Das Versprechen des Königs
Chanyeol stand in der Tür und betrachtete die Szene vor sich. Hongjoong lag in Baekhyun's Armen, erschöpft und überwältigt von der Trauer, die über ihn hereingebrochen war. Baekhyun hielt den Jungen fest, sanft wiegte er ihn hin und her, während er ihm beruhigende Worte zuflüsterte. Es war ein Moment von tiefer Intimität und Fürsorge, den Chanyeol kaum zu stören wagte. Leise trat er einen Schritt zurück, um den Raum zu verlassen. Er wollte Baekhyun und Hongjoong in diesem Moment nicht stören. Der Schmerz, den Hongjoong durchmachte, war unermesslich, und Chanyeol wusste, dass sein Mann in diesem Moment der beste Trost für den jungen Adligen war. Als er die Tür leise hinter sich schloss, deutete er Baekhyun mit einem sanften Nicken an, bei Hongjoong zu bleiben. Baekhyun erwiderte den Blick, seine Augen waren voller Sorge, doch auch voller Entschlossenheit. Chanyeol wusste, dass Baekhyun nicht von Hongjoong's Seite weichen würde, bis dieser Trost gefunden hatte. Bevor er den Raum endgültig verließ, trat Chanyeol noch einmal an das Bett heran, wo Hongjoong in Baekhyun's Armen schlief. Er beugte sich leicht vor und drückte einen sanften Kuss auf Baekhyun's Stirn. „Pass auf ihn auf," flüsterte er kaum hörbar, und Baekhyun nickte, während er eine Hand schützend auf Hongjoong's Rücken legte. Mit einem letzten, besorgten Blick auf die beiden verließ Chanyeol das Zimmer und machte sich auf den Weg, Seonghwa zu suchen. Sein Herz war schwer, und in seinem Inneren tobte eine Mischung aus Wut, Trauer und dem unbedingten Wunsch, seine Familie vor allem Bösen zu schützen. Er fand Seonghwa in der Bibliothek, vertieft in einen Stapel Dokumente. Als Seonghwa seinen Vater bemerkte, legte er die Papiere beiseite und erhob sich, sein Gesicht zeigte sofort Besorgnis. „Vater," sagte er, während er auf Chanyeol zuging, „was ist passiert? Ihr seht so bedrückt aus." Chanyeol seufzte tief und nahm Seonghwa's Hand in seine, zog ihn sanft auf einen der nahegelegenen Sessel. „Setz dich, mein Sohn," begann er leise, und Seonghwa tat, wie ihm geheißen. Chanyeol setzte sich ihm gegenüber und suchte nach den richtigen Worten, um die schrecklichen Neuigkeiten zu überbringen. „Es geht um Hongjoong und seine Mutter, Kyungsoo," sagte Chanyeol schließlich, seine Stimme war ruhig, doch Seonghwa konnte den Schmerz darin deutlich hören. „Was ist mit ihnen?" fragte Seonghwa sofort, seine Augen weiteten sich vor Sorge. „Ist etwas passiert?" Chanyeol nickte langsam. „Ja, Seonghwa... es ist etwas Schreckliches passiert. Hongjoong's Mutter... Kyungsoo... ist tot." Die Worte hingen schwer in der Luft, und Seonghwa erstarrte. „Was?" flüsterte er ungläubig, als ob sein Verstand sich weigerte, das Gehörte zu akzeptieren. Chanyeol erzählte ihm, was geschehen war. Er sprach von der grausamen Tat von König Jeongin, wie dieser zuerst Kyungsoo ermordet und dann sich selbst das Leben genommen hatte. Seonghwa hörte mit wachsender Entsetzten zu, seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er versuchte, die Wut und den Schmerz in sich zu kontrollieren. Als Chanyeol geendet hatte, stand Seonghwa abrupt auf. „Ich muss zu ihm," sagte er, Entschlossenheit in seiner Stimme. „Hongjoong... er braucht mich." Doch bevor Seonghwa den Raum verlassen konnte, trat Chanyeol vor und legte ihm eine Hand auf die Schulter, um ihn zurückzuhalten. „Warte, Seonghwa," sagte er leise, aber bestimmt. „Jetzt ist nicht der richtige Moment." „Aber Vater..." begann Seonghwa, doch Chanyeol schüttelte den Kopf. „Er braucht jetzt Ruhe," erklärte Chanyeol mit sanfter, aber fester Stimme. „Deine Mutter ist bei ihm, er gibt ihm den Trost, den er jetzt braucht. Wenn du jetzt zu ihm gehst, könntest du ihn nur noch mehr aufwühlen. Gib ihm Zeit, die Ereignisse zu verarbeiten." Seonghwa senkte den Kopf, seine Schultern sanken herab. „Ich verstehe," sagte er leise, die Enttäuschung war in seiner Stimme deutlich zu hören. „Aber es tut weh, nichts tun zu können." Chanyeol zog seinen Sohn in eine feste Umarmung. „Ich weiß, mein Sohn. Es tut mir auch weh. Aber manchmal ist das Beste, was wir tun können, zu warten und bereit zu sein, wenn wir wirklich gebraucht werden." Seonghwa erwiderte die Umarmung fest und nickte schließlich. „Ich werde warten," sagte er, „aber sobald er bereit ist, werde ich für ihn da sein." Chanyeol lächelte sanft und legte eine Hand an die Wange seines Sohnes. „Das weiß ich, Seonghwa. Du hast ein großes Herz, und ich bin stolz auf dich." In diesem Moment versprach sich Chanyeol innerlich, dass er alles tun würde, um seine Familie zu beschützen. Die Ereignisse der letzten Tage hatten ihm erneut vor Augen geführt, wie zerbrechlich das Leben war, und er würde nicht zulassen, dass noch mehr Schmerz über diejenigen hereinbrach, die er liebte. „Wir werden für ihn da sein," flüsterte Chanyeol, mehr zu sich selbst als zu Seonghwa, während er seinen Sohn losließ. „Und für Kyungsoo... sein Opfer soll nicht umsonst gewesen sein." Seonghwa sah seinen Vater mit neuer Entschlossenheit in den Augen an. „Wir werden Hongjoong helfen, diesen Schmerz zu überwinden," sagte er. „Wir werden ihm eine neue Familie geben." Chanyeol nickte. „Ja, das werden wir. Wir sind seine Familie jetzt." Mit diesen Worten verließen sie gemeinsam die Bibliothek, bereit, die Herausforderungen anzunehmen, die vor ihnen lagen.
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Blue Blood
FanfictionIn einem fernen Königreich, verborgen hinter dichten Wäldern und majestätischen Bergen, herrschte der weise und angesehene König Park Chanyeol. Seine Regentschaft war geprägt von Frieden und Wohlstand, doch ein Anliegen lag ihm schwer auf dem He...