Kapitel 13

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Ein Abend der Zweisamkeit 

Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen, und die letzten Strahlen der untergehenden Sonne tauchten den Himmel in ein warmes, goldenes Licht. Baekhyun stand in seinem privaten Gemach, während die Diener sich geschäftig um ihn kümmerten. Das Wasser in der großen Marmorbadewanne dampfte leicht, gefüllt mit wohlriechenden Ölen und Kräutern, die eine beruhigende Wirkung hatten. Baekhyun schloss für einen Moment die Augen und ließ das leise Plätschern des Wassers und den sanften Duft auf sich wirken. Die Sorgen und Pflichten des Tages schienen sich in der Wärme des Bades aufzulösen. Die Diener, die ihm halfen, waren aufmerksam und respektvoll, wie immer. Einer von ihnen goss mit einer goldenen Kanne warmes Wasser über seine Schultern, während ein anderer sanft seine Haut mit einem weichen Tuch abwischte. Baekhyun genoss diese Momente der Stille, fernab der Hektik des Palastes und der unzähligen Aufgaben, die seine Rolle als Königin mit sich brachte. Es war selten, dass er solche Ruhe fand, und heute Abend würde er sie in vollen Zügen auskosten. Nachdem das Bad beendet war, trat Baekhyun aus dem Wasser, und die Diener hüllten ihn in warme, flauschige Handtücher. Er ließ sich auf den gepolsterten Stuhl vor dem großen Spiegel nieder, während eine der Dienerinnen begann, sein Haar sorgfältig zu trocknen und zu kämmen. Baekhyun beobachtete ihre Bewegungen im Spiegel und dachte daran, wie viel Zeit er in seinem Leben damit verbracht hatte, sich auf öffentliche Auftritte vorzubereiten. Doch heute Abend würde es kein großes Fest, keine Audienz oder Staatsangelegenheit geben. Heute war ein Abend, der allein Chanyeol und ihm gehörte. Nachdem sein Haar getrocknet und ordentlich zurückgekämmt war, reichte ihm eine der Dienerinnen einen Seidenkimono, der mit feinen, goldenen Stickereien verziert war. Das Kleidungsstück schmiegte sich sanft an seinen Körper, während die Dienerin ihm half, es zu schließen. Baekhyun betrachtete sich im Spiegel, zufrieden mit seinem Erscheinungsbild. Es war schlicht, aber dennoch elegant – genau passend für einen Abend in den privaten Gemächern des Königs. „Danke, das wäre alles für heute," sagte Baekhyun mit einem freundlichen Lächeln zu den Dienern, die sich daraufhin respektvoll verneigten und den Raum leise verließen. Als Baekhyun schließlich allein war, atmete er tief ein und ließ den Blick durch sein Gemach schweifen. Es war ein vertrauter Ort, voller Erinnerungen und Geschichten, die seine gemeinsame Zeit mit Chanyeol prägten. Heute würde er diesen Raum jedoch verlassen, um den Abend mit seinem Mann zu verbringen –eine Seltenheit in ihrem geschäftigen Leben. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel verließ Baekhyun sein Gemach und machte sich auf den Weg zu Chanyeol's privaten Gemächern. Der Palast war um diese Stunde in eine angenehme Ruhe getaucht, die Diener und Wachen gingen still ihren Aufgaben nach, und die Gänge waren von warmem Kerzenlicht erleuchtet. Baekhyun genoss das Gefühl der Vorfreude, das in ihm aufstieg, während er sich Chanyeol's Räumen näherte. Als er die schwere Tür zu Chanyeol's Gemächern erreichte, klopfte er sanft an, bevor er eintrat. Chanyeol stand am Fenster und blickte in die Ferne, den Rücken zu ihm gewandt. Das weiche Licht der Kerzen warf sanfte Schatten auf sein Gesicht, und Baekhyun konnte die Anspannung in seinen Schultern erkennen – ein Zeichen dafür, dass Chanyeol immer noch mit den Gedanken bei den Aufgaben des Tages war. „Chanyeol," rief Baekhyun leise, als er die Tür hinter sich schloss. Sein Mann drehte sich um, und in dem Moment, als sich ihre Blicke trafen, löste sich die Spannung in Chanyeol's Gesicht, und ein Lächeln breitete sich aus. „Baekhyun," sagte Chanyeol, seine Stimme warm und voller