Für immer.

163 10 1
                                        


Autor POV.

Jennie saß allein auf der Couch im Wohnzimmer der Villa. Leo war seit einer Stunde in der Tagesgruppe, und Lisa war bei der Arbeit. Es war ungewöhnlich still im Haus, abgesehen vom leisen Summen der Klimaanlage. Jennie fühlte sich unwohl – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Seit Tagen plagten sie Übelkeit und Schwindelgefühle, und obwohl sie es zunächst auf Stress geschoben hatte, begann sie langsam Angst zu bekommen.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Jennie öffnete und fand Rosé vor, die mit einem verschmitzten Lächeln und einer kleinen Papiertüte in der Hand vor ihr stand.

„Hey, Jennie," begann Rosé, während sie ins Haus trat. „Ich hab dir was mitgebracht."

Jennie warf einen skeptischen Blick auf die Tüte, und als Rosé sie auf die Couch stellte und den Inhalt hervorzog, wurde ihr Herz schwer. Ein Schwangerschaftstest.

„Rosé, das ist nicht nötig," protestierte Jennie sofort, ihre Stimme zittrig. „Das... das kann nicht sein. Ich meine... Lisa und ich haben doch gerade erst wieder zusammengefunden. Es ist viel zu früh, über so etwas nachzudenken."

Rosé setzte sich neben sie und legte sanft eine Hand auf Jennies Schulter. „Jennie, ich weiß, dass es dir schwerfällt, das zu akzeptieren, aber schau dich doch an. Die Symptome, die Müdigkeit, die Stimmungsschwankungen... Ich möchte nur, dass du sicher bist. Egal, was passiert, ich bin hier für dich."

Jennie sah auf den Test, dann wieder zu Rosé, während Tränen in ihre Augen „Was wenn es wirklich so ist, Rosie" flüsterte sie.
„Was, wenn Lisa... ich meine... was, wenn sie mich verlässt? Vielleicht ist es ihr zu früh, und sie denkt, ich habe das alles zu schnell vorangetrieben."

Rosé schüttelte den Kopf, nahm Jennies Hände in ihre und drückte sie fest. „Lisa liebt dich. Das weißt du doch. Und ihr seid ein Team, Jennie. Egal, was passiert, sie wird zu dir stehen."

Jennie schniefte, nickte langsam und griff schließlich nach dem Test. „Okay... aber ich bin mir sicher, er wird negativ sein."

Rosé begleitete sie ins Badezimmer, wo Jennie den Test machte. Die Minuten des Wartens fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Als die Ergebnisse schließlich angezeigt wurden, spürte Jennie, wie die Welt um sie herum stillstand.




Zwei streifen. Positiv.






Jennie sank auf den Rand der Badewanne und legte eine Hand über ihren Mund, während die Tränen unaufhaltsam kamen. „Ich... ich bin wirklich schwanger," flüsterte sie, und die Worte klangen surreal.

Rosé kniete sich vor sie, hielt ihre zitternden Hände und wartete, bis Jennie selbst sprach.

„Ich hab Angst, Rosé," sagte Jennie schließlich. „Was, wenn Lisa denkt, es sei zu früh? Was, wenn sie das alles überfordert? Wir haben gerade erst begonnen, alles zu reparieren, und jetzt das..."

Rosé zog Jennie in eine feste Umarmung. „Du musst mit Lisa reden. Gib ihr eine Chance, dir zu zeigen, wie sehr sie dich und Leo liebt. Du bist nicht allein, Jennie. Sie wird dich nicht enttäuschen."

Jennie nickte langsam, aber die Angst blieb.

Nachdem Jennie sich etwas beruhigt hatte, gingen die beiden zum Sofa und sahen sich einen Film an. Da Lisa noch Arbeiten und Leo in der Tagesgruppe ist - bleibt noch genug Zeit.

Am Abend kam Lisa früher als geplant von der Arbeit zurück. Sie betrat das Wohnzimmer und fand Jennie dort vor, wie sie nervös mit ihren Fingern spielte. Leo war noch bei Rosé, die angeboten hatte, auf ihn aufzupassen, damit Jennie sich in Ruhe fertig machen kann.

