen. Hongjoong wird dir in dieser Hinsicht eine wertvolle Lektion sein. Er ist in deinem Alter und kommt aus einer Familie, die trotz ihrer Schwierigkeiten einen respektablen Hintergrund hat." Seonghwa nickte erneut, ohne weitere Fragen zu stellen. Er hatte gelernt, dass sein Vater immer gute Gründe für seine Entscheidungen hatte, auch wenn sie ihm nicht sofort klar waren. „Ich verstehe," sagte er schließlich. „Ich werde meine Aufgaben gewissenhaft erfüllen." Chanyeol konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken. Seonghwa war stets pflichtbewusst und diszipliniert, Eigenschaften, die er sowohl von ihm als auch von Baekhyun geerbt hatte. Es war beruhigend zu wissen, dass sein Sohn bereit war, diese neue Verantwortung zu übernehmen, ohne sie zu hinterfragen. „Das weiß ich," antwortete Chanyeol und griff wieder nach seiner Tasse Tee. „Es ist wichtig, dass du lernst, die Menschen, die dir zur Seite stehen, zu führen, aber auch ihre Bedürfnisse zu verstehen. Hongjoong wird dir nicht nur als Diener dienen, sondern auch als eine Art Spiegel, in dem du sehen kannst, wie du als Anführer wahrgenommen wirst." Seonghwa nickte erneut, seine Gedanken schienen bereits zu arbeiten. „Ich werde mein Bestes tun, Vater." „Das erwarte ich auch nicht anders von dir," sagte Chanyeol mit einer gewissen Strenge in der Stimme, die jedoch von Stolz durchzogen war. „Ich habe volles Vertrauen in dich, Seonghwa. Du bist mein Sohn und der zukünftige König dieses Reiches. Es ist deine Aufgabe, die Menschen zu führen und für sie da zu sein, so wie ich es für dich bin." Baekhyun, der das Gespräch still verfolgt hatte, legte eine Hand auf Chanyeol's Arm und sah Seonghwa liebevoll an. „Du wirst das großartig machen, mein Lieber. Und vergiss nicht, dass wir immer für dich da sind, wenn du Rat oder Unterstützung brauchst." Seonghwa erwiderte den Blick seiner Mutter mit einem kleinen Lächeln. „Danke, Mom. Ich werde dich nicht enttäuschen." Chanyeol spürte eine Welle der Zufriedenheit in sich aufsteigen. Seonghwa wuchs zu einem verantwortungsvollen jungen Mann heran, und dieser neue Schritt würde ihm helfen, die notwendigen Führungsqualitäten zu entwickeln. Es war ein weiterer Meilenstein auf seinem Weg zum Thron, und Chanyeol war fest entschlossen, seinen Sohn auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen. Das Frühstück verlief danach in angenehmer Stille, jeder in Gedanken versunken. Chanyeol spürte, dass dieser Tag ein entscheidender Punkt in Seonghwa's Leben sein würde – nicht nur wegen des neuen Dieners, sondern wegen der Lektionen, die er dadurch lernen würde. Als das Frühstück beendet war, erhob sich Seonghwa und verneigte sich leicht vor seinen Eltern. „Ich werde mich auf meine Aufgaben des Tages vorbereiten," sagte er, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ. Chanyeol beobachtete ihn, wie er ging, und als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, wandte er sich an Baekhyun. „Er ist bereit, Baekhyun. Mehr als bereit." Baekhyun nickte und legte seine Hand sanft auf Chanyeol's. „Ja, das ist er. Und mit uns an seiner Seite wird er eines Tages ein großartiger König sein." Chanyeol seufzte zufrieden, wissend, dass die Zukunft seines Königreichs in guten Händen lag. Es lag noch viel Arbeit vor ihnen, aber mit jedem Tag wurde Seonghwa stärker und weiser – genau das, was das Königreich brauchen würde, wenn die Zeit für den Thronwechsel gekommen war.

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