𝟛𝟛. 𝕊𝕔𝕙𝕒𝕥𝕥𝕖𝕟 𝕕𝕖𝕣 𝕍𝕖𝕣𝕫𝕨𝕖𝕚𝕗𝕝𝕦𝕟𝕘

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"Have you any idea how much tyrants fear the people they oppress? All of them realize that, one day, amongst their many victims, there is sure to be one who rises against them and strikes back!" ~ Albus Dumbledore

"Have you any idea how much tyrants fear the people they oppress? All of them realize that, one day, amongst their many victims, there is sure to be one who rises against them and strikes back!" ~ Albus Dumbledore

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𝔻𝕣𝕒𝕔𝕠

𝕯raco spürte, wie sich seine Brust zusammenzog, als er Katie Bell in der Großen Halle erblickte. Die Erinnerung an den verhängnisvollen Tag, an dem er ihr das verfluchte Halsband gegeben hatte, überwältigte ihn plötzlich. Er konnte nicht atmen, konnte nicht denken. Mit zitternden Händen stand er abrupt auf und stürmte aus der Halle, blind für die verwunderten Blicke, die ihm folgten.

Er rannte durch die Korridore, sein Herz hämmerte in seiner Brust. Die Wände schienen näher zu kommen, drohten ihn zu erdrücken. Schließlich erreichte er das verlassene Badezimmer im sechsten Stock. Er stürzte zum Waschbecken und klammerte sich daran fest, während er versuchte, seinen rasenden Atem unter Kontrolle zu bringen.

Als er in den Spiegel blickte, sah er ein blasses, verängstigtes Gesicht, das er kaum als sein eigenes erkannte. Was war aus ihm geworden? Wie hatte er sich so weit von allem entfernt, was er einmal zu sein glaubte?

"Ich kann das nicht", flüsterte er seinem Spiegelbild zu. "Ich kann das einfach nicht tun."

Tränen brannten in seinen Augen, als die volle Tragweite seiner Situation über ihn hereinbrach.

Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Er wirbelte herum und sah Potter in der Tür stehen, den Zauberstab gezückt.

"Ich wusste, dass du etwas im Schilde führst, Malfoy", knurrte Potter.

Die Angst in Draco verwandelte sich in Wut. Potter, immer Potter, der alles zu wissen glaubte, der immer der Held sein musste.

"Du hast keine Ahnung, Potter", zischte Draco und zog seinen eigenen Zauberstab.

Was folgte, war ein chaotischer Kampf. Flüche flogen durch die Luft, zertrümmerten Spiegel und Waschbecken. Draco kämpfte mit der Verzweiflung eines in die Enge getriebenen Tieres. Er wollte Potter verletzen, ihn leiden lassen für all den Schmerz und die Verwirrung, die er selbst fühlte.

Dann, ohne Vorwarnung, hörte er Potter einen Fluch rufen, den er noch nie gehört hatte: "Sectum Sempra!"

Ein brennender Schmerz durchzuckte Dracos Körper. Er spürte, wie warmes Blut seine Brust hinunterlief. Seine Beine gaben nach und er fiel zu Boden, unfähig sich zu bewegen. Die Welt um ihn herum verschwamm, und das Letzte, was er sah, bevor die Dunkelheit ihn umfing, war Potters entsetztes Gesicht.

Als Draco wieder zu sich kam, lag er im Krankenflügel. Der Schmerz war dumpf, aber immer noch präsent. Er blinzelte in das gedämpfte Licht und versuchte, sich zu orientieren.

"Du bist wach", hörte er eine sanfte Stimme neben sich.

Er drehte den Kopf und sah Mera, die an seinem Bett saß, ihre Hand sanft auf seiner ruhend. Der Anblick von ihr ließ sein Herz schmerzhaft zusammenziehen. Sie sah müde aus, Sorge zeichnete ihr Gesicht.

"Mera", krächzte er, seine Stimme rau vom Nichtgebrauch. "Du solltest nicht bei mir sein."

Sie schüttelte den Kopf. "Ich gehe nirgendwo hin, Draco. Ich lasse dich nicht allein."

