Jennie Pov.Die Stunden bis zum Abend vergingen quälend langsam. Jede Sekunde fühlte sich an, als würde sie sich endlos dehnen und meine Gedanken drehten sich ohne Ende um Lisa. Ihre Worte am Telefon hallten in meinem Kopf wider. „Lass mich es dir beweisen."
Ich hatte mich so lange gegen diese Gefühle gewehrt, doch jetzt war ich bereit, ihr zuzuhören. Nicht, weil ich ihr plötzlich vertraute, sondern weil ich die Wahrheit brauchte. Ob sie schmerzhaft war oder nicht, ich musste endlich Klarheit finden, damit ich Heilen kann.
Die Dämmerung brach herein und das warme Licht der Abendsonne warf weiche Schatten in mein kleines Apartment. Ich nahm meine Tasche, atmete tief durch und verließ die Wohnung.
Lisa Pov.
Mein Büro war still, abgesehen vom leisen Ticken der Uhr an der Wand. Ich hatte alles vorbereitet, die Besprechung mit Jennie war für mich mehr als nur ein Gespräch – es war eine Chance, wieder gutzumachen, was ich kaputtgemacht hatte.
Doch in meinen Gedanken war Jennie nicht die Einzige, um die ich kämpfte. Der Gedanke an Leo, meinen Sohn, ließ mein Herz schmerzen. Es war kaum zu ertragen, dass er bei einer Frau war, die Jennie zutiefst verachtete. Die Vorstellung, dass Jennies Mutter ihn vielleicht schlecht behandelte oder ihm das Gefühl gab, nicht gewollt zu sein, brachte mich fast um den Verstand.
Leo war mein Fleisch und Blut. Es war egal, wie zerbrochen die Beziehung zwischen Jennie und mir war – ich liebte Leo vom ganzem Herzen. Er war der Beweis von allem, was wir einmal hatten. Und er gehörte zu uns, nicht zu dieser Frau, die Jennie das Leben zur Hölle gemacht hatte und immer noch macht.
„Ich werde ihn zu uns zurückholen", murmelte ich leise, meine Hände zu Fäusten geballt.
Ich sah auf die Uhr. 18:59. Sie würde jeden Moment hier sein.
Die Minuten vergingen und ich fühlte, wie die Unruhe in mir wuchs. Was, wenn sie es sich anders überlegt hat? Doch bevor ich mich in Panik verlieren konnte, hörte ich das sanfte Klopfen an der Tür.
„Herein", sagte ich und stand auf.
Jennie trat ein, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Sie sah müde aus, aber immer noch wunderschön – wie immer. Doch in ihren Augen lag etwas, das ich nicht genau deuten konnte: Vorsicht, Schmerz und Angst.
„Danke, dass du gekommen bist", sagte ich leise.
Sie nickte, blieb aber in der Nähe der Tür stehen. „Ich kann nicht lange hier blieben, Lisa. Sag, was du zu sagen hast."
Ihr Ton war distanziert, und es fühlte sich an, als hätte sie eine Mauer um sich errichtet. Doch ich war bereit, alles zu tun, um diese Mauer zu durchbrechen.
„Jennie, ich weiß, dass du mir nicht vertraust", begann ich, meine Stimme fest, aber sanft. „Und ich gebe dir keinen Grund, es zu tun. Aber ich schwöre dir, Logan lügt. Alles, was er dir erzählt hat, ist eine gezielte Lüge, um uns auseinanderzuhalten."
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich an. „Warum sollte er das tun? Was hat er davon?"
„Weil er dich will." Ich trat einen Schritt näher. „Er weiß, dass er dich nur für sich haben kann, wenn er mich aus deinem Leben entfernt. Und er weiß, dass du immer noch Gefühle für mich hast."
Ihre Augen weiteten sich leicht, doch sie sagte nichts.
„Ich weiß, dass ich dich verletzt habe", fuhr ich fort. „Ich habe dir wehgetan, als ich den größten Fehler meines Lebens gemacht habe. Aber seitdem du gegangen bist, habe ich niemanden mehr berührt. Jennie, ich habe jeden Tag nur an dich gedacht. An uns. Und an Leo."
