Als das Prickeln auf meiner Haut, dass das Portal zwangsweise auslöste, wieder erloschen war, öffnete ich gespannt meine Augen und für einen Moment vergaß ich, wie man atmete. Mir offenbarte sich eine der größten und buntesten Städte, die ich je gesehen hatte. Kein Film, den ich schon über die versunkene Stadt angeschaut hatte, kam auch nur annähernd an das heran, was sich mir hier bot. Die Farbenvielfalt hatte keiner der Regisseure einfangen können, allein die Flora und Fauna der Unterwasserpflanzen raubte einem den Atem. Die Stadt Atlantis war am Rande eines Abgrundes gelegen, dessen Tiefe von farbenfrohen Lichtern der vielen Häuser erhellt wurde und die Schwärze vertrieb, die in solchen Gräben sonst vorherrschte. Die Hochhäuser, die aus der Tiefe kamen, reichten teils noch höher als die Häuser, die am Rande des Grabens gebaut worden waren und ihre Spitzendächer, die mich an gewaltige Schneckenhäuser erinnerten, der weit entfernten Oberfläche entgegenstreckten. Gewaltige Unterwasserpflanzen mit dunkelgrünen samtenen Blättern dienten als floristische Dekoration, Blumen und allerlei Algen in schillernden Farben zierten die großen Rohre, die wohl wie eine Art Autobahn zwischen Bahnhöfen oder etwas in der Art fungierten. Große durchsichtige Blasen fuhren in den Rohren mit atemberaubender Geschwindigkeit in nur eine Richtung davon, von uns weg, um die Insassen darin sicher an ihr Ziel zu bringen. Das Ziel lag jedoch in so weiter Ferne, dass man es mit dem bloßen Auge nicht ausmachen konnte. Ebenso wie das Ende der Stadt. Auch das suchte man vergebens. Grundsätzlich wurde in Atlantis viel mit Glas gearbeitet, die Häuser hatten ohne Ausnahme gewaltigen Fensterfronten, die das natürliche Licht der vielen glühenden Pflanzen einfingen und die restlichen Mauerwerke perlmuttfarben funkeln ließen. Bunte Schilder funkelten mit den Schuppen der Atlanter um die Wette, die in Gruppen, allein oder auch nur zu zweit durch das Wasser schwammen und sich aufgeregt unterhielten. Hin und wieder hörte man jemanden lachen, meist kleine Kinder, die sich gegenseitig kichernd durch das Wasser jagten und versuchten, die Flosse des anderen zu berühren.
Und inmitten der Stadt, auf einer kleinen Anhöhe, schraubte sich der Palast in die Höhe. Strahlend weißer Marmor, versetzt mit goldenen Ornamenten und schillernden Saphiren, die das Licht der Pflanzen einfingen und leuchteten wie abertausende blaue Sonnen. In der Mitte des großen Gebäudes befand sich eine gewaltige Glaskuppel, auf deren Spitze ein großer Kalmar aus Gold saß. Seine Fangarme hielten die Kuppel eng umschlungen und seine großen Augen, die ebenfalls aus Saphiren zu bestehen schienen, wirkten erschreckend echt. Der Palast bestand aus mehreren Ebenen mit mehreren kleineren Glaskuppeln, die Terrassen waren dicht bewachsen mit allerlei bunten Algen und Wasserpflanzen, die sanft im Takt der See wogten und zu tanzen schienen.
Den bereits erwachsenen Atlantern, ich nahm an die, die schon über 85 waren, wurden alle ausnahmslos von Tieren begleitet, die auch auf der Haut des jeweiligen Atlanters verewigt waren. Wie der Kalmar bei Nautilus. Ich sah mir bekannte Tiere wie etwa Delfine, Seehunde oder auch Rochen. Aber auch Tiere, die ich noch nie gesehen hatte. Weder in echt noch in einem Zoo oder einem Buch. Allein das hätte schon Potential gehabt, einen aus den Latschen zu hauen. Gut, dass hier aktuell niemand welche trug.
Ich war die Erste, die ihren Blick von der Stadt losreißen konnte. Thorne und Coen standen wortwörtlich die Münder offen und Satorus blaue Augen funkelten voller Unglauben hell im Licht der vielen Lichterpflanzen. Nautilus hatte die ganze Zeit über nicht ein einziges Wort gesagt und als ich ihm verstohlen einen Blick zuwarf, sah ich ihn zum allerersten Mal lächeln. Der Blick, mit dem er sein zuhause betrachtete ... genauso wollte ich irgendwann mal von jemandem angesehen werden. Liebe und pure Freude schillerte im Rot seiner Augen und hielten noch eine Weile an, selbst, als das Lächeln wieder aus seinem Gesicht verschwunden war. „Jetzt weiß ich, warum du auf unser Bitten hin immer gesagt hast, dass eine Beschreibung mit Worten nur eine Beleidigung für diese Stadt sein kann. Ich wüsste nicht, wie ich das alles rüberbringen sollte." Thorne hatte als Erster seine Stimme wiedergefunden und räusperte sich einige Male. Nautilus nickte bloß und sah stumm auf seine Roboterhand, deren Finger er immer wieder öffnete und wieder schloss. „Das Dhai'te ist dort unten," sagte er schließlich und deutete auf den Graben. „Das ist sowas wie unser Staatsgefängnis. Wir sind ein vergleichsweises kleines Volk, alle Atlanter, die es gibt, leben hier in dieser Stadt. Und nachdem wir alle doch recht alt werden, ist es nicht so leicht, Nachkommen zu zeugen. Darum ist die Population einigermaßen gleichbleibend."
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Cube's Secret (Satoru Gojo X MC)/FanFiction
Fanfiction18+ Nichts ist schwerer zu gewinnen als das Spiel des Lebens, nichts leichter zu verlieren. Wer ein schlechtes Blatt hat, wird gezwungen, aufzugeben. Gibst du auf? Oder bluffst du und setzt alles? Ein überraschender Fund mitten in einer sternenlose...