Die Worte trafen ihn wie ein Schlag. Er wusste, dass er sie nicht verdiente, dass er sie in Gefahr brachte, nur weil er zu schwach war, sie gehen zu lassen. Und doch konnte er nicht anders, als sich an ihre Präsenz zu klammern wie an einen Rettungsring in stürmischer See.

In den folgenden Tagen, während er sich erholte, hatte Draco viel Zeit zum Nachdenken. Seine Gedanken waren ein Sturm aus Schuld, Angst und Verzweiflung. Er dachte an Katie Bell, an das, was er ihr angetan hatte. Er sah immer wieder ihr verwirrtes Gesicht vor sich, als sie in die Große Halle zurückkehrte. Die Schuld nagte an ihm, drohte ihn zu verschlingen.

Dann waren da seine Eltern. Er wusste, dass sein Versagen nicht nur sein eigenes Leben gefährden würde, sondern auch das seiner Familie. Der Druck lastete schwer auf seinen Schultern, drohte ihn zu erdrücken.

Und dann gab es Mera. Süße, sanfte Mera, die trotz allem an seiner Seite blieb. Er wusste, dass er sie wegschicken sollte, dass er eine Gefahr für sie war. Aber er konnte es nicht. Sie war sein Licht in der Dunkelheit.

"Ich bin nicht gut für dich", flüsterte er eines Nachts, als er glaubte, sie würde schlafen.

Zu seiner Überraschung öffnete sie die Augen und sah ihn an. "Das ist nicht deine Entscheidung, Draco", sagte sie sanft. "Ich wähle dich, mit allem, was dazu gehört."

Er schloss die Augen, überwältigt von Emotionen. Wie konnte sie ihn so sehen, so akzeptieren, wenn er sich selbst kaum ertragen konnte?

Die Tage im Krankenflügel zogen sich endlos hin. Draco fühlte sich gefangen, nicht nur physisch, sondern auch in seinen eigenen Gedanken. Er wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste, aber jede Option schien unmöglich.

Er dachte an das Verschwindekabinett im Raum der Wünsche, an die Aufgabe, die er zu erfüllen hatte. Der Gedanke, Todesser nach Hogwarts zu bringen, ließ ihn erschaudern. Er wusste, was sie tun würden, welches Chaos und Leid sie verursachen würden. Und doch, was war die Alternative? Den Zorn des Dunklen Lords auf sich und seine Familie zu ziehen?

In seinen dunkelsten Momenten, wenn die Verzweiflung übermächtig wurde, dachte Draco sogar daran, allem ein Ende zu setzen. Aber dann erinnerte er sich an Meras sanftes Lächeln, an die Wärme ihrer Hand in seiner, und er klammerte sich an diesen Funken Hoffnung.

"Ich weiß nicht, was ich tun soll", gestand er ihr eines Tages, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Mera strich sanft über seine Wange. "Du musst das Richtige tun, Draco. Nicht das Einfache, sondern das Richtige."

Er lachte bitter. "Und was ist das Richtige? Meine Familie zu verraten? Alles aufzugeben, woran ich je geglaubt habe?"

"Vielleicht", sagte sie leise, "ist es Zeit, neue Überzeugungen zu finden. Solche, die dich nicht zerreißen."

Draco starrte an die Decke, ihre Worte hallten in seinem Kopf nach. Er wusste, dass sie Recht hatte, und doch schien der Weg so unklar, so voller Gefahren.

Als er schließlich aus dem Krankenflügel entlassen wurde, fühlte Draco sich wie ein anderer Mensch. Die physischen Wunden waren verheilt, aber die emotionalen Narben blieben. Er wusste, dass die kommenden Wochen entscheidend sein würden, nicht nur für ihn, sondern für alle in Hogwarts.

Mit schwerem Herzen kehrte er in den Slytherin-Gemeinschaftsraum zurück, Meras Worte noch immer in seinen Ohren. Er musste eine Entscheidung treffen, und er wusste, dass diese Entscheidung alles verändern würde.


Schlangengift | Draco Malfoy | ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt