EXOrcists

Die Welt wird schwarz

Kris

Auf dem Schiff entsteht ein Tumult und über der Reling erscheint Mark der hastig die Strickleiter hinunterklettert. Er rennt auf uns zu aber mein Blick ist weiterhin auf das Schiff gerichtet. Was macht er auf dem Schiff? Wo bleibt Tao? Mit wird kalt als ich ein Klatschen höre. Etwas großes ist ins Wasser gefallen. Undeutlich nehme ich war dass die anderen in einen großen Van steigen, den Taemins Team offenbar zur Flucht mitgebracht hat. ,,Steig ein!" ruft einer von ihnen laut über das röhren des Motors hinweg, aber ich ignoriere ihn. Ich steige erst in dieses Auto wenn Tao darin auf mich wartet. Meine Augen irren über den Hafen aber das einzige Lebenszeichen kommt von den Männern auf dem Schiff die lautstark über ihre weitere Vorgehensweise diskutieren. ,,Kris wir haben die örtliche Polizei gerufen. Es ist nicht gut, wenn du oder Tao hier in Ausrüstung gesehen werden!" Ich bin drauf und dran ihm zu antworten aber da erblicken meine Augen eine Gestalt die sich aus dem Wasser zieht. ,,Tao!" Meine Beine tragen mich in sekundenschnelle zu ihm. K.Wills Untergebene klettern jetzt selbst an der Strickleiter das Schiff hinunter und ich höre Taemins Stimme leise über das Headset. ,,Wir müssen fahren, mit den Verletzten haben wir keine Chance gegen die. Flieht -" Der Kontakt bricht ab und es bleibt nur noch ein Rauschen. Schwer atmend schaut Tao zu mir hoch. Dass nasse Haar klebt in seinem Gesicht und Wasser läuft an seinen Wangen herunter. Ich packe seinen Kopf mit beiden Händen und drehe ihn hin und her. Er scheint nicht verletzt zu sein. Ihm geht es gut. Instinktiv presse ich meine Lippen auf seine. Der Kuss ist kurz aber leidenschaftlich und gibt ein Zeugnis über meine Erleichterung ihn wieder sicher in meinen Armen zu halten. Dann packt Tao meine Hand und zieht mich einige Schritte mit, als dunkle Gestalten einen Kreis um uns bilden. ,,Kannst du noch Tao?" Mein Freund nickt entschlossen, aber aus dem Augenwinkeln sehe ich dass sein rechtes Handgelenk einen abnormal krummen Winkel bildet. Mist. Ich muss uns hier raus holen. Ich muss Tao beschützen. Unsere Gegner kommen langsam näher und mustern uns wie wilde Tiere. Tao hat bei ihnen offenbar ordentlich Eindruck hinterlassen. Ich löse meine Hand von seiner und lasse sie in meine Tasche gleiten. Ich lege meine Finger fest um die Pistole und richte mich zu voller Größe auf als hinter mir ein dumpfer Laut ertönt. Rasch drehe ich mich um. Tao liegt auf dem nassen Boden. Seine Augen sind geschlossen und er atmet flach. Die ersten Gegner haben uns beinahe erreicht. Ich beuge mich über meinen Partner und richte meine Pistole warnend auf den vordersten Mann. Etwas trifft hart auf meinen Hinterkopf. Schmerz zuckt durch meinen Körper und die Welt wird schwarz.

Kim Sunggyu

Ich muss aufwachen! Panisch fahre ich hoch. Ich knipse das Licht an, aber selbst der warme Schein, der das vertraute Zimmer erleuchtet vermag es nicht die Bilder in meinem Kopf zu löschen. Derselbe Alptraum wie immer.
Seit 6 Jahren träume ich ihn jede Nacht. Ich nehme das Bild auf dem Nachttisch und betrachte meine Frau die strahlend in die Kamera lächelt. Ihr Arm ist um einen zehnjährigen Jungen geschlungen. Soo Ha . . .
Mein Kopf pocht schmerzhaft. Ich stehe auf und öffne die Tür gegenüber von meinem Schlafzimmer. Leise, um sie nicht zu wecken, schließe ich die Tür wieder hinter mir und setze mich neben das Bett. Meine sechsjährige Tochter schläft selig und ihr rundliches Gesicht wirkt wie das eines Engels. Hab schöne Träume Mi Nyu.