Bei dem Namen unseres Sohnes zuckte sie leicht zusammen.
„Jennie, ich weiß, dass du denkst, ich hätte ihn nicht gewollt, weil ich so reagiert habe. Ich wollte ihn dir auch niemals wegnehmen, auch wenn ich das angedroht habe, hätte ich es niemals durchgezogen. ich liebe ihn, mit allem was ich habe. Er ist mein Sohn, genauso wie deiner. Und ich kann nicht mehr zusehen, wie er bei deiner Mutter leidet."
Ihre Lippen bebten leicht und für einen Moment sah ich den Schmerz in ihren Augen, der spiegelte, was ich selbst fühlte.
„Logan hat gesagt, dass du gestern Abend eine Frau in deinem Büro hattest", sagte sie schließlich leise, ihre Stimme zögerlich.
Ich knirschte mit den Zähnen. „Er lügt. Es gibt keine andere Frau, Jennie. Es hat nie eine gegeben und es wird auch nie eine geben."
Sie sah mich an, und ich konnte die Tränen in ihren Augen sehen. „Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann, Lisa. Du hast mich schon einmal enttäuscht."
„Dann lass mich es beweisen." Ich trat näher, bis ich fast vor ihr stand. „Gib mir diese Chance, Jennie. Ich werde alles tun, um dir zu zeigen, dass ich es ernst meine. Aber ich kann nicht kämpfen, wenn du mich nicht lässt."
Ihre Stimme war ein Flüstern, als sie antwortete: „Ich habe Angst, Lisa."
„Ich auch", sagte ich ehrlich. „Aber du bist es wert. Du bist es immer wert gewesen. Und Leo braucht uns beide."
Für einen Moment war alles still, und dann trat sie einen Schritt zurück, ihre Augen voller Unsicherheit. „Ich... ich brauche Zeit, Lisa. Das alles ist zu viel."
„Nimm dir die Zeit, die du brauchst", sagte ich leise. „Aber bitte, glaub nicht an Logans Lügen. Und Jennie... wenn du dich bereit fühlst, werde ich hier sein."
Sie nickte schwach, drehte sich um und ging zur Tür. Doch bevor sie sie öffnete, hielt sie inne und drehte sich noch einmal zu mir um.
„Ich hoffe, dass du diesmal die Wahrheit sagst, Lisa", sagte sie, bevor sie verschwand.
Jennie Pov,
Als ich nach Hause kam, fühlte ich mich emotional ausgelaugt. Doch sobald ich meine Wohnung betrat, sah ich die Nachrichten auf meinem Handy. Es war Logan.
Logan: „Hast du sie getroffen? Sie wird dir nur Lügen erzählen, Jennie. Sie hat mich geschlagen, weil ich dich beschützen wollte."
Logan: „Bitte, lass uns morgen reden. Ich will nur das Beste für dich."Ich starrte auf die Nachrichten und spürte, wie die Wut in mir aufstieg. Die Erinnerungen an Lisas Stimme, ihre Worte und den Schmerz in ihren Augen sprachen eine ganz andere Sprache als Logans Behauptungen.
Und dann war da noch Leo. Das kleine Lächeln, das sein ganzes Gesicht erhellte, wenn er mich sah. Die Art, wie er „Mama" sagte, als wäre das schönste was er je gesehen hatte.
Was, wenn Logan derjenige ist, der lügt?
Meine Gedanken drehten sich immer wieder um dieselbe Frage: Wem sollte ich glauben? Doch als ich mich ins Bett legte, war eine Sache klar. Mein Herz hatte längst eine Entscheidung getroffen – es schrie immer noch nach Lisa und ich glaube, so wird es immer sein.
Wörter: 1112
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My ex is my boss
FanfictionAls Jennie Kim sich scheiden ließ Begann ihr Leben sich stark zu verändern. Jetzt ist sie 28,pleite,arbeitslos und ihre Familie wohnt in einer anderen Stadt als Jennie.bis sie nach paar Jahren auf ihre Exfrau stieß. Lisa Manoban,Ihre Ex ist jetzt ei...