Was will er?

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Autor POV.

Lisa saß an ihrem Schreibtisch und starrte auf den Bildschirm vor sich. Doch ihre Gedanken waren weit entfernt. Wieder war sie in ihre Arbeit abgetaucht, doch heute gab es keinen Fokus. Sie konnte sich nur noch an Jennie und das Gespräch gestern erinnern. Das Gespräch, das eigentlich eine Chance auf einen Neuanfang hätte sein können, aber immer noch voller Unsicherheiten war.

Ihr Handy vibrierte auf dem Tisch. Eine Nachricht von Jisoo.


Jisoo: „Hast du darüber nachgedacht, was du Jennie wirklich sagen willst? Du musst dich entscheiden, was du tun möchtest. Keine leeren Versprechungen mehr."


Lisa las die Nachricht ein paar Mal. Sie wusste, dass Jisoo recht hatte. Sie konnte Jennie nicht einfach mit leeren Worten überhäufen. Sie musste handeln. Aber wie?

Es war schon merkwürdig, wie stark der Drang war, sich zu beweisen, auch wenn alles in ihr schrie, dass sie nicht einfach weiter gegen Jennies Widerstand ankämpfen konnte. Sie musste es mit Geduld tun. Aber es fiel ihr schwer. Sie konnte es nicht ertragen, dass Jennie weiterhin so verletzt war.

Gerade als sie wieder in Gedanken versank, öffnete sich die Tür, und Jisoo trat ein. „Wie läuft es? Hast du schon über alles nachgedacht?" fragte sie, während sie sich auf den Stuhl neben Lisas Schreibtisch setzte.

„Ich habe nachgedacht. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Jennie scheint so weit von mir entfernt zu sein und es tut so weh zu sehen, dass sie mich immer noch nicht so sieht wie damals", sagte Lisa, die ihre Hände unruhig auf dem Schreibtisch faltete.

Jisoo nickte. „Es wird nicht von heute auf morgen gehen, Lisa. Du hast sie verletzt, du hast sie enttäuscht. Aber du bist auf dem richtigen Weg. Du solltest heute nochmal mit ihr reden, aber diesmal nicht, um zu gewinnen. Geh hin, um zuzuhören. Und sei ehrlich."
Lisa nickte nachdenklich. Sie wusste, dass sie keinen weiteren Fehler machen durfte. Sie konnte nicht mehr auf einen schnellen Erfolg hoffen.

„Ich werde es tun", sagte Lisa schließlich entschlossen und stand auf, um sich ihren Mantel anzuziehen.

Autor POV.

Einige Stunden später

Jennie saß auf ihrem Sofa und starrte auf ihr Handy, das immer noch in ihrer Hand lag. Lisa hatte ihr gestern gesagt, dass sie sich geändert hatte. Aber Jennie war skeptisch. Nach all dem, was passiert war, konnte sie nicht einfach alles glauben, was sie sagte. Doch ein Teil von ihr fragte sich, ob Lisa es ernst meinte. Ob sie wirklich bereit war, ihr Herz zu öffnen und ihr zu zeigen, dass sie sich geändert hatte.

In diesem Moment klingelte es an der Tür. Jennie blickte auf. Sie hatte das Gefühl, es würde Lisa sein. Sie war nicht bereit, sich wieder von ihr beeinflussen zu lassen, aber sie wusste auch, dass sie nicht einfach so weitermachen konnte.

„Komm rein", sagte sie schließlich, als sie die Tür öffnete. Es war tatsächlich Lisa, die mit unsicherem Blick und einer Tasche in der Hand vor ihr stand.

„Ich wollte dir etwas bringen", sagte Lisa, als sie in die Wohnung trat. Sie hatte keine Ahnung, wie Jennie reagieren würde, aber sie wusste, dass sie nicht ohne etwas in der Hand da stehen wollte. „Ich habe deine Lieblingspralinen gekauft. Nur... um dir zu zeigen, dass ich an dich denke. Und dass ich wirklich etwas ändern will."