Zuneigung. „Du siehst wunderschön aus." Baekhyun trat näher, seine Augen leuchteten vor Freude. „Ich dachte, wir könnten diesen Abend ganz für uns haben. Es ist selten genug, dass wir Zeit füreinander finden." Chanyeol trat auf ihn zu und schloss ihn in eine feste Umarmung. Die Wärme seiner Berührung erfüllte Baekhyun mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit. „Das ist genau das, was ich heute brauche," murmelte Chanyeol gegen Baekhyun's Haar. „Einfach nur du und ich, ohne Pflichten, ohne Sorgen." Baekhyun schloss die Augen und lehnte sich an Chanyeol's breite Brust, genoss das Gefühl der Sicherheit, das er immer verspürte, wenn sie zusammen waren. „Wir sollten solche Abende öfter haben," sagte er leise. „Das sollten wir," stimmte Chanyeol zu und führte Baekhyun sanft zum großen Sofa am Kamin, wo bereits ein Tablett mit Wein und Obst auf sie wartete. Sie setzten sich nebeneinander, und Chanyeol goss ihnen beiden ein Glas Wein ein. „Auf uns," sagte er, als er Baekhyun das Glas reichte. „Auf uns," wiederholte Baekhyun und hob sein Glas. Sie stießen an und nahmen einen Schluck, während die Flammen im Kamin leise knisterten und die Wärme des Feuers den Raum erfüllte. Für eine Weile saßen sie einfach schweigend da, genossen die Ruhe und die Gesellschaft des anderen. Baekhyun lehnte seinen Kopf an Chanyeol's Schulter und schloss die Augen, lauschte dem gleichmäßigen Atem seines Mannes. In diesen Momenten spürte er am deutlichsten, wie stark ihre Bindung war, wie sehr sie einander brauchten und liebten. „Weißt du, Chanyeol," begann Baekhyun schließlich, „ich bin so stolz auf alles, was wir erreicht haben. Es war nicht immer einfach, aber wir haben es geschafft, uns und unser Königreich zu dem zu machen, was es heute ist." Chanyeol legte seine Hand auf Baekhyun's und drückte sie sanft. „Ich könnte mir keinen besseren Partner an meiner Seite vorstellen, Baekhyun. Du bist meine Stärke, mein Rückhalt. Ohne dich wäre ich nicht der König, der ich heute bin." Baekhyun lächelte und drehte seinen Kopf, um Chanyeol anzusehen. „Und ich bin glücklich, dass ich dir helfen konnte, diesen Weg zu gehen. Aber heute Abend... möchte ich einfach nur dein Baekhyun sein, nicht die Königin, nicht die starke Person, die das Volk sieht. Einfach nur ich." Chanyeol nickte verstehend und zog Baekhyun näher zu sich. „Heute Abend sind wir nur wir. Keine Titel, keine Pflichten. Nur du und ich." Die Stunden vergingen, während sie lachten, Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählten und die kleinen Momente genossen, die ihren Alltag so besonders machten. Es waren Abende wie dieser, die Baekhyun daran erinnerten, warum er diesen Mann geheiratet hatte – nicht nur, weil er ein guter König war, sondern weil er ein guter Mensch war. Irgendwann, als die Nacht bereits hereingebrochen war und das Feuer im Kamin nur noch schwach glühte, erhob sich Chanyeol und streckte Baekhyun die Hand entgegen. „Wollen wir tanzen?" fragte er mit einem Lächeln, das Baekhyun sofort erwiderte. Baekhyun nahm seine Hand und ließ sich von Chanyeol auf die Beine ziehen. Sie bewegten sich langsam im Takt einer Melodie, die nur in ihren Köpfen existierte, während der Mond durch das Fenster auf sie herab schien. Es war ein Tanz, der keine Worte brauchte, nur die stille Kommunikation zweier Seelen, die einander vollkommen verstanden. Als der Tanz endete, zog Chanyeol Baekhyun wieder in eine Umarmung und flüsterte in sein Ohr: „Ich liebe dich, Baekhyun. Mehr als alles andere auf dieser Welt." „Und ich liebe dich, Chanyeol," antwortete Baekhyun mit einem leisen Lächeln. „Für immer." Die Nacht hüllte sie ein, und gemeinsam ließen sie sich auf das Sofa sinken, eingehüllt in die Wärme ihrer Liebe, während die Welt draußen verstummte und nur noch sie beide zählte.  

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