„Bist du fertig?" fragte Lisa sanft. „Ich habe heute etwas Besonderes geplant."

Jennie zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, fast - Bin gleich fertig."

Obwohl Jennie äußerlich ruhig wirkte, tobte in ihrem Inneren ein Sturm. Lisa war schon immer ihre große Liebe gewesen, aber wie sollte sie ihr diese Nachricht überbringen?

Lisa hatte Jennie zu einem romantischen Dinner in einem kleinen Restaurant am Stadtrand gefahren, direkt am Wasser gelegen. Der Tisch war mit Kerzen und Blumen geschmückt, und das sanfte Rauschen des Sees schuf eine magische Atmosphäre.

Während des Essens unterhielten sie sich über alltägliche Dinge – Leo, die Arbeit, ihre Beziehung, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft. Doch Jennie konnte sich nicht völlig entspannen. Die Schwangerschaft war wie ein Elefant im Raum, der sie immer wieder daran erinnerte, was sie noch sagen musste.

Als das Dessert serviert wurde, stand Lisa plötzlich auf, zog einen kleinen Samtbeutel aus ihrer Tasche und kniete sich vor Jennie hin. Jennie hielt den Atem an.

„Jennie," begann Lisa, ihre Stimme warm und voller Liebe. „Seit dem Tag, an dem ich dich kennengelernt habe, hast du mein Leben verändert. Du hast mich dazu gebracht, eine bessere Version von mir selbst zu sein und mit Leo hast du mir das größte Geschenk gemacht, auch wenn ich zu spät erkannt habe, wie viel ich verpasst habe. Ich will nie wieder ohne euch sein. Du und Leo seid mein Leben, und ich möchte, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen – für immer. Willst du meine Frau werden?"

Jennie spürte, wie ihr Herz raste. Tränen liefen über ihre Wangen, während sie leise flüsterte: „Ja."

Doch bevor Lisa den Ring anstecken konnte, hielt Jennie sie auf. „Warte. Ich... ich muss dir noch etwas sagen."

Lisa setzte sich auf den Stuhl neben sie, nahm ihre Hand und sah sie besorgt an. „Was ist los, Jennie?"

„Ich bin schwanger," platzte es aus Jennie heraus. Ihre Stimme bebte, und sie suchte Lisas Gesicht nach einer Reaktion ab. „Ich weiß, es ist so früh, und ich wollte es dir noch nicht sagen, weil ich Angst hatte, dass du dich vielleicht überfordert fühlst, weil du super spät von Leo erfahren hast und wegen allem, was uns passiert ist"

Lisa starrte sie einen Moment lang an, dann lächelte sie. Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie Jennie in eine feste Umarmung zog. „Jennie, das ist das schönste Geschenk, das du mir machen kannst. Ich liebe dich, und ich liebe Leo. Und jetzt werden wir noch ein kleines Wunder dazu bekommen."

Jennie begann zu weinen, diesmal vor Erleichterung. „Danke, Lisa. Danke, dass du bei mir bist."

Lisa küsste sie sanft und steckte ihr den Ring an den Finger. „Jetzt bist du offiziell meine Verlobte."

Als sie nach Hause kamen, schlief Leo bereits in seinem neuen Zimmer. Rosé verabschiedete sich kurz darauf mit einem warmen Lächeln und ließ die kleine Familie allein.

Jennie und Lisa schlichen sich in Leos Zimmer, um ihm einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Jennie stand an seinem Bett, während Lisa sich hinter sie stellte, die Arme um sie schlang und sanft über ihren noch flachen Bauch strich.

„Das ist alles, was ich mir jemals gewünscht habe," flüsterte Jennie leise.

Lisa drückte sie fester an sich. „Ich auch. Ich liebe euch beide – und jetzt auch unser kleines Wunder.
















Manchmal führen die stürmischsten Wege zu den hellsten Sonnenaufgängen - und unsere Geschichte hat grade erst begonnen.








Ende.






Und somit geht diese Geschichte zu Ende. Ich hoffe, sie hat euch allen gefallen. Folgt mir gerne, um weitere Geschichten nicht zu verpassen. :)

Wörter: 1143

My ex is my bossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt