Kapitel 36

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Heute ist Mittwoch. Heute sind die Testergebnisse da. Ich bekomme mittlerweile noch viel schlechter Luft.
Meinchmal schaffe ich es noch nicht Mal aufzustehen ohne das ich Atemnot habe.
Ich ziehe meine Jacke an. Und meinen Schal es ist sehr kalt. Und draußen liegt schon viel Schnee. Ich verlasse das Hotel. Und kämpfe mich durch den Schnee.

Als ich endlich angekommen bin. Muss ich mich erstmal gegen die Wand lehnen und ich atme so schnell das es schon wehtut. Ich kriege so schlecht Luft.
Ich öffne die Tür. Und die Frau ist wieder am Tresen. Ich wollte gerade zu ihr gehen. "Isabella! Komm mit" ich blicke nach vorne. Gilbert steht da und sieht besorgt aus? Warum? Ich hole noch ein Mal tief Luft. Ich folge ihm in Behandlungs Raum drei. Er hält mir die Tür auf. Ich gehe rein. Er schließt die Tür. "Was ist los? Ich kenne diesen Blick"
sage ich. Er kommt näher zu mir. Es ist der Blick als er Mary sagte das sie sterben wird nur in noch schlimmer. "Isabella du hast eine seltene Krankheit die die Lunge betrifft und sie ist nicht heilbar. Du wirst höchstens noch ein Jahr haben" seine Augen füllen sich mit tränen. Ich lächle ihn verwirrt an. "Was? Ich glaube du hast den falschen Test" ich lache nervös.
Er legt eine Hand auf meine Schulter.
"Es tut mir so leid" ich spüre wie mein ganzer Körper taub wird. Ich merke nicht wie mir tausend tränen die Wangen runterlaufen. Aber Gilbert schon. Er umarmt mich. Ich habe ihn vermisst.
Ich bin so dumm. Warum?, warum habe ich mich von ihm getrennt. Ich bereue es so dolle. Ich umarme ihn auch. Und jetzt spüre ich wie mein Hals ganz Heiß wird und wie ich die Schulter von Gilbert in Tränen versenke. "Es ist wirklich nicht heilbar?" sage ich leise. Ich kann nicht mehr normal sprechen. Er blickt mir ins Gesicht und schüttelt vorsichtig den Kopf. Es ist schwierig sich auf Beinen zu halten. Ich wollte noch weiter Leben. Ich wollte noch so viel erleben. So viel mehr.
Und jetzt bleibt mir höchstens ein Jahr?!
Womit habe ich das verdient? Was habe ich getan das ich sterben muss?
"Ich habe Angst" wimmere ich in Gilberts Armen. "Ich auch" sagt er.

Ich habe mich wieder beruhigt. Ich sitze auf der Liege mit einem Taschentuch. Gilbert erklärt mir gerade Einzelheiten meiner Krankheit. Ich kann aber nicht zuhören. Ich starre auf diesen Gestand den ich irgendwo her kenne. "Gilbert" sage ich. "Ja?" sagt er. Ich blicke in seine Augen. " Ich will Delphine wieder sehen"
er Blickt mich überrascht an. Wenn einem gesagt wird das man nicht mehr lange zu leben hat will man definitiv keine Zeit mehr vergeuden. Gilbert lächelt mich an. " Warum nicht. Aber ich muss dich warnen, sie ist ziemlich frech"
Ich lächle. Ich umarme Gilbert. "Danke"
sage ich. " Wir können heute zu ihr und Bash fahren. Du musst mir sagen wo du wohnst dann hole ich dich ab. Okay?"
Ich liebe ihn. "Ehm, Das Blossom Hotel. Zimmer 56." Er nickt. " Du müsstest auch zwei Mal in der Woche hier her kommen und dich untersuchen lassen" jetzt nicke ich. "Okay du kannst gehen. Schaffst du es bis zum Hotel. Wie schon gesagt sollst du dich nicht über anstrengen." er ist so fürsorglich. Aber ich war so dumm und jetzt empfindet er nichts mehr für mich.
"Ja ich schaffe das" ich gehe aus dem Behandlungs Raum und gehe raus aus der Praxis. Ich spüre wie mir wieder die Tränen in den Augen stehen. Ich gehe schnell wieder zum Hotel. Die Straßen wurden frei geschaufelt.

