Jennie Pov.Die Nacht war unruhig. Obwohl ich versucht hatte, zu schlafen, drängten sich die Gedanken in meinen Kopf und ließen mich nicht los. Lisas Worte, Logans Nachrichten und die ständige Frage, ob ich das Richtige tue – es war ein innerer Kampf, den ich nicht gewinnen konnte.
Als die Morgendämmerung das Zimmer in ein weiches Licht tauchte, war ich bereits wach. Ich saß mit einer Tasse Kaffee auf meinem Sofa, meine Knie an die Brust gezogen, und starrte auf mein Handy. Es war still. Keine Nachrichten von Lisa. Keine weiteren Lügen von Logan. Nur eine Stille, die mich erdrückte.
Ich dachte an Leo. Mein kleiner Junge. Die Schuldgefühle darüber, dass er bei meiner Mutter leben musste, nagten an mir. Ich wusste, dass er dort nicht die Liebe bekam, die er verdiente. Meine Mutter hatte mich immer verachtet – warum sollte sie es bei meinem Sohn anders machen?
Ohne Geld, ohne Unterstützung, wie hätte ich für ihn sorgen können? Und daher riss sie mir ihn einfach weg und ließ mich ihn nicht sehen.
Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Wer konnte das so früh am Morgen sein?
Langsam stand ich auf und ging zur Tür. Als ich sie öffnete, sah ich Rosé vor mir stehen. Ihre braunen Augen musterten mich besorgt.
„Jennie", sagte sie sanft und zog mich in eine Umarmung, bevor ich überhaupt etwas sagen konnte.
„Rosé..." Meine Stimme brach, und ich ließ die Tasse fallen, die klirrend auf dem Boden zerschellte.
„Hey, es ist okay", flüsterte sie und strich mir beruhigend über den Rücken. „Du bist nicht allein, Jennie. Ich bin hier. Alles wird gut."
Lisa Pov.
Ich saß in meinem Büro, doch meine Gedanken waren nicht bei der Arbeit. Der Papierstapel vor mir blieb unbeachtet, und mein Blick war aus dem Fenster gerichtet. Draußen zog die Stadt an mir vorbei, doch in meinem Kopf war nur ein Bild: Leo.
Ich erinnerte mich daran, wie er gelächelt hatte, als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sein leises Lachen, das so viel von Jennie widerspiegelte. Es tat weh, ihn nicht in meiner Nähe zu haben. Er war mein Sohn, und trotzdem fühlte es sich an, als hätte ich keinen Platz in seinem Leben.. es tut weh, seine ersten Schritte nicht mitbekommen zu haben, oder seine ersten Worte.
Meine Assistentin klopfte an die Tür, weckte mich aus meinen Gedanken und trat ein. „Miss Manoban, Ihr Termin für 10 Uhr wurde verschoben. Sie haben jetzt etwas Zeit."
Ich nickte abwesend. Zeit war genau das, was ich nicht wollte. Zeit bedeutete, über alles nachzudenken. Zeit bedeutete, den Schmerz zu spüren.
Doch bevor ich mich in meiner Dunkelheit verlieren konnte, klingelte mein Handy. Ich griff danach, ohne auf den Anrufer zu schauen.
„Lisa Manoban", meldete ich mich.
„Lisa." Jennies Stimme klang unsicher, fast flüsternd.
Mein Herz schlug schneller. „Jennie? Ist alles in Ordnung?"
„Ich... ich brauche deine Hilfe."
Die Worte waren kaum hörbar, doch sie genügten, um mich aus meiner Trance zu reißen. „Was ist los? Ist Leo—"
„Es geht um Leo", unterbrach sie mich. „Ich kann ihn nicht länger bei meiner Mutter lassen. Ich habe das Gefühl, dass sie... dass sie ihm nicht gut tut."
Ich fühlte, wie die Wut in mir aufstieg. „Jennie, ich habe dir gesagt, dass ich alles tun werde, um ihn zurückzuholen. Du musst mir nur vertrauen."
Sie schwieg für einen Moment, und ich hörte ihren Atem am anderen Ende der Leitung.
„Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann, Lisa", sagte sie schließlich leise.
