Das erste Volkskrankenhaus der Stadt X (XII)

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Sie!

Ein Ansturm urtümlicher Angst überkam QiLerens Geist im Nu. Das blutbefleckte Kleid, die enthauptete, gliederlose Leiche, sogar die Nummer, die in das sich ablösende Fleisch ihres Gesichts geritzt war - sie war das vierte Opfer, über das sie gestolpert waren, dessen Schrei den Mörder weggelockt und QiLerens Tod gegen ihren eingetauscht hatte.

Sie war tot. Das schreckliche Mädchen, das vor ihm stand, war nicht menschlicher als die Leiche, die sie zurückgelassen hatten.

Die Erkenntnis dieser Tatsache ließ QiLerens Kopf völlig ausschalten. In dem hastigen, gedankenlosen Wahnsinn versuchte er, seine Hand zurückzuziehen, aber die blasse Hand umklammerte sie mit einem Schraubstockgriff.

„Hast du Angst? Deine Hand ist sehr kalt", wiederholte sie. Ihre Stimme imitierte nicht mehr die dunklen, samtigen Töne, mit denen SuHe sprach, sondern war die muntere Stimme eines Mädchens. Es war genau dieselbe Frage, aber irgendwie verunsicherte sie QiLeren zehnmal mehr, und seine Nackenhaare stellten sich vor Angst auf.

„Lass mich los!", schrie er und trat auf sie ein, wobei er nichts als Luft traf. Ihr kalter, unnachgiebiger Griff lockerte sich nie, und ihre dünnen Arme schlugen ihn gegen das Glas hinter ihnen.

Ihr Kopf baumelte schlaff von ihrem Hals. Die Überreste einer durchtrennten Wirbelsäule und Muskeln waren der umgebenden Luft ausgesetzt, aber in dem Fleischgeflecht war keine Spur von Blut zu sehen. Das Mädchen drückte ihn mit einer Hand nach unten und legte träge ihren Kopf wieder auf ihren Hals. „Was guckst du?", fragte sie.

Auf ihrem blassen aber doch markelose Gesicht lag eine Spur grausamer, aber naiver Neugier, und ihre glasigen Augen spiegelten in ihrem grauen Schleier QiLerens entsetzten Gesichtsausdruck wider. „Was guckst du?", wiederholte sie wie eine kaputte Schallplatte. „Was guckst du?"

Wenn er sich befreien wollte, musste er ...

Der Dolch, den QiLeren aus der Werkstatt mitgenommen hatte, materialisierte in seiner Hand und wurde ohne nachzudenken in seine Brust gerammt. Die eisige Kälte der Klinge durchbohrte seinen Brustkorb, kälter als der Tod selbst. Über der Schulter des Geistes konnte er den Ort seiner Sicherungsdatei sehen - es waren noch drei Sekunden übrig.

Er war noch nicht gestorben. Diese Verletzung war nicht tödlich genug.

Unter dem stumpfen Blick des Geistes packte QiLeren den Dolch mit zitternden Händen und zog ihn scharf nach links - die Klinge löste sich aus seinem Brustkorb und spaltete sein Herz sauber in zwei Hälften.

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Er stand bereits ein paar Meter entfernt, als sein Blick sich wieder fokussierte. Der Geist hatte ihm den Rücken zugewandt und drehte sich lethargisch um, als hätte er bemerkt, dass seine Beute entkommen war. In ihrem Gesichtsausdruck war weder Überraschung noch Ärger zu erkennen.

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Der Geist näherte sich QiLeren.

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QiLeren nahm einen Beutel mit Blut heraus und riss ihn auf.

7

Unter dem Druck zog sich der Sack zusammen, und ein Blutschwall spritzte heraus.

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Er eilte zu dem Geist und leerte den Inhalt der Tasche über sich und dem Geist.

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Sie wich mit unbeeindrucktem Blick einen halben Schritt zurück.

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Sie streckte eine Hand aus.

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