Autor POV.
Lisas Büro – Am nächsten Morgen
Lisa saß in ihrem Büro, den Blick auf den grauen Himmel gerichtet, der die Fenster des Hochhauses verdunkelte. Sie hatte die halbe Nacht wachgelegen, ihre Gedanken kreisten immer wieder um den Kuss, den sie Jennie gestohlen hatte – und die darauf folgende Zurückweisung. Die Erinnerung an den Moment war immer noch frisch in ihrem Gedächtnis, der Schmerz, als Jennie sich von ihr abwandte, prallte immer wieder gegen ihre innersten Zweifel.
„Warum hast du das getan, Lisa?" flüsterte sie in die Stille ihres Büros, als hätte jemand die Antwort auf ihre quälenden Fragen. Der Kuss war impulsiv gewesen, ein Versuch, etwas zurückzuholen, was längst verloren schien. Doch Jennies Reaktion, das hektische Zurückweichen, der kalte Blick in ihren Augen – all das ließ Lisa an sich selbst zweifeln.
„Ich habe sie so sehr verletzt", dachte Lisa und legte den Kopf in die Handflächen. „Warum habe ich das nicht einfach bleiben lassen?"
Sie erinnerte sich an Jennies Worte, an das Misstrauen in ihrer Stimme, als sie sie gefragt hatte, ob sie sie gerade in diesem Moment ausnutzen würde. Und dann an das Gefühl, als sie sie weggestoßen hatte – als sie nicht nur den Kuss, sondern auch jede Chance auf Vergebung zurückgewiesen hatte.
Lisa wusste, dass sie zu viel hatte, um einfach wegzusehen. Sie hatte Jennie betrogen. sie schwor sich, niemals mehr auch nur eine andere Frau anzufassen geschweige den länger als 5 Sekunden anzuschauen - ob Jennie zurückkommt oder nicht. sie hatte sie verletzt, und dann hat sie plötzlich wieder vor ihr gestanden, als wollte sie alles von damals zurückhaben. Aber Jennie war nicht die gleiche wie damals. Sie war viel reifer, viel erwachsener.
Die Tür öffnete sich und Jisoo trat ein, eine Tasse Kaffee in der Hand. „Du siehst aus, als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen", sagte sie und stellte die Tasse auf dem Tisch ab. „Du hast wieder an Jennie gedacht, oder?"
Lisa nickte wortlos.
„Das wird nicht einfach", fuhr Jisoo fort, als sie sich auf einen Stuhl setzte. „Du hast Jennie wirklich verletzt. Du musst verstehen, dass sie nicht einfach so zurückkommt. Du hast ihr so viel angetan. Und der Kuss von gestern... das war der falsche Moment."
Lisa starrte auf den Schreibtisch und griff dann nach dem Stapel Papiere, der noch immer vor ihr lag. Sie hatte den Antrag auf das alleinige Sorgerecht bereits abgegeben – das hatte sie gestoppt. Aber jetzt? Was sollte sie tun?
„Ich habe sie verloren, Jisoo", sagte sie schließlich, ihre Stimme leise. „Ich habe sie betrogen. Und jetzt habe ich versucht, sie zurückzubekommen... und sie hat mich zurückgewiesen. Warum ist alles, was ich tue, nur noch falsch?"
Jisoo schaute sie mit einem mitfühlenden Blick an. „Du musst anfangen, dich selbst zu fragen, was du wirklich willst. Nicht nur, was du verloren hast. Es geht nicht nur darum, Jennie zurückzugewinnen. Du musst dir klar werden, ob du die Frau bist, die sie braucht. Und das wirst du nicht in einem Kuss oder einem Streit lösen."
Lisa seufzte und starrte auf die Papiere vor ihr. „Ich kann nicht einfach so weiterleben, Jisoo. Ich brauche Jennie in meinem Leben. Aber ich weiß nicht, wie ich das reparieren soll."
„Vielleicht, indem du ehrlich bist. Zu dir selbst und zu ihr", sagte Jisoo. „Du musst den Mut haben, ihr deine wahren Gefühle zu zeigen. Aber das dauert Zeit. Geduld ist jetzt deine größte Stärke."