Ich bin in meinem Hotel Zimmer. Ich werde sterben. Das ist so unreal. Und es macht mir Angst, große Angst. Ich zittere. Ich bereue so viele Entscheidungen die ich getroffen habe.
Ich war so naiv.

Nach drei Stunden klopft es an meiner Zimmer Tür. Ich gehe zur Tür und öffne sie. Gilbert steht vor mir und lächelt mich an. " Bist du bereit?" fragt er mich.
"Ja" ich ziehe meine Jacke an und meinen Schal. Ich nehme meinen Zimmerschlüssel. Und gehe mit Gilbert raus. "Du wohnst in einem Hotel?" fragt er mich während wir zum Bahnhof gehen. "Oh, ja. Ich war nachdem ich mit dem College fertig war acht Monate in Russland und bin Krankenschwester geworden. Danach bin ich wieder hier her weil ich es hier vermisst habe. Ich wollte mir bald eine Wohnung oder sowas suchen. Ich weiß aber nicht ob sich das noch lohnt." meine Augen füllen sich wieder mit Tränen. " Du warst in Russland?" Gilbert wechselt schnell das Thema. " Ja, aber ich habe da ja niemanden. Es war einfach nur schön sich Mal alles anzuschauen." ich lächle ihn an. Ich vermeide es in seine Augen zu blicken, weil ich weiß das ich nie wieder wo anders hinschauen könnte.

Wir sitzen im Zug. Gegenüber von einander. Ich Frage mich was wäre wenn wir uns nicht getränt hätten. Wenn ich mich nicht getrennt hätte. Das werde ich wohl nie erfahren. Wie konnte ich mich von dem Vater meiner toten Tochter trennen. "Alles gut?" fragt er mich.
"Ja, meinst du Delphine wird mich mögen?" sage ich schnell. " Oh ja, sie meckert die ganze Zeit Rum das sie das einzige Mädchen ist. Aber wie schon gesagt ist sie sehr frech" er fängt an zu lachen. Ich lächle. " Ach ja und übrigens ihr erstes Wort war ja Gilbert. Ihr zweites Wort war Papa und ihr drittes Wort war Bella" er lächelt mich an mir laufen tränen die Wangen runter. " Oh, habe ich was falsches gesagt?" fragt er vorsichtig. " Nein, es ist nur so. Ich bereue es. So so dolle. Ich war so dumm.
Ich bereue es das ich mich von dir getrennt habe. Ich habe so viel verpasst"
Er sagt nix. Er bewegt sich nicht. Ich gucke ihn an. Ich weiß nicht was sein Gesichts Ausdruck sagen soll. "Gilbert?! Stirbst du?" Ich nehme seine Hand in meine. Er hat Puls. Er reist seine Hand aus meiner. Ich gucke ihn geschockt an.
"Warum? Warum hast du dich dann getrennt. Weißt du wie schlecht es mir die ersten Jahre ging. Ich habe dich vermisst." sagt er und seine Augen werden auch feucht. " Ich dachte ich bin eine zu große Last für dich. Ich dachte mit mir bist du nicht glücklich. Ich dachte wegen mir ist dir soviel schlimmes passiert. Ich meine wegen mir ist unsere Tochter gestorben"  er guckt mich geschockt an. Er nimmt meine Hand in seine. " Es war nicht deine Schuld das Madeline gestorben ist. Ihre Lunge war nicht richtig ausgebildet. Dafür kann niemand etwas" wir blicken uns in die Augen. Ich wische mir meine Tränen ab. Eine Weile sagt keine mehr etwas. " Aber jetzt kann man ja auch nix mehr dagegen tuen" sage ich mit einem Gespielten lächeln. Gilbert nickt nur langsam.

Wir gehen gerade zu Bash und Delphine.
Seit der Fahrt haben wir nicht mehr miteinander geredet. Ich würde ihm am liebsten ins Gesicht schreien wie Doll ich ihn liebe.

Die Sonne geht gerade unter. Es ist so schön ruhig hier. Das habe ich vermisst.
Ich kriege gerade wieder schwer Luft aber ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen. Ich freue mich auf Delphine.
Wir können jetzt schon das Haus sehen. Es sieht genauso aus wie früher. Wir kommen immer näher. Ich kann jetzt erkennen das an einem Baum neben dem Haus eine Schaukel befestigt ist. Wir stehen vor der Tür. Gilbert klopft drei Mal. Ich höre Schritte. Jemand öffnet die Tür.

My New Life With Gilbert Blythe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt