Kapitel 31

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„Es tut mir sehr leid, Satoru. Aber ich habe nichts herausfinden können."

Midares braune und jetzt auch noch blutunterlaufenen Augen schienen vor Schuld zu platzen, als sie Satoru das Portal unverändert zurückreichte. Ihre Finger zitterten. „Ich habe die ganze Nacht in meinem Labor gesessen und versucht, etwas herauszufinden. Aber ich bin gescheitert. Ich kann dir weder sagen, warum deine Kräfte darin gefangen sind, noch, wie wir sie extrahieren können. Oder, warum nur du allein hast befreit werden können." Sie war sofort aufgesprungen, als Satoru und ich den Gemeinschaftsraum betreten hatten. Wir hatten das Frühstück ausfallen lassen und waren stattdessen im Bett geblieben. Ich hoffte sehr, dass ich das Vogelnest auf meinem Kopf einigermaßen in den Griff bekommen hatte. Aber mir entging Thornes wissendes Grinsen nicht. Auch, wenn er versuchte es hinter seiner Kaffeetasse zu verstecken. „Ist schon in Ordnung. Danke, dass du dich so eingehend damit befasst hast," sagte Satoru mit einem warmen Lächeln und verstaute das Portal in seiner Jackentasche. „Womöglich hat unser Prinz ja noch eine Idee." Midare nickte zustimmend und rückte ihre Brille zurück. „Jetzt, wo wir gleich zwei Atlanter im Haus haben, sollten unsere Chancen wesentlich besser stehen, etwas herauszufinden."

„Tiden ist der Sohn eines angesehenen Gelehrten in Atlantis und weiß damit sicher mehr, als es unser lieber Nautilus tut. Der Atlanter ist deine beste Chance." Sikras' Stimme war aus dem Luftschacht gekommen, noch bevor er ihn als Rabe verlassen und sich auf der Tischkante niedergelassen hatte. Wie immer, wenn er sich zurückverwandelte, segelten einige schwarze Federn durch die Luft. „Aber dafür muss er erstmal wach werden." „Wenn er das nicht schon ist," Velvet sah von ihrer Nagelfeile auf. „Nautilus war ja noch nie sonderlich mitteilungsfreudig. Wahrscheinlich halten die beiden da unten schon seit Stunden Kaffeeklatsch und wir sitzen uns hier die Ärsche wund." Stuhlbeine rutschten grell über das Linoleum, als Thorne aufstand und sich streckte. An seinen Armen sah man immer noch die Verbrennungen, die der Zitteraal ihm zugefügt hatte. Aber sonst wirkte er wieder fit. „Ich geh nachsehen. Velvet hat sicher recht und wir verplempern hier unnötig Zeit."

Sikras hatte Thorne aufhalten wollen, aber da war der schon durch die Türe gewischt und ließ Sikras kopfschüttelnd in unserer Mitte zurück. „Ich hatte dem Jungen so oder so noch etwas Zeit lassen wollen. Er ist wochenlang gefoltert worden und hat zuvor noch nie einen Menschen gesehen." „Du weißt doch, wie Thorne ist, Sikras. Er muss immer mit der Türe ins Haus fallen. Da ist der das komplette Gegenteil von Nautilus." Ein leises Klirren ertönte, als Velvet ihre Nagelfeile auf dem Tisch ablegte und jetzt einen grünen Nagellack aus ihrer Hosentasche zog. „Zudem sitzen wir hier alle mehr oder weniger auf heißen Kohlen. Denn sollte der Junge doch geplappert haben, dann steht bald ganz Atlantis wortwörtlich an unserer Haustüre."

„In den Augen der Atlanter sind wir Menschen grundsätzlich Hochverräter. Das wir dem Prinzen Schutz gewähren und seinen Hochverräter von Freund aus dem Dhai'te gerettet haben, wird kaum etwas geändert haben." Midares Hände zittern nach wie vor, als sie sich die dritte Tasse Kaffee einschenkte. „Wenn sie also wüssten, wo wir sind, wären sie schon längst hier. Da bin ich mir sehr sicher." Velvet schien dagegen kein Argument mehr zu haben, also blieb sie still und lackierte ihre Fingernägel neongrün, bis die Türe wieder aufging. Thorne kam wieder herein, dicht begleitet von dem Meerwasserduft, der Nautilus immer anhaftete. Das Pink seiner Haare war tatsächlich schon etwas schwächer geworden und wusch sich langsam aus. Trotzdem würde er wohl nicht drum herumkommen, eine Zeit lang ein verwaschenes hellrosa am Kopf zu haben, bis die Farbe ganz raus war und seine Haare wieder blau waren.

„Tiden ist noch nicht aufgewacht," waren Nautilus erste Worte, als sich die Türe hinter ihm geschlossen hatte. „Ich hab zwar gestern schon alles heilen können, aber der Schock scheint tief zu sitzen. Wir müssen ihm einfach Zeit lassen und dann herausfinden, was er weiß." Coen rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum und stand dann schließlich auf. „Dein Wasserfreund hat gestern im Gefängnis kurz die Felsenbrecher erwähnt." Auf Coens Worte hin wurde Nautilus' Blick finster. „Ich weiß. Und das bereitet mir Sorgen. Wie ich es euch gestern schon gesagt habe; dass sie fort sind, heißt nicht, dass die ausgestorben sind." Er machte eine Pause und schien zu überlegen, bevor er fortfuhr. „Tidens Vater hat uns mal von einer Legende erzählt, dass die Felsenbrecher vor langer Zeit von einem Atlanter ohne Namen in die Portale eingesperrt wurden. Und dass sie alle versteckt worden sind an einem Ort, den man nur finden kann, wenn man ihn schon kennt. Weil er nirgends verzeichnet oder vermerkt worden ist. Um so zu verhindern, dass die Tiere jemals wieder freikommen. Denn sollte das passieren, dann würde sich die Welt so wie wir sie kennen verändern. Und das dann Chaos herrschen würde." Nautilus rote Augen begannen, zu glühen.

„Denn niemand mehr kann die Felsenbrecher beherrschen oder kontrollieren. Wenn sie einmal frei sind, dann ist niemand mehr sicher."

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Hallo ihr Lieben!

An der Stelle wollte ich mich kurz dafür entschuldigen, dass in letzter Zeit so wenig kommt. Die Uni und die Arbeit halten mich aktuell recht auf Trapp und drum bin ich abends oft zu müde und zu unmotiviert, um mich noch an den Laptop zu setzen und ein neues Kapitel zu schreiben.

Das sollte aber in den kommenden Wochen besser werden, wenn ich meinen Unirythmus wieder gefunden habe :D

Eure Erin xx

Cube's Secret (Satoru Gojo X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt