Welcome to the Nightmare game I

Hexenopfer (IV)

QiLeren packte seine Sachen im feinen Nebel, der im Morgengrauen den Wald einhüllte. Bevor er ging, hockte er sich neben den Bach, um sich etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. Das Gesicht einer Loli starrte ihn an. QiLeren dachte daran zurück, wie er seine Göttin mit genau diesem Gesicht kennengelernt hatte und seufzte.

Um ganz ehrlich zu sein, war sein geschlechtsgetauschtes Gesicht nicht schlecht, wenn man die Gene seiner Mutter und ihren Status als A-Liste-Schauspielerin vor ihrer Pensionierung bedenkt - obwohl ihre Ehe mit ihrem nicht berühmten Freund aus Kindertagen viele Fans verblüffte. Es waren die nach unten gerichteten Augen seines Vaters, die ihn in eine Loli verwandelten.

Konnte seine Göttin ihn nur gerettet haben, weil er aussah wie eine Loli? War er so weit gekommen, dass er sich auf sein Gesicht verließ, um sich auf den Rockschößen der Mädchen durch das Schlachtfeld tragen zu lassen?

Es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken, beschloss QiLeren und riss sich aus seinen Träumereien. Es war wichtiger, die Quest in einem Stück zu beenden und Lebensspanne zu gewinnen.

Er wappnete sich für die Reise und setzte seinen Weg in Richtung Swamp Tower fort.

Die Morgenluft im Wald war kalt, eine kühle Brise strich ihm um den Hals und hinterließ eine Gänsehaut. Das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden, nagte in seinem Hinterkopf, als er mehrmals innehielt, um seine Umgebung zu überblicken. Nichts war merkwürdig, nur die klaren Rufe der Vögel erfüllten den Wald mit stiller Gelassenheit.

QiLeren machte sich Vorwürfe, weil er zu viel über die Dinge nachdachte, und verwarf den Gedanken.

Als der Boden unter seinen Füßen langsam zu Schlamm wurde, wurde die Luft, die er atmete, kälter. Gegen Mittag waren die Wälder, durch die er ging, fast verschwunden und wichen einer weiten, offenen Ebene mit niedrigen Sträuchern und seichten Wasserflächen, die von seltsamen Bäumen, deren Wurzeln der Luft ausgesetzt waren, in gurgelnde Bäche unterbrochen wurden.

War das der Sumpf?

QiLeren holte tief Luft, die ranzige Luft der Verwesung füllte seine Lungen, während er misstrauisch die weiche Vegetation beäugte.

Vielleicht war es nicht die beste Idee, so weiterzumachen, nur für den Fall, dass er im Sumpf versinkt. So zu sterben wäre wirklich der größte schwarze Fleck in seinem Leben.

Eine hager aussehende Krähe krächzte von ihrem Sitz auf einem toten Baum. QiLeren brach einen Ast ab, klopfte damit vor ihm auf den Boden und bahnte sich vorsichtig seinen Weg durch die gewundenen Wurzeln. Es war ein schwierigerer Weg, aber so würde er wenigstens nicht im Schlamm versinken.

Der Himmel schien mit jedem Schritt dunkler zu werden. Es gab eine dichte Nebelschicht, an die sich QiLeren nicht erinnern konnte, dass sie vorher schon einmal da gewesen war, und die einen fauligen Geruch verströmte, der ihn schwindlig machte. Je weiter er ging, desto vorsichtiger wurde er; es fühlte sich fast so an, als ob etwas im Nebel um ihn herum lauerte, bereit, im nächsten Moment zuzuschlagen.

Gerade als QiLeren sich zu fragen begann, ob er tatsächlich in die falsche Richtung gegangen war, änderte sich die Landschaft vor ihm. QiLeren hievte sich mit einiger Mühe an den Wurzeln eines toten Baumes hoch und konnte tief im Sumpfland gerade noch die neblige Form eines schwarzen Turms erkennen.

Da war es! Das Ziel war nun klar, und es dauerte keine Minute, bis er am Fuße des Turms ankam.

Der versiegelte Turm vor ihm war ein imposantes schwarzes Bauwerk von etwa sieben oder acht Metern Höhe und einem Umfang von etwa zwei Armspannen. Sein Sockel schien aus glattem Marmor gehauen zu sein, strahlte jedoch ein kaltes, geheimnisvolles Licht aus, das ein vage religiöses Emblem, das in die Oberfläche eingraviert war, schwach beleuchtete. QiLeren untersuchte das Emblem auf seiner Hand; es war ziemlich ähnlich.