Lisa nickte stumm, als sie sich zurücklehnte und nachdenklich auf die Tasse Kaffee starrte, die Jisoo ihr hingestellt hatte. Was, wenn es wirklich zu spät war? Was, wenn Jennie sie nie wieder wollte?
Jennies Wohnung - zur gleichen Zeit
Jennie stand am Fenster und starrte in die regennasse Straße. Der Kuss, den Lisa ihr gegeben hatte, ließ sie nicht los. Ihre Reaktion war ein Instinkt, ein Schutzmechanismus, der sie in den Moment der Zurückweisung geführt hatte. Der Kuss hatte sie überrumpelt, sie in eine Situation gebracht, in der sie sich verletzlich fühlte – und das konnte sie nicht zulassen.
Ihr Kopf dröhnte immer noch von der Erinnerung an den schmerzhaften Anruf ihrer Mutter und dem Missverständnis zwischen ihr und Lisa. Jennie konnte einfach nicht verstehen, warum Lisa immer noch versuchte, ihr nahe zu kommen, nachdem sie sie vor all den Jahren betrogen hatte. Und die kalte Art, wie Lisa sie damals verließ – das alles war noch so lebendig.
„Warum tue ich mir das immer noch an?" fragte sich Jennie. Doch das Gefühl, von Lisa geliebt zu werden, war noch nicht ganz verschwunden. Sie hatte es nie ganz vergessen, aber es war auch nicht mehr dasselbe.
Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Jennie öffnete, und zu ihrer Überraschung stand Lisa vor ihr, nervös, aber entschlossen.
„Kann ich reinkommen?" fragte Lisa leise.
Jennie überlegte nur kurz, bevor sie einen Schritt zur Seite trat, um Lisa hereinzulassen. Sie hatte nicht wirklich gewusst, was sie von ihr erwarten sollte, aber sie wollte die Unterhaltung nicht noch länger hinauszögern.
„Ich wollte mit dir reden", begann Lisa, als sie sich auf das Sofa setzte. Sie klang unsicher, fast zerbrechlich. „Ich habe den Antrag auf das Sorgerecht zurückgezogen. Es war ein Fehler, ihn überhaupt zu stellen. Aber... ich wollte dir auch sagen, dass ich den Kuss gestern bereue."
Jennie schaute sie an, als ob sie jedes Wort auf die Goldwaage legen würde. „Du bereust den Kuss? Oder bereust du, dass ich dich zurückgewiesen habe?" fragte sie scharf, ihre Augen funkelten.
„Beides", gab Lisa zu. „Ich wollte dir nahe sein, aber ich habe dich damit nur verletzt. Ich verstehe, dass du nicht einfach so zu mir zurückkommen kannst. Ich habe dir so viel Schmerz zugefügt, Jennie. Und ich möchte das wiedergutmachen."
Jennie atmete tief ein, ihre Augen unverwandt auf Lisa gerichtet. „Du hast mich betrogen, Lisa. Und jetzt kommst du hierher und erwartest, dass alles wieder gut wird? Es funktioniert nicht so."
„Ich weiß", sagte Lisa leise und ließ ihren Blick auf den Boden sinken. „Aber ich möchte dir zeigen, dass ich mich geändert habe. Dass ich nicht mehr die gleiche Person bin. Ich werde mich gedulden, Jennie. Aber bitte, gib mir eine Chance."
Jennie sah sie einen Moment lang an, bevor sie mit einem kurzen Kopfschütteln antwortete: „Ich weiß nicht, ob ich dir jemals verzeihen kann. Aber... vielleicht können wir trotzdem reden. Vielleicht gibt es noch einen Weg"
Wörter: 1045
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My ex is my boss
FanfictionAls Jennie Kim sich scheiden ließ Begann ihr Leben sich stark zu verändern. Jetzt ist sie 28,pleite,arbeitslos und ihre Familie wohnt in einer anderen Stadt als Jennie.bis sie nach paar Jahren auf ihre Exfrau stieß. Lisa Manoban,Ihre Ex ist jetzt ei...