Die Worte trafen mich hart, doch ich ließ mir nichts anmerken. „Dann lass mich es beweisen", sagte ich entschlossen. „Gib mir eine Chance, Jennie. Für Leo. Für uns."
Jennie Pov.
Nachdem ich mit Lisa telefoniert hatte, fühlte ich mich, als hätte ich eine Last von meinen Schultern genommen. Es war keine Entscheidung, die ich leichtfertig getroffen hatte, doch ich wusste, dass ich es nicht alleine schaffen konnte.
Rosé saß mir gegenüber auf dem Sofa und sah mich prüfend an. „Du willst ihr wirklich eine Chance geben?"
Ich nickte langsam. „Es geht nicht nur um Lisa. Es geht um Leo. Er verdient es, bei Menschen zu sein, die ihn lieben. Er verdient es, eine ganze Familie zu haben"
Rosé lehnte sich zurück und zog eine Augenbraue hoch. „Und was ist mit Logan? Was, wenn er recht hat?"
„Logan lügt", sagte ich mit mehr Überzeugung, als ich tatsächlich fühlte. „Ich weiß es. Lisa würde so etwas nicht tun."
„Bist du sicher?" Rosé sah mich an, als könnte sie in meinen Kopf schauen.
Ich seufzte und legte den Kopf in die Hände. „Nein, ich bin mir nicht sicher. Aber ich... ich fühle es. Und ich muss es versuchen."
Rosé nickte langsam. „Na gut. Aber Jennie, sei vorsichtig. Logan ist nicht der Typ, der einfach aufgibt. Wenn er dich will, wird er kämpfen."
Ich schauderte bei ihren Worten. Doch tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich bereits eine Entscheidung getroffen hatte.
Lisa Pov.
Der Tag zog sich in die Länge, und jede Minute fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Doch als der Abend näher rückte, wusste ich, dass ich keine Zeit mehr verlieren durfte.
Ich packte meine Sachen und verließ das Büro, bereit, Jennie zu treffen. Es war nicht nur eine Chance, mich zu beweisen – es war meine einzige Chance, alles, was mir wichtig war, zurückzugewinnen.
Als ich vor ihrer Wohnung ankam, zögerte ich für einen Moment. Doch dann klopfte ich an die Tür, und als sie öffnete, sah ich, dass ihre Augen rot und geschwollen waren.
„Jennie", sagte ich leise.
Sie nickte, trat zur Seite und ließ mich eintreten.
Jennie Pov.
Als Lisa in meiner Wohnung stand, fühlte ich, wie sich die Spannung in der Luft verdichtete. Sie sah mich an, und in ihren Augen lag etwas, das ich nicht deuten konnte – Reue und Schmerz - viel Schmerz. Mein Herz zerbrach bei diesem Anblick, aber ich musste stark bleiben.
„Jennie, ich weiß, dass du mich nicht mehr lieben kannst", begann sie, ihre Stimme leise, fast flehend.
„Lisa—"
„Aber ich liebe dich. Und ich liebe Leo. Und ich werde nicht zulassen, dass er weiter leidet."
Die Worte trafen mich, und ich fühlte, wie die Tränen in meinen Augen aufstiegen.
„Ich will, dass wir eine Familie sind, Jennie", fuhr sie fort. „Nicht nur für Leo, sondern auch für uns."
Ich sah sie an, und für einen Moment schien die Welt stillzustehen.
„Lisa, ich... ich weiß nicht, ob ich das kann."
„Dann lass mich es dir beweisen."
Ihre Stimme war fest, und in diesem Moment wusste ich, dass ich sie nicht mehr von mir wegstoßen konnte.
Vielleicht war es an der Zeit, endlich zu vergeben.
Wörter: 1108
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My ex is my boss
FanfictionAls Jennie Kim sich scheiden ließ Begann ihr Leben sich stark zu verändern. Jetzt ist sie 28,pleite,arbeitslos und ihre Familie wohnt in einer anderen Stadt als Jennie.bis sie nach paar Jahren auf ihre Exfrau stieß. Lisa Manoban,Ihre Ex ist jetzt ei...