Jennie starrte auf die Schachtel in Lisas Händen. Es war eine Geste, die sie einerseits berührte, aber andererseits auch wieder an die ganzen Versprechungen erinnerte, die sie zuvor erhalten hatte – und enttäuscht wurden.

„Warum bist du hier, Lisa?" fragte Jennie leise, ohne die Schachtel entgegenzunehmen. Ihre Stimme war ruhig und angespannt.

Lisa atmete tief ein und setzte sich auf das Sofa. „Ich will, dass du weißt, dass ich wirklich an uns glaube, Jennie. Aber du hast recht. Ich habe viele Fehler gemacht, und ich kann nicht erwarten, dass du mir sofort vertraust. Ich will es einfach nochmal versuchen, auf die richtige Weise."

Jennie schaute sie lange an, dann seufzte sie. „Du hast mich so verletzt, Lisa. Aber... ich glaube dir, dass du dich ändern willst. Aber das bedeutet nicht, dass alles gleich wieder gut ist, oder wir jemals wieder zusammen kommen werden"

„Ich weiß", sagte Lisa sanft. „Es wird Zeit brauchen. Ich habe nicht erwartet, dass du sofort vergibst. Aber ich werde dich nicht aufgeben. Ich will dir zeigen, dass ich es wert bin, dir mein Vertrauen wieder zu geben."

Jennie blieb still, aber irgendetwas in ihr begann, sich zu entspannen. Es war, als ob die Luft in der Wohnung ein bisschen leichter wurde. Sie hatte nicht viel von Lisa erwartet, aber in diesem Moment schien es so, als ob sie wirklich bereit war, sich zu ändern.

„Ich weiß nicht, ob ich dir noch einmal mein Herz geben kann, Lisa", sagte Jennie nach einer langen Pause. „Aber wir können zumindest schauen, ob wir es wieder hinbekommen können."

Lisa nickte mit einem sanften Lächeln, das trotz der Unsicherheit in ihrem Inneren eine gewisse Hoffnung trug. „Ich werde dir Zeit geben, Jennie. Aber ich werde nicht aufhören zu kämpfen."

Jennie blickte sie an, ihre Augen flackerten einen Moment lang, dann wandte sie sich wieder ab. Sie wusste nicht, was die Zukunft brachte, aber heute fühlte sich der Moment irgendwie anders an. Vielleicht war es der Anfang von etwas Neuem – oder vielleicht nur eine kleine Pause im Sturm.

Am nächsten Tag – Im Büro von Lisa

Lisa saß an ihrem Schreibtisch und starrte auf die E-Mails, die vor ihr lagen. Doch ihre Gedanken waren wieder bei Jennie. Der heutige Morgen war anders gewesen. Jennie war weniger distanziert, weniger abweisend. Sie hatte die Schachtel Pralinen akzeptiert und Lisa sogar ein schwaches Lächeln geschenkt. Aber der Weg war noch lange nicht einfach.

Gerade als sie weiterarbeiten wollte, klingelte ihr Handy. Es war eine Nachricht von Jisoo.

Jisoo

Jisoo: „Wie war es? Hast du den ersten Schritt gemacht?"

Lisa atmete tief ein und tippte dann eine Antwort.

Lisa:" Ja. Es war nicht einfach, aber wir haben einen kleinen Schritt gemacht. Ich weiß, dass es noch lange nicht vorbei ist, aber wenigstens haben wir angefangen, wieder zu reden."

Ein klopfen an der Tür unterbrach sie, und als sie aufblickte, stand eine ihrer Assistentinnen im Türrahmen. „Frau Manoban?? Logan möchte Sie sprechen."

Lisa sah sie überrascht an. „Logan?"

Lisa spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. Logan. Natürlich. Jennies neuer Begleiter, der ihr in den letzten Tagen oft im Gespräch mit Jennie erwähnt wurde. Lisa wusste, dass sie sich ihm stellen musste, aber sie war sich nicht sicher, was er von ihr wollte.

„Schicken Sie ihn rein", sagte Lisa schließlich, als sie sich aufrichtete.




















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My ex is